28.11.2025
Wetter
Bereits über 100 Tote nach der Flut in Hat Yai in Südthailand
Experten warnen, dass die wahre Zahl deutlich höher liegen könnte
In mehreren Teilen der Provinz Songkhla – besonders in ländlichen Gebieten außerhalb Hat Yais – sind Straßen, Brücken und ganze Bahnlinien weggespült worden. Viele Orte sind noch immer nicht erreichbar, weder für Rettungsteams noch für die Polizei. Erst wenn diese Regionen zugänglich sind, wird man wissen, wie viele Menschen tatsächlich betroffen sind. Rettungsdienste vor Ort gehen intern davon aus, dass weit mehr Opfer zu finden sein werden, insbesondere in Gebieten entlang der überfluteten Kanäle und in Häusern, die unter Wasser standen oder weggedrückt wurden.
Krise im Krankenhaus
Kurz nach der Meldung der Polizei veröffentlichte das Songkhla Nakarin Hospital einen Notfallhinweis: Das Krankenhaus erhält derzeit eine große Anzahl an Leichen und ist gezwungen, strenge forensische Standardprotokolle einzuhalten.Keine der Leichen kann an Angehörige übergeben werden, bevor klare Identitätsnachweise vorliegen.Die ganze Prozedur wird von der National Police überwacht, um Verwechslungen zu verhindern. Viele Familien müssen warten – trotz der extremen emotionalen Belastung.Das Krankenhaus bittet Angehörige, geduldig zu bleiben und offizielle Ankündigungen zu verfolgen. Das Team arbeitet „so schnell wie menschenmöglich“, wie es heißt.
Polizeichef richtet Identifikationszentrum ein
Der nationale Polizeichef Pol Gen Kitrat Panphet reagierte sofort und ohne Zögern. Er richtete ein spezielles Zentrum zur Identitätsfeststellung in Hat Yai ein und entsandte forensische Spezialteams aus Bangkok, unterstützt durch mobile Kühlkapazitäten, in das Katastrophengebiet.Zu den Maßnahmen gehören: die Verstärkung durch das Forensic Institute des Police General Hospital, der Einsatz mobiler Kühltransporte, zusätzliche Forensik-Teams für Hat Yai sowie das Songkhla Nakarin Hospital und eine enge Kooperation zwischen lokalen Behörden, Polizei und Militär. Das erklärte Ziel: jede verstorbene Person eindeutig und zweifelsfrei zu identifizieren, bevor die sterblichen Überreste an die Familien übergeben werden.
Mobile medizinische Einheiten im Dauereinsatz
Während die Rettungskräfte weiter nach Überlebenden und Opfern suchen, schickt die Royal Thai Armed Forces zusätzliche mobile medizinische Einheiten nach Hat Yai und Umgebung.Diese Teams kümmern sich um Menschen, die wegen der Wassermassen seit Tagen in ihren Häusern eingeschlossen sind und keinerlei Möglichkeit haben, selbst medizinische Hilfe aufzusuchen. Vor Ort wurden improvisierte Erste-Hilfe-Stationen eingerichtet, in denen Verwundete versorgt, dringend benötigte Medikamente ausgegeben und allgemeine Gesundheitschecks durchgeführt werden. Gleichzeitig werden Personen, die in kritischem Zustand sind oder spezielle Behandlung benötigen, aus den überfluteten Gebieten evakuiert. Inmitten dieser chaotischen Lage bleibt die Region ein Ort zwischen Hoffnung, Unsicherheit und dem unermüdlichen Einsatz der Helfer.
Die Lage in Songkhla bleibt dynamisch. Während der schlimmste Regen vorbei ist, erschweren zerstörte Infrastruktur, Stromausfälle und blockierte Wege die Arbeit aller Helfer. Die jetzt bestätigten Opferzahlen werden nicht die letzten sein. Noch nicht einmal die realistische Annäherung. Zu viele Gebiete sind noch immer abgeschnitten, zu viele Menschen gelten als vermisst. Sobald Straßen freigeräumt, Schienen repariert und abgelegene Dörfer erreichbar sind, wird das wahre Ausmaß dieser Tragödie ans Licht kommen.
Hat Yai und Songkhla stehen vor einer massiven humanitären Herausforderung. Die Behörden arbeiten rund um die Uhr, aber die nächsten Tage und Wochen werden entscheidend. Die Flut ist vorbei. Die Katastrophe noch lange nicht.
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