Geisterglaube Thailand
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Geisterglaube Thailand

Unheimlich lebendig: Die Geisterwelt Thailands erklärt

Gruseln mit Stil - die fiesen, frechen und folklorigen Phi-Geister


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In Thailand spuken sie überall – im Wald, in Bäumen, auf Klos und in deinem Hotelzimmer: Geister! Mal frech, mal fies, mal ziemlich eklig. Wer wissen will, was es mit Phi Kong Koi, der schwebenden Phi Krasue oder dem legendären Phi Ta Khon auf sich hat, braucht diesen schaurig-schönen Geister-Guide. Spoiler: Nachts allein unterwegs? Eher nicht.

Hier gehören Geister einfach zum Alltag – und zwar nicht nur in Gruselfilmen. Man glaubt fest an eine ganze Bandbreite übernatürlicher Wesen: Manche sind frech und verspielt, andere rachsüchtig und ziemlich unheimlich. Mit dabei sind unter anderem Phi Kong Khao, die schwebende Phi Krasue, der gefürchtete Phi Pop, der festliche Phi Ta Khon und die Baumgeist-Dame Phi Nang Mai. Jeder Geist hat sein eigenes Aussehen, eigenes Verhalten – und natürlich eine ganz eigene Legende im Gepäck.

Der Glaube an Magie, Wunder, Animismus, Schutzamulette und eben Geister ist tief verwurzelt. Und wenn du mal durch Thailand reist, achte auf die Bäume: Viele sind mit bunten Seidentüchern umwickelt – ein sicheres Zeichen dafür, dass dort ein Geist wohnt. Besonders in Tempeln oder abgelegenen Wäldern sind diese „Spukbäume“ zu finden. Und eines ist klar: So ein Baum wird nicht einfach gefällt. Erst muss der Geist höflich gewarnt werden, damit er sich ein neues Zuhause suchen kann. Je nach Baumart spuken übrigens unterschiedliche Wesen – Bananenbaumgeister ticken anders als die im Ficus.

Nicht alle Geister sind böse – manche gelten sogar als Schutzwesen, die über Menschen und Natur wachen. Um sie milde zu stimmen (oder fernzuhalten), haben die Thais über Generationen hinweg Rituale entwickelt: Es werden Gaben geopfert, Räucherstäbchen verbrannt, Sprüche gemurmelt und Segnungen vollzogen.

Geister die ich rief

Geister die ich rief Bild 1 -  - mit freundlicher Genehmigung von Depositphotos Geister die ich rief Bild 2 -  - mit freundlicher Genehmigung von Depositphotos Geister die ich rief Bild 3 -  - mit freundlicher Genehmigung von Depositphotos
Viele glauben, dass Geister in dunklen Ecken lauern und denjenigen Unglück bringen, die sich unachtsam verhalten. Trotzdem – oder gerade deshalb – sind sie ein fester Bestandteil der Kultur: Sie tauchen in Mythen auf, werden in Festen wie Phi Ta Khon gefeiert und prägen den Alltag auf oft überraschend liebevolle Weise. Gruselig? Klar. Aber auch ziemlich faszinierend.

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Überraschend für uns ist, dass sich der Geisterglaube - ebenso wie der Aberglaube - durch alle sozialen und auch religiösen Schichten zieht und sowohl Buddhisten als auch die Moslems im Süden, dieselbe Furcht vor den bösen, gruseligen Geistern haben. Auch in gebildeten Schichten ehrt oder fürchtet man sich vor den nicht greifbaren Unwesen. Und wer an einem, von bunten Tüchern umschlungenen Baum vorbeifährt, der grüsst den in ihm lebenden Geist mit drei kurzen Hupern, egal ob er Bananenpflücker, Ingenieur oder Professor der Naturwissenschaften ist.

Erstaunliche 80 Prozent der Thailänder nehmen das Übernatürliche ernst und akzeptieren die Geschichten derer, die Heimsuchungen erlebt haben. Wenn Hunde nachts heulen, dann sehen sie Geister. Selbst kultivierte Thais lehnen zwar den Aberglauben ab, beschwichtigen aber dennoch die Geister "für den Fall der Fälle".

