01.10.2025
Britischem Tourist in Thailand droht die Todesstrafe
Crystal-Meth-Schmuggel endet für 23-jährigen im Albtraum
Nach Informationen der britischen Zeitung The Sun wurde Wilson am Montagabend in einem Hotel im Rotlichtviertel von Bangkok verhaftet. Thailändische Ermittler hatten den Mann bereits im Visier, nachdem er in Kontakt mit einem anderen Briten geraten war, den die Polizei als Drogenkurier identifiziert hatte.
Der Albtraum nahm seinen Lauf, als Wilson in seinem Hotelzimmer einen Koffer mit 9,15 Kilogramm Crystal Meth entgegennahm. Der Absender: ein Mann, den er nur unter dem Spitznamen „Snoopy“ kannte. Kurz nachdem Wilson das Gepäckstück übernommen hatte, stürmte ein Spezialkommando der thailändischen Polizei das Zimmer – und fand zwischen Flip-Flops und Handtuch zehn grüne Teebeutel, gefüllt bis zum Rand mit Methamphetamin.
Beim Zugriff soll Wilson nach Angaben der Polizei beteuert haben, keine Ahnung gehabt zu haben, was sich in dem Koffer befand. Vor laufender Kamera öffneten Beamte die Verpackungen und bestätigten den Fund. Das Video der Drogenrazzia wurde in Thailand bereits in mehreren Nachrichtensendungen gezeigt – Wilson wirkt darin sichtlich überfordert und schockiert.
Später räumte der Brite jedoch ein, dass er den Koffer von „Snoopy“ übernommen hatte. Der Deal: Er sollte das Gepäckstück zum Flughafen Bangkok bringen und dort an ein weiteres Mitglied der Schmugglerbande übergeben – für umgerechnet rund 490 Franken (460 Pfund).
Die thailändischen Ermittler gehen davon aus, dass das Methamphetamin aus Drogenlaboren im Grenzgebiet zu Myanmar stammt – einer Region, die seit Jahren von Bürgerkrieg, Korruption und massivem Drogenhandel geprägt ist. Das Crystal Meth sollte offenbar über Bangkok weiter nach Malaysia oder Australien geschmuggelt werden. Die Polizei hatte die Bande bereits mehrere Tage lang observiert. Überwachungskameras, Telefondaten und verdeckte Ermittler halfen, das Netzwerk zu identifizieren, bevor es zur Übergabe kam.
George Wilson wird nun wegen Drogenhandels der Kategorie 1 angeklagt – der höchsten und schwersten Klassifizierung im thailändischen Betäubungsmittelgesetz. Diese umfasst Stoffe wie Heroin und Methamphetamin. Schon der Besitz größerer Mengen kann lebenslange Haft bedeuten; bei Handel oder Schmuggel droht sogar die Todesstrafe.
Wilson befindet sich derzeit in Untersuchungshaft und soll am 1. Oktober in Bangkok vor Gericht erscheinen. Sein britischer Pass wurde eingezogen, die Botschaft in Bangkok wurde informiert. Ob er juristische Unterstützung aus Großbritannien erhält, ist unklar.
Der Fall zeigt einmal mehr, wie rigoros Thailand gegen Drogendelikte vorgeht. Das Land gilt zwar als beliebtes Urlaubsziel, doch bei Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz kennt die Justiz keinerlei Nachsicht. Selbst vermeintliche „Kleinstmengen“ können jahrelange Haftstrafen bedeuten – und wer, wie Wilson, in großem Stil mit Methamphetamin in Verbindung gebracht wird, riskiert sein Leben.
Was den Briten wirklich erwartet, hängt nun davon ab, ob ihm das Gericht glaubt, dass er nicht wusste, was sich im Koffer befand. In einem Land, in dem Beweise oft sekundär und Geständnisse entscheidend sind, dürfte das jedoch ein schwieriges Unterfangen werden.
Quellen: Daily Mail, Reddit, Metro UK
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