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16.07.2025

Umwelt  

Bangkok versinkt - und niemand schaut wirklich hin

Bis 2030 könnte Thailands Hauptstadt unter dem Meeresspiegel liegen

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Bangkok – eine Stadt, die für viele nach Urlaub klingt: Tuk-Tuks, Streetfood, tropische Hitze und ein chaotischer Charme zwischen Tradition und Moderne. Doch was viele Tourist:innen nicht wissen: Die thailändische Hauptstadt sinkt. Und das nicht irgendwann – sondern jetzt.
Laut aktuellen Analysen senkt sich der Boden Bangkoks jährlich um mehr als einen Zentimeter. Das klingt harmlos, ist aber alarmierend. Rechnet man so weiter, liegt die Stadt schon 2030 unter dem Meeresspiegel. Überschwemmungen, beschädigte Infrastruktur und die Verdrängung von Millionen Menschen wären die Folge.

Noch deutlicher zeigt sich die Gefahr in Jakarta. Die indonesische Hauptstadt versinkt sogar noch schneller – mit einem Rekordwert von bis zu 17 Zentimetern pro Jahr. Der Grund: exzessive Grundwasserentnahme, unregulierte Stadtentwicklung und fehlende städtische Resilienz. Die Regierung zieht die Reißleine: Indonesien verlegt seine Hauptstadt. Über 160 Kilometer entfernt auf der Insel Borneo entsteht eine neue Metropole – ein Projekt, das rund 33 Milliarden US-Dollar kosten wird. Was wie Science-Fiction klingt, ist ein notwendiger Schritt geworden. Denn Jakarta wird irgendwann unbewohnbar sein.

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In Bangkok versucht man, der Flut mit grüner Innovation zu begegnen. Ein Beispiel ist der Centenary Park der Chulalongkorn-Universität. Auf 11 Hektar sammelt er Regenwasser und entlastet das städtische Abwassersystem. Eine Million Gallonen Wasser (ca. 3,8 Millionen Liter) kann er speichern. Aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Asphalt. Experten warnen, dass solche Projekte zwar sinnvoll, aber letztlich nicht ausreichend sind, um gegen die großen Herausforderungen des steigenden Meeresspiegels anzukommen.

Eine neue Studie der Nanyang Technological University (NTU) in Singapur macht deutlich, was auf uns zukommt: Wenn der CO₂-Ausstoß weltweit nicht drastisch reduziert wird, könnten die Meeresspiegel bis 2100 um bis zu 1,9 Meter steigen. Dr. Benjamin Grandey, der Hauptautor der Studie, findet klare Worte: „Diese Hochrechnungen zeigen, wie dringend Städte anfangen müssen, ihre Infrastruktur an den Klimawandel anzupassen. Für Bangkok bedeutet das: Jetzt handeln – oder später zahlen. Und zwar mit dem Verlust von Land, Lebensraum und Sicherheit. “

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In Bangkok leben über 10 Millionen Menschen. Viele von ihnen in ärmeren Vierteln, die besonders anfällig für Überschwemmungen sind. Schon jetzt kommt es während der Regenzeit regelmäßig zu Überflutungen. Wenn das Wasser dauerhaft steigt, wird es nicht nur die Infrastruktur zerstören – es werden ganze Existenzen weggespült. Dazu kommt: Bangkok ist nicht irgendeine Stadt. Sie ist ein Wirtschaftszentrum, eine Touristenhochburg, ein Verkehrsknotenpunkt. Ihr Versinken hätte regionale und globale Folgen.

Bangkok ist kein Einzelfall. Was dort passiert, ist ein Vorgeschmack auf das, was vielen Küstenstädten weltweit bevorsteht – von New York über Lagos bis Venedig. Der Unterschied: In Bangkok spürt man die Folgen des Klimawandels bereits heute. Die Uhr tickt. Und wenn wir den Weckruf in Südostasien überhören, wird er uns bald an anderer Stelle mit voller Wucht einholen.

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