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Es gibt sogar ganz offizielle Listen von Orten an denen es spukt - gesichert. Alleine in Bangkok gibt es 18 Gebäude oder Einrichtungen in den die Geister gruseln: ⇒ Liste der schaurigen Spuk-Orte. Und erstaunlicherweise gehört ganz offiziell sogar das alte House of Goverment dazu... was uns nun - bei manchen Entscheidungen der Regierung - erstmalig völlig von der Existenz von Geistern überzeugt. Auch der Premierminister Prayuth Chan-ocha betete an seinem ersten offiziellen Arbeitstag in dieser Woche an verschiedenen Altären im Regierungskomplex zu den Geistern.



Thailands Geister

Phi Kong Koi

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Phi Kong Koi ist ein schelmischer Geist, der in den Wäldern und Bergen Thailands spuken soll. Er ist dafür bekannt, dass er sich besonders gerne in Höhlen aufhält, wo er oft in den Schatten lauert und darauf wartet, dass ahnungslose Reisende vorbeikommen. Wenn diese vorbeikommen, spielt er ihnen gerne Streiche.

Er ist bekannt für sein lautes, gackerndes Lachen und dafür, dass er ein kleiner Schelm ist. Man sagt, dass er gerne Unfug treibt und es vorzieht, Menschen zu erschrecken und zu verängstigen, anstatt ihnen zu schaden. Man sagt auch, dass er gerne singt und tanzt und dies oft bis spät in die Nacht tut. Man glaubt, dass er ein Geist ist, der sowohl schelmisch ist als auch die Wälder und Berge Thailands beschützt.


Phi Ta Khon

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Phi Ta Khon sind die das schrecklichsten Gespenster. Die Thailänder haben große Angst vor diesen Geistern. Diese Geister starben eines gewaltsamen Todes. Manche Menschen glauben immer noch, dass ein Bestatter den Mund eines gewaltsam zu Tode gekommenen Opfers mit Nadeln zunähen soll, ein Todesritual, das verhindern soll, dass der Geist einer Person, die Lebenden heimsucht.

Ein berüchtigter übernatürlicher Geist in der thailändischen Folklore. Es heißt, er sei ein rachsüchtiger Geist, der sich an jedem rächen will, der ihm Unrecht getan hat. Es wird angenommen, dass er von Menschen Besitz ergreift, und seine Anwesenheit wird oft durch lautes Lachen und Heulen gekennzeichnet. Der Geist wird gewöhnlich mit der Stadt Suphanburi in Thailand in Verbindung gebracht. Der Legende nach war Phi Ta Khon ein mächtiger Jäger, der von einem Zauberer verflucht wurde, sich in einen Geist zu verwandeln, nachdem er den Haustiger des Zauberers getötet hatte.

Phi Ta Khon soll die Städte Thailands heimsuchen, vor allem am Abend. Man sagt, dass er besonders gern bei Festen und Feiern erscheint, wo er oft in Form einer riesigen Figur mit Maske und bunter Kleidung auftaucht. Es heißt, dass diejenigen, die Phi Ta Khon begegnen, eine Art Unglück oder Pech erleben. Die Menschen versuchen auf verschiedene Weise, den Geist zu vertreiben, indem sie Räucherstäbchen verbrennen und Speisen anbieten, um ihn zu besänftigen.

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Nach dem tödlichen Tsunami von 2004 sind Geschichten über Geistersichtungen in den sechs am stärksten betroffenen südlichen Provinzen endemisch geworden, und viele Einheimische sagen, sie hätten zu viel Angst, um sich in die Nähe des Strandes oder ins Meer zu wagen. Gesundheitsexperten sprachen von einem verspäteten Massentrauma, das sich ausbreitet.

In den letzten Jahren ist Phi Ta Khon in Thailand wieder zu einer beliebteren Figur geworden, die häufig bei Festen gefeiert wird. Der Geist ist auch in vielen beliebten thailändischen Filmen und Fernsehsendungen zu sehen. ⇒ Phi Ta Khon Festival in Dan Sai in der Provinz Loei


Phi Krasue

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Der Geist ist ein bösartiger und sehr gefährlicher Geist, der sich als schöne Frau manifestiert. Er schwebt durch die Luft, weil er keinen Unterkörper hat. Er erscheint als eine Länge von Gedärmen, die an einem schönen Frauengesicht hängen.

Der Krasue ist eine Art Geist, der in der südostasiatischen Folklore, insbesondere in Thailand, Laos und Kambodscha, vorkommt. Er soll in Form eines Frauenkopfes mit langen Haaren und vom Hals herabhängenden Eingeweiden erscheinen. Die Kreatur schwebt durch den Nachthimmel, ernährt sich angeblich von Leichen und greift manchmal schlafende Dorfbewohner an.

