Reisebericht - Rundreise/Reisebericht Nord-Osten
von: Stefan B
SO-Asien-Rundreise 2000 Teil 3, Nakhon Rathasima Teil 1
25.11. Anreise, Das Sripattana Hotel
Um 19:30 hatten wir die 300 Kilometer Fahrt geschafft. Ich habe sage und schreibe 58 B (3,20 DM) gezahlt. Der normale Standardzug ist damit das billigste Transportmittel in Thailand und überhaupt auf der ganzen Reise bisher. Aber die Preise sind eben stark subventioniert und es gibt keine Ausländerpreise wie bei den Flügen in Laos.
Da kommen einem die 50 B für das Tuk Tuk zum Hotel Sripattana, die ich gezahlt habe, ziemlich teuer vor. Er ist aber auch ein ganzes Stück gefahren oder besser gesagt im Tiefflug zwischen den Autos durchgeschossen; typisch bangkoker Stil eigentlich. Überhaupt ist Korat eine Bangko-kausgabe in klein (110.000 Einwohner) und fast ohne Touristen. Außerdem ist sie eine meiner Lieblingsstädte in Thailand (fast noch mehr als Bangkok).
In das Sripattana Hotel wollte ich vor drei Jahren schon. Damals hat mich der Tuk Tuk-Fahrer falsch verstanden und so bin ich im Sima Thani Sheraton gelandet. Natürlich hat das Srippatana nicht die Klasse vom Sima Thani, ist aber auch ein schönes Hotel, liegt viel zentraler, hat einen großen Swimmingpool und kostet mit 510 B weit weniger als die Hälfte.
Inzwischen sitze ich im TonSom Restaurant. Hier hat sich die letzten drei Jahre nichts verändert. Es ist nach wie vor ein sehr angenehmes Restaurant mit günstigen Preisen. Ich habe eine Spezialität der Region gegessen, um die ich damals gekommen bin. Ente (oder Huhn) in Honig und Sesam mariniert und so hart gebraten, dass das Fleisch fast schwarz ist. Als die Bedienung das Essen brachte, hatte ich erst gedacht, es sei verbrannt oder so, aber es gehört sich so und schmeckt auch sehr lecker.
Gegen 22:30 zahlte ich um langsam zum Hotel zurück zu marschieren. Auf dem Heimweg zum Hotel gibt es eine Straße, in der sich eine „Szenekneipe“ an die andere reiht. Alle ult-ramodern eingerichtet, alle spielen „Westmusik“, also europäischer oder amerikanischer Standard und eine ist lauter als die andere. Draußen, im Freien, ist es aber ok und so habe ich hier noch ein Bier getrunken und dabei ist so viel Volk vorbei gezogen, dass es nie langweilig wurde. Dafür sind die Kneipen mit 95 B für ein Heineken (Singha Bier gibt es hier nicht) reichlich teuer.
26.11. Wie funktioniert denn die Aircondition?
Wieder im Hotel musste ich leider feststellen, dass es im Zimmer immer noch nicht kühler war. Irgend einen Regler am Gerät oder an einer Wand fand ich nicht. Der Kasten verursacht mehr Lärm als Kälte. Wenigstens bekommt man so keine Erkältung.
Eigentlich wollte ich heute morgen nicht im Hotel frühstücken, nachdem es nicht im Zimmerpreis enthalten ist. Dann stellte ich aber fest, dass ich gestern Abend vergessen hatte, meine Malariaprofilaxe zu nehmen. Das ist eben die Gefahr, bei nur einer Tablette pro Woche. Also habe ich doch gefrühstückt und bin zurück in mein Zimmer. Der Zimmerservice war dort gerade zu Gange und die Damen hatten auch schon meine 20 B Trinkgeld entdeckt. Dementsprechend freundlich wurde ich begrüßt.
An der Aircon war rechts ein Stück von der Blende hochgeklappt und dahinter verbargen sich die Schalter, die ich gestern gesucht hatte – auf warm gestellt. Ein kurzer Test und siehe da, es kam kalte Luft. Ich nahm eine Lariam, schnappte meinen Rucksack und zog los, um den Busbahnhof zu suchen.
Organisation, Sightseeing
Laut Handbuch fährt alles nach Nordosten vom Bahnhof im Norden der Stadt, der Rest aus der Innenstadt. Stimmt aber nicht. Darauf bin ich vor drei Jahren schon hereingefallen. Der Busbahnhof in der Stadt ist nur klein. Von hier fahren nur ein paar Busse nach Bangkok und in die nähere Umgebung. Alle anderen, auch nach Süden (und viele nach Bangkok) fahren ab dem großen Bahnhof im Norden.
Auf dem Weg mit einem Motorradtaxi zum Bahnhof fing es an zu nieseln. Am Nordbahnhof musste ich mich erst einmal zum richtigen Schalter (Nr. 5) durchfragen, der dann prompt geschlossen war. Ich setzte mich in ein Restaurant und trank etwas. Es eilte ja nicht, zumal es inzwischen schüttete. Nach einiger Zeit ist der Schalter besetzt worden und ich fragte, wann am Dienstag ein Bus nach Pattaya fährt. Die Schalterdame schrieb auf 11:00, 12:00, 13:30, 14:30 usw. Fahrtdauer zwischen 5 und 6 Stunden. Das klappt ja prima. Und wenn Pattaya wirklich so übel ist, kann ich immer noch weiter, sobald ich meine neue Garderobe habe.
