Reisebericht - Rundreise/Reisebericht Nord-Osten
von: Stefan B
SO-Asien-Rundreise 2000 Teil 3, Nakhon Rathasima Teil 2
27.11. Faulenzertag, Wat Sala Loi
Ich sitze wieder im Partyhouse und lasse den Tag ausklingen. Heute sind die „Carlsbergmädchen“ da, also gibt es Carlsberg (schmeckt mir sowieso besser).
Vor drei Jahre war ich bereits einmal beim Wat Sala Loi, einem modernen, mehrfach mit Architekturpreisen ausgezeichneten Tempel. Den wollte ich mir heute noch einmal anschauen. Es war der einzige konkrete Punkt auf meiner Tagesordnung und so habe ich erst einmal bis 9:30 ausgeschlafen und im Hotel einen Kaffee getrunken. Vom Hotel zum Tempel auf der anderen Seite der Stadt sind es etwa 4 Kilometer. Ich stand also vor der Wahl, laufen oder ein Tuk Tuk nehmen. Es war zwar heiß, aber das Wetter war heute wieder sehr schön und ich hatte Zeit. Deshalb entschloss ich mich, zu laufen. Der gleiche Tuk Tuk-Fahrer, der jeden Tag an der Hotelausfahrt steht, fragte wie jeden Tag, ob ich ein Taxi brauche und ich antwortete wie jeden Tag „Ich laufe“. Er lachte und meinte „Jeden Tag laufen“.
Laut Handbuch ist die „Royal Home Bakery“ in der Asadang Rd. Ich wollte den Autoren meines Handbuchs schon mitteilen, dass es inzwischen gegenüber dem Thao Suranari Monument eine weitere Filiale gibt, musste aber feststellen, dass sie wohl umgezogen sind. Den Laden in der Asadang Rd fand ich jedenfalls nicht und so musste ich mindestens einen Kilometer zurück laufen um zu meinem Frühstück zu kommen. Dafür gab es dann zur Belohnung leckeres Blätterteiggebäck mit Fruchtfüllung.
Am Ende der Stadt, an der Stadtmauer, gönnte ich mir eine Pepsi an einem Straßenstand. Damit saß ich ohne es zuerst zu bemerken genau vor einer Schule, die gerade jetzt Mittagspause machte. Meine Pepsi habe ich mit reichlich vielen „Hello’s“ getrunken.
Am Wat Sala Loi bauen sie gerade einen neuen Both, der noch ungewöhnlicher wird, wie der jetzige.
Den Weg zurück wählte ich etwas anders. Bedingt durch den quadratischen Wassergraben um die Stadt herum sind die Hauptstraßen schachbrettartig angelegt. Die Orientierung fällt also nicht schwer. In der Mittagshitze trottete ich so vor mich hin und dachte mir „Jetzt ein leckerer Eisbecher in einem kühlen Raum“. Ich hatte noch nicht richtig zu Ende gedacht, Simsalabim stand ich vor einer Eisdiele mit dem typischen Langnesezeichen; modern eingerichtet, der Boden weiß gekachelt, alles blitzblank, mit Aircondition. Die schönste Eisdiele in Korat. So schnell kann man gar nicht bis drei zählen, wie ich drin war. Ein leckerer Ananaseisbecher und ich war gestärkt für die restliche Strecke zum Hotel. Dort wechselte ich erst einmal eine 500 B Note und ging dann in eine der Suppenküchen in der Nachbarschaft. Für gebratenen Reis mit Schweinefleisch und eine Cola zahlte ich 30 B. Insgesamt hatte ich heute bisher 150 B ausgegeben.
Den Rest des Mittags verbrachte ich auf meinem Zimmer, hörte meine Thai-Sprachkassette und packte schon einmal ein wenig.
Letzter Abend, leckeres Seafood
Am Abend bin ich wieder planlos losgezogen, bis ich mich entschloss, ein Lokal aufzusuchen, das ich vor drei Jahren schon gesehen hatte. Es ist so eine „Garagenküche“ wie es ja viele gibt, mit dem Unterschied, dass es sich auf Fisch und Meeresfrüchte spezialisiert hat.
Nachdem wir hier ein gutes Stück vom Meer entfernt sind, wählte ich einen Süßwasserfisch - der Kopfform und den Rückengräten nach wohl eine Art Hecht - mit Knoblauch sehr stark frittiert und dazu eine Pfeffersoße zum dippen. Dadurch, dass er in Scheiben geschnitten serviert wird, funktionierte das entgräten mit Löffel und Gabel ganz gut. Nur war der Koch und Chef des Hauses ganz entrüstet, dass ich Kopf und Gräten liegen gelassen habe. Englisch konnte er zwar nicht, aber mit Zeichensprache machte er mir klar, dass das doch das Beste sei und Kraft gebe. Nein danke, aber ich bin nun einmal Farang. Für mich ist das nichts.
Unter normalen Umständen wäre ich nicht auf die Idee gekommen, jetzt noch einmal etwas zu essen zu bestellen, aber da brachte er gerade eine Portion gegrillter Riesengarnelen weg. Davon wollte ich doch zu gerne noch zwei Stück probieren. Eine Thai, die auch hier zu dem Restaurant gehört und die englisch kann , fragte ich. Sie bedauerte und meinte, die würden sie nur ab einem Pfund verkaufen. Ach, was soll der Geiz. Dann esse ich eben ein Pfund. Es waren acht Stück und die frischesten, die ich je gegessen habe. Während ich meinen Fisch gegessen hatte sind sie nämlich noch im Becken neben mir herum-geschwommen oder besser –gekrabbelt. Bisher hatte ich immer nur welche vom Eis. Selbst in Griechenland und Portugal war das so. Trotzdem muss ich sagen, bleiben die in Lissabon mit dem leicht nussigen Geschmack unerreicht. Am Ende zahlte ich mit Reis und einem Bier 465 B – und das gerne. Im Lokal steht noch ein Becken für frischen Fisch und eine Art Blechkiste, in der Krebse herumkrabbeln. Der Rest ist tiefgefroren. Aus dem Fischbecken ist vorhin einer der Fische glatt herausgesprungen. Sah richtig witzig aus.
Jetzt sitze ich wie gesagt im Partyhouse. Es ist wieder recht gut gefüllt und die beiden D-Jane legen wieder Musik auf.
Morgen früh werde ich nach Pattaya fahren. Von hier nach Hua Hin müsste ich über Bangkok und dort quer durch die Stadt. Nach Pattaya habe ich von hier aus eine direkte Verbindung. Das ist viel besser.