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Es wird angenommen, dass Krasue entstehen, wenn eine Person eines gewaltsamen Todes stirbt oder Selbstmord begeht, wobei ihr Geist am Kopf und den Eingeweiden haften bleibt. Es wird auch angenommen, dass dieser Geist den Körper einer Person bewohnen und von ihr Besitz ergreifen kann, was zu Krankheit und Unglück führt.

Krasue ist eng mit dem ähnlichen Geist, dem Phi Pop, verbunden, der ein ähnliches Aussehen haben soll. Beide Kreaturen werden von den Dorfbewohnern gefürchtet, die oft Essensgaben und Gebete hinterlassen, um die Geister zu vertreiben. Der Krasue soll auch Angst vor Knoblauch und Weihwasser haben.


Phi Pop

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Phi Pop ist ein bösartiger Geist, der Friedhöfe heimsucht und meist die Gestalt einer riesigen schwarzen Katze annimmt. Er soll denjenigen, die seinen Weg kreuzen, Unglück und Pech bringen und gilt als Vorbote des Todes. Es wird geglaubt, dass jeder, der Phi Pop begegnet, eine Art von Unglück erleidet, sei es körperlicher oder geistiger Natur.

Der Geist soll auch eine Vorliebe dafür haben, die Lebenden zu quälen, und ist dafür bekannt, Störungen wie seltsame Geräusche, kalte Zugluft und andere paranormale Phänomene zu verursachen. Diejenigen, die an Phi Pop glauben, behaupten, dass die einzige Möglichkeit, seine bösen Auswirkungen abzuwehren, darin besteht, Opfer zu bringen oder Rituale durchzuführen, um ihn zu besänftigen.


Phi Nang Mai

Phi Nang Mai soll ein böser Geist mit tragischem Ursprung sein. Der Legende nach war sie eine schöne junge Frau, die auf tragische Weise in einem Fluss ums Leben kam. Ihr Geist soll sich im Wasser aufhalten und ahnungslose Reisende heimsuchen. Sie soll als bezaubernde Frauengestalt erscheinen und ihre Opfer mit ihrer Schönheit und ihrem Charme in den Tod locken.

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Zusätzlich zu ihrer bösartigen Präsenz soll sie auch für Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Erdrutsche und andere zerstörerische Ereignisse verantwortlich sein. Man glaubt sogar, dass jedes Unglück, das den Menschen in Thailand widerfährt, dem Zorn von Phi Nang Mai zugeschrieben werden kann.

Um sich vor ihrem Zorn zu schützen, haben die Menschen in Thailand verschiedene Rituale und Zaubersprüche eingeführt, um ihren Einfluss abzuwehren. Eines dieser Rituale ist das Darbringen von Speisen und Geschenken, um ihren Geist zu besänftigen. Die Menschen führen auch Segnungen und andere Rituale durch, um zu versuchen, sie fernzuhalten.

Obwohl sie gefürchtet ist, wird Phi Nang Mai auch eine barmherzige Seite zugeschrieben. In einigen Geschichten heißt es, dass sie Wünsche erfüllt und diejenigen segnet, die ihr Respekt und Ergebenheit entgegenbringen.



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Es gibt natürlich noch viel mehr Geister, gute und böse, aber diese alle aufzuzählen und deren Charakter zu beschreiben, würde den Rahmen hier völlig sprengen. Über 40 verschiedene Arten von thailändischen Geistern sind bekannt, die in den verschiedenen Regionen des Landes variieren und jeweils eine moralische Botschaft enthalten. Die bösen Geister, die von Lebewesen Besitz ergreifen, sind die Seelen der Habgierigen; sie werden typischerweise durch hässliche alte Weiber oder Hexen dargestellt. Sie reißen in der Nacht das Vieh auseinander.

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P.S. Nebenbei fiel es uns, bei der Erstellung dieser Seite, ausgesprochen schwer, Bilder der Original-Geister zu schiessen oder aufzutreiben. Deshalb bitte ich zu entschuldigen, dass es hier nur Phantasiebillder gibt, deren Gruseligkeit das wahre Aussehen der schrecklichen Geister, wahrscheinlich bei weitem untertrifft. ;-)

Und übrigens, kein Grund sich lustig zu machen. So ganz weit weg sind wir ja auch nicht, immerhin bezahlen wir jährlich rund 44 Milliarden für unser kirchliches Seelenheil und um dem Teufel zu entrinnen.

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