Inzwischen hatte es aufgehört zu regnen. Ein paar Meter weit bin ich gelaufen, als wie üblich zwei Thais hinter mir hergesprungen kamen, ob ich ein Tuk Tuk brauche. Ich brauchte eines und so ging ich darauf ein. Zuerst wollte ich ins Hotel. Dann überlegte ich mir aber, in das Nationalmuseum, das Viravongmuseum zu gehen. Ich sagte ihnen den Namen und wir einigten uns auf 40 B. Sie brachten mich zu einem Tuk Tuk mit einem Fahrer, der überhaupt kein Englisch verstand. So wie er fragte, hatte ich schon ein komisches Gefühl. Ich sagte dem anderen, er solle es ihm noch einmal erklären. Der nickte nur „Alles in Ordnung“. Dann wurde die Seitenabdeckung gegen das Spritzwasser heruntergeklappt, so dass ich auch nicht mehr sah, wo wir hinfuhren und er brachte mich zur Viravong-Uni, noch weiter im Nordosten. Wütend sagte ich ihm, dass das falsch war. Ich erklärte es ihm noch einmal. Diesmal verstand er und fing an zu lamentieren, von wegen weiter Weg (also teuer) und so. Noch wütender stieg ich aus – und stand mitten im Matsch, weil sie an der Straße gerade bauen. Er sah mich fragend an und ich sagte ihm, dass ich die vereinbarten 40 B zahle. Ich hatte aber nur einen 50 B-Schein, also fragte ich ihn nach Wechselgeld. Er hatte selbst nur einen 20 B-Schein und meinte 30 B seien in Ordnung. Ein bisschen peinlich war ihm das Missverständnis wohl doch. Wenn ich gewusst hätte, dass es eine gleichnamige Uni gibt, hätte ich gleich ein anderes Ziel genannt.
Nach ein paar Metern hielt ich ein anderes Tuk Tuk an, dem ich das Thao Suranari Monument nannte. Ein wichtiger Platz im Zentrum und nicht weit weg vom Museum. Für 50 B fuhr er mich hin.
Das „Nationalmuseum“ musste ich auf dem großen Gelände des Wat Suthachinda erst einmal suchen. Es war ein kleines Haus mit nur einem Raum und wahrlich nicht aufregend. Da war das Museum in Ubon Ratchathani weit interessanter und schöner.
Anschließend schaute ich mir noch einen sehr großen Wat in der Nähe meines Hotels an und entschloss mich dann, noch eine Weile durch die Stadt zu streifen. Der Spaziergang dehnte sich letztendlich über mehrere Kilometer, bis ich wieder an meinem Hotel heraus kam. Damit hatte ich mir meine Mittagspause redlich verdient.
Noch ein Abend in Korat, Massage?
Zu Abend gegessen habe ich heute im Hotel; Garnelen mit Glasnudeln in einem Eisentopf serviert. Es war mit 240 B das teuerste Essen auf der Karte, aber man gönnt sich ja sonst nichts.
Anschließend dachte ich mir, ich könnte mir wieder einmal eine Massage gönnen. Massagesalons gibt es hier wie Sand am Meer. In der Nähe meines Hotels ist einer, der nicht so protzig aufgemacht ist mit einem Schild „traditionelle Thaimassage 2. Stock“. Ich ging rein und sah vier Typen in einer Art Kneipe. Einen von ihnen fragte ich nach einer Massage. Er nickte, bedeutete mir, Platz zu nehmen und fragte, was ich trinken möchte. Ich bestellte eine Pepsi, setzte mich und harrte der Dinge, die da kommen sollen. Nach und nach tauchten 4-5 junge, recht hübsche Mädchen auf und zogen sich um; bunte, sehr kurze Minniröckchen und hochhackige Stiefel. Nach einer Weile ging hinter mir in einer Ecke buntes Licht und Musik an. Sonst passierte nichts. Ich saß da, trank meine Pepsi und fragte mich, was das ganze soll. Irgend wann wurde es mir zu blöd. Mit Massage hat das ganze ja wohl wenig zu tun. Ich trank aus, zahlte 20 B für die Pepsi und ging wieder. Vor der Tür saßen inzwischen zwei der Mädchen. Immerhin lächelte mir eine der beiden nett zu. Leider spricht in dem Laden keiner Englisch, sonst hätte ich gerne einmal gefragt, was hier eigentlich läuft. Auf meine Frage, was die Massage kostet hat mir der Junge, der meine Pepsi gebracht hat 20 B aufgeschrieben, aber damit war wohl die Pepsi gemeint!?!
Nachdem ich noch eine Weile herumgelaufen und gerade wieder auf dem Weg zum Hotel war, bin ich an einem recht netten, überdachten „Biergarten“ vorbeigekommen, dem „Partyhouse“. In dem sitze ich jetzt und trinke einen Krug gezapftes Heineken. Auch hier geht mit Englisch so gut wie nichts. Eigentlich wollte ich ein Glas Bier. Mal sehen, was es kosten wird. Die Musik wird von zwei weiblichen DJs (in der „Fachsprache“ wohl „D-Jane“ genannt) aufgelegt. Trotz Sonntag ist der Laden gut besucht.
Ach ja, nachdem heute morgen alles geschlossen war, hatten heute Mittag die meisten Läden einschließlich der großen Kaufhäuser geöffnet. So konnte ich mich zwischendurch in die Airconkühle retten. Trotzdem war ich bei der Schwüle nach dem Regenguss heute morgen den ganzen Tag nur am tropfen.
In Thailand oder zumindest hier in Khorat ist es wohl üblich, dass die Thais ihre Whiskeyflaschen selbst mitbringen und in der Kneipe nur die entsprechenden „Verdünnungsmittel“ also Wasser, Cola, etc kaufen. Das ist mir gestern bei den In-Kneipen schon aufgefallen und eben kam hier wieder eine Gruppe mit einer Flasche Johnny Walker an.