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16.10.2025

Blinder Deutscher bemerkt Tod seiner Frau erst durch Nachbarn

Liebe & Verzweiflung: Traurig-tragisches Ende einer Thai-Deutschen Ehe

Blinder Deutscher bemerkt Tod seiner Frau erst durch Nachbarn - Reisenews Thailand - Symbolfoto 1

Es ist eine jener stillen Tragödien, wie sie sich in Thailands Provinzen immer wieder abspielen – unbemerkt, unspektakulär, zutiefst menschlich. In Chachoengsao, rund 80 Kilometer östlich von Bangkok, nahm das Leben eines deutsch-thailändischen Paares ein erschütterndes Ende: Eine 53-jährige Thailänderin erhängte sich in ihrem eigenen Haus, während ihr blinder deutscher Ehemann im selben Gebäude nichts von ihrem Tod bemerkte.

Der Vorfall ereignete sich am 14. Oktober gegen Abend. Eine Nachbarin kam – wie so oft – vorbei, um dem 69-jährigen Deutschen im Alltag zu helfen: Licht einschalten, nach dem Rechten sehen, vielleicht kurz plaudern. Doch an diesem Tag fand sie statt Routine das Unvorstellbare: Die Frau, Nissara, hing tot am Treppengeländer – in sitzender Position, mit Spuren von Blut an Mund und Nase.

Die Polizei der Station Mueang Chachoengsao wurde alarmiert, der Leichnam in das Buddhasothorn-Krankenhaus überführt. Der Mann saß fassungslos vor dem Haus – völlig aufgelöst, nachdem man ihm behutsam erklärt hatte, was geschehen war.

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Die Nachbarin schilderte, dass das Paar seit etwa einem Jahr in dem zweistöckigen Haus lebte. Nissara arbeitete als Taxifahrerin in Bangkok und war oft mehrere Tage unterwegs. Für ihren Mann, der nach einem schweren Autounfall in Deutschland nach und nach erblindet war, sorgte sie liebevoll: Sie bereitete ihm belegte Brote vor, stellte sie in den Kühlschrank, damit er sie ohne Hilfe finden konnte. Wenn sie länger fortblieb, bat sie die Nachbarn, ihm beim Kochen oder Einkaufen zu helfen.

In den Tagen vor ihrem Tod hatte Nissara laut Nachbarn zunehmend niedergeschlagen gewirkt. Der Grund: Ein Verkehrsunfall. Sie hatte mit ihrem Taxi einen Schaden verursacht und sollte 40.000 Baht (ca. 1.000 Euro) Entschädigung zahlen – eine Summe, die sie nicht aufbringen konnte. Sie versuchte, sich mit der Gegenseite zu einigen, doch die Situation zog sich hin. Die Nachbarin berichtete, Nissara habe mehrfach gesagt, sie wisse nicht, „wie es weitergehen“ solle. Niemand ahnte, dass sie über Selbstmord nachdachte.

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Der Deutsche lebte seit über 16 Jahren in Thailand, hatte sich dort zur Ruhe gesetzt, verliebte sich, blieb. Die beiden galten als unauffälliges, freundliches Paar – bescheiden, hilfsbereit, still.
Nun kümmern sich Touristenpolizei, Einwanderungsbehörde und die deutsche Botschaft darum, wie der Mann in Thailand weiterleben kann. Er will bleiben, sagen die Nachbarn – Thailand sei seine Heimat geworden, trotz allem.

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Diese Geschichte ist tragisch – aber sie ist auch symptomatisch. Viele binationalen Paare leben am Rand der thailändischen Gesellschaft, oft ohne Absicherung, ohne Hilfe, ohne Rückhalt. Und wenn dann Krankheit, Unfall oder finanzielle Not dazu kommen, bleibt oft nur Verzweiflung. Die Nachbarn sagen, Nissara sei eine „starke, stolze Frau“ gewesen, die sich nie beklagte. Sie wollte niemandem zur Last fallen – nicht ihrem Mann, nicht den anderen. Ihr letzter Ausweg war der stillste von allen.

Quelle: The Thaiger
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