15 Tage Urlaubsverlängerung im Knast wegen Wheelie - Reisenews Thailand
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08.05.2025

15 Tage Urlaubsverlängerung im Knast wegen Wheelie

Thai Polizei setzt Zeichen gegen Sonderbehandlung von Ausländern

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Phuket, Thailand. Man nehme einen sonnigen Tag, einen Touristen mit zu viel Testosteron, ein gemietetes Zweirad mit zu wenig PS und eine Kamera, die genau im richtigen Moment draufhält – fertig ist der virale Wahnsinn à la „Farang on Fire“. Schauplatz: die sonst eher beschauliche Witsanu Road in Rawai, einer Gegend, in der normalerweise Menschen Kokosnüsse trinken und Mopeds zum Gemüsestand rollen – nicht auf dem Hinterrad durchstarten.

Am 27. April 2025 hob ein gewisser Daherwalid, ein 32-jähriger Australier, die Front seines Honda Click 160-Rollers in die Höhe, als wäre er Valentino Rossi mit Fernweh. Sekunden später ging sein „Stunt“ durch die sozialen Medien wie Pad Thai durch ein Backpacker-Herz. Der Clip landete bei der Phuket Times und verbreitete sich schneller als eine Durchfall-Epidemie in Khao San Road.

Die örtliche Polizei hingegen lachte weniger. Die Beamten der Polizeistation Chalong bewiesen, dass man in Thailand nicht nur schnell kochen, sondern auch schnell ermitteln kann: Am nächsten Tag, dem 28. April, klickten schon die Handschellen. Nicht für den Roller, sondern für seinen übermotivierten Lenker. Auch der Vermieter des Fahrzeugs durfte gleich mal erklären, warum er sein Moped an ein menschliches GoPro-Stativ mit Fahrfehler-Fetisch vermietet hat.

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Die Anklage? Keine Showeinlage, sondern §43|8 des Landverkehrsgesetzes – rücksichtsloses Fahren ohne Rücksicht auf Sicherheit oder Komfort anderer. Oder, ins Alltagsdeutsch übersetzt: „Du fährst wie ein Idiot, und das geht hier nicht.“

Der Fall wanderte ruckzuck ans Provinzgericht Phuket, wo man keine Lust auf Instagram-Starlets mit Bleifuß hatte. Am 5. Mai folgte das Urteil: 15 Tage Haft, keine Geldstrafe, kein Applaus. Zwar nicht Guantanamo, aber doch weit weg vom gewohnten Hotel mit Poolbar. Die Botschaft: In Thailand macht man keine Show auf zwei Rädern – außer man ist ein wandernder Straßenverkäufer mit Gasgrill.

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Doch damit war der Fall nicht abgeschlossen. Das Internet, das in Thailand bekanntlich nie schläft (und selten freundlich ist), warf sofort Nebelkerzen: „Ist er wirklich im Knast?“, fragten skeptische Netizens. „Hat er sich freigekauft?“, raunten andere. Wieder andere forderten gleich die Deportation samt Moped, um das Land von gefährlichen Wheelie-Künstlern zu befreien.

Zwischen Fakten, Spekulation und Facebook-Gif-Kommentaren entstand eine gewisse Unklarheit – ob Daherwalid nun wirklich auf einer Pritsche liegt oder bereits wieder auf Instagram seine Gefängnisdiät promotet, bleibt nebulös.
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