Elefantenhosen Thailand
Thailands legendäre Elefantenhosen - vom Souvenir zum Lifestyle
Die Geschichte hinter der trendigen, ultrabequemen Schlabberhose
Vom Arbeitergewand zum Traveller-Souvenir
Ganz neu ist die Elefantenhose nicht – auch wenn sie erst in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem Symbol des Thailand-Tourismus geworden ist. Ursprünglich basieren die weiten Baumwollhosen auf den „Fisherman Pants“, die seit Jahrhunderten von thailändischen Arbeitern, Fischern und Farmern getragen werden. Praktisch, luftig, günstig – perfekt für ein tropisches Klima, in dem enge Jeans eher ein Folterinstrument als ein Kleidungsstück sind.Elefanten-Muster
Die heutige Version mit Elefantenmuster ist allerdings eine relativ moderne Abwandlung. Und wie es der Zufall (oder geschicktes Marketing) will: Der Elefant ist Thailands Nationalsymbol. Also – warum nicht Arbeitskleidung mit Nationalstolz kombinieren und daraus das perfekte Mitbringsel für Touristen machen?
Wer trägt die Elefantenhose?
Die Frage ist fast philosophisch, denn die Antwort lautet: alle – aber aus völlig unterschiedlichen Gründen.- Touristen & Backpacker
Sie schlüpfen in die Hosen, sobald sie in Bangkok aus dem Flugzeug steigen. Praktisch für den Tempelbesuch ("dress modestly!"), billig auf jedem Markt zu haben, und sie vermitteln sofort: "Ich bin jetzt spirituell erleuchtet und trinke Kokoswasser aus der Schale." - Locals
Im Alltag greifen die meisten Thais eher selten zu den Elefantenhosen - außer vielleicht daheim zum Chillen oder bei Marktständen, wo Bequemlichkeit wichtiger ist als Mode. Man erkennt den Unterschied also meist daran, ob jemand ein Lonely-Planet-Buch unter dem Arm hat. - Yoga- und Festival-People weltweit
Kaum war die Hose international in Hippie-Hostels angekommen, fand sie auch ihren Weg in westliche Yoga-Studios, auf Goa-Partys und in studentische WG-Küchen. Motto: "Bequem, billig, exotisch - perfekt für meinen inneren Weltreisenden."
Warum trägt man den Schlabberlook?
Die Gründe sind so vielseitig wie die Muster auf den Hosen:- Praktisch
Leicht, luftig, passt in jedes kleine Gepäck - und man kann sie notfalls auch als Schlafanzughose, Strandkleidung oder improvisierte Gardine benutzen. - Symbolisch
Wer eine Elefantenhose trägt, signalisiert
"Ich war in Thailand und bin jetzt ganz entspannt." (Obwohl die Rückkehr zum Büroalltag später oft schmerzhaft wird.) - Preislich unschlagbar
Auf Märkten wie Chatuchak in Bangkok bekommt man die Hosen oft für 100-150 Baht (ca. 3-4 €). Billiger als ein Starbucks-Kaffee - und hält länger. - Kultureller Touch
Der Elefant steht in Thailand für Glück, Stärke und Tradition. Wer also eine Elefantenhose trägt, hat nicht nur eine chillige Jogginghose an, sondern läuft auch mit einem Stück Symbolik herum.
Hosengeschichten
Viele Backpacker kaufen ihre erste Elefantenhose nicht aus modischen Gründen, sondern weil sie am Eingang eines Tempels abgewiesen werden: „No shorts, please!“Also steht man plötzlich im Schweiß-T-Shirt und Flipflops da, kauft sich schnell für 150 Baht die legendäre Hose – und zack, der Look: halb spiritueller Weltenbummler, halb Clown. Die Elefantenhose als Notfalllösung ist quasi ein Ritual der Thailand-Erstbesucher.Weil sie so billig und massenhaft verkauft werden, passiert es in Hostels ständig: Zehn Leute hängen ihre Elefantenhosen zum Trocknen raus – und abends steht man ratlos vor einer Reihe identischer Beinkleider. Das führt zu Szenen wie: „Sorry, aber ich glaube, du trägst gerade meine Hose… oder wir beide teilen uns jetzt eine Identität.“
Elephant pants are very popular in Thailand
In Europa oder den USA ist es fast schon ein Running Gag: Man sieht jemanden mit Elefantenhose durch die Innenstadt schlendern, und sofort weiß jeder – der war in Thailand. Manche Traveller berichten sogar, dass sie am Flughafen von Bangkok nach der Rückkehr sofort erkannt wurden: „Ach, Elefantenhose… welcome back from Khao San Road!“
Straßenhändler in Bangkok und Chiang Mai nutzen die Elefantenhose oft als Lockangebot. Ein Klassiker: Man fragt nach dem Preis, der Verkäufer nennt „nur 300 Baht“ – man zieht die Augenbraue hoch, und plötzlich geht der Preis runter auf 150, dann 120. Am Ende kauft man drei Hosen für 300, obwohl man gar keine wollte. Die Elefantenhose ist also nicht nur ein Kleidungsstück, sondern auch ein Lehrbuchbeispiel für thailändische Verhandlungskunst.
Eine Anekdote, die oft erzählt wird: Ein westlicher Backpacker verliebte sich so in seine Elefantenhosen, dass er gleich 200 Stück einkaufte und in seiner Heimatstadt auf einem Festival verkaufte – mit einem Aufschlag von 500 %. Dort wurden sie als „spirituelle Tribal Wear“ angepriesen. Seine thailändischen Freunde schüttelten nur den Kopf: Für sie war’s immer noch eine 3-Euro-Hose vom Straßenmarkt.
Vom Klischee zum Klassiker
Natürlich gibt es auch Spott: In manchen Traveller-Kreisen gilt die Elefantenhose als „Uniform des Massentourismus“, quasi das Äquivalent zur weißen Tennissocke im Sandalen-Urlaub. Aber – seien wir ehrlich – so ziemlich jeder, der länger als drei Tage in Thailand bleibt, landet irgendwann in so einer Hose. Spätestens, wenn die Jeans im tropischen Klima klebt wie eine zweite Haut.Und während die einen die Hosen nach dem Urlaub tief im Schrank vergraben, haben andere daraus ein echtes Fashion-Statement gemacht. Instagram ist voll von Yogis, Festivalgängern und Digital Nomads, die stolz ihre bunten Elefantenhosen präsentieren.
Iiconic Elephant pants trend
Die Elefantenhose ist mehr als ein Kleidungsstück. Sie ist ein Symbol: für das Fernweh, für tropische Leichtigkeit, für das kleine bisschen „Thailand-Feeling“, das man auch im grauen November in Europa tragen kann. Ob man sie liebt, belächelt oder nur heimlich zu Hause anzieht – sie bleibt ein Stück Kulturgeschichte, das es geschafft hat, gleichzeitig Souvenir, Modetrend und Meme zu werden.
Also, das nächste Mal, wenn du jemanden in einer Elefantenhose siehst, frag dich: Ist das ein spiritueller Weltenbummler, ein Jetlag-geplagter Backpacker – oder einfach jemand, der nur eine verdammt bequeme Hose trägt?
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