Bye-bye Dengue: Thailand startet Impf-Offensive

Hightech, Impfstoff und Aufklärung soll den Virus ausrotten

Thailand setzt zum Frontalangriff auf das Dengue-Fieber an – eine Krankheit, die jedes Jahr tausende Menschen in den Tropen in die Krankenhäuser bringt und viel zu oft auch das Leben kostet. Gesundheitsminister Somsak Thepsuthin präsentierte im Rahmen des „ASEAN Dengue Day“ eine umfassende nationale Strategie mit einem ehrgeizigen Ziel: Null Dengue-Tote. Und Thailand meint es ernst – mit einer breit angelegten Offensive, die von Prävention über Aufklärung bis zur kostenlosen Impfung reicht.

Trotz langjähriger Bekämpfungskampagnen bleibt Dengue in Thailand ein akutes Gesundheitsrisiko. Zwischen Januar und dem 4. Juni 2025 wurden bereits 13.079 Erkrankungen und 15 Todesfälle gemeldet – eine Zahl, die das Gesundheitsministerium als „inakzeptabel hoch“ bezeichnet.
„Niemand sollte mehr an Dengue sterben“, betonte Minister Somsak – und stellte eine neue Vielschichtstrategie vor, die auf vier Säulen ruht:

Verbesserte Überwachung & Frühdiagnose

Schnellere Behandlungsmöglichkeiten

Konsequente Mückenbekämpfung

Öffentlichkeitsarbeit & Präventionskampagnen

Digitale Technologien sollen helfen, Ausbrüche frühzeitig zu erkennen und die Reaktionszeiten der Gesundheitsbehörden zu verkürzen.

Revolutionäre Impfstudie: 35.000 Kinder als Hoffnungsträger 💉

Ein besonders bedeutender Schritt in dieser Strategie ist der Start einer groß angelegten Impfstudie: Seit dem 4. April 2025 wird in der nordöstlichen Provinz Nakhon Phanom ein neu entwickelter Dengue-Impfstoff an 35.000 Kindern im Alter von 7 bis 10 Jahren getestet – unabhängig davon, ob sie bereits zuvor Dengue hatten.

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Der Impfstoff stammt von einem japanischen Pharmakonzern und basiert auf einem Lebendimpfstoff-Prinzip. Die thailändische Arzneimittelbehörde (FDA) hat bereits grünes Licht für die Studie gegeben. Das Projekt wird vom Nationalen Komitee für übertragbare Krankheiten unterstützt. Laut Dr. Panumas Yanawetsakul, Generaldirektor der Seuchenkontrollbehörde, wird die Testphase etwa drei Jahre dauern. Danach könnte der Impfstoff in das staatliche Gesundheitssystem integriert werden – eine Revolution in der öffentlichen Gesundheitsvorsorge.

Warum Kinder? Dengue ist in Thailand eine "Kinderkrankheit" im epidemiologischen Sinne. Es trifft vor allem Schulkinder und Jugendliche, da viele Erwachsene bereits durch frühere Infektionen eine gewisse Immunität aufgebaut haben. Und Kinder entwickeln öfter schwere Verläufe, etwa Dengue-Hämorrhagisches Fieber oder Dengue-Schock-Syndrom.

Thailand setzt Zeichen in der Tropenmedizin

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Dr. Nakorn Premsri, Leiter des Nationalen Impfstoff-Instituts, zeigt sich vorsichtig optimistisch: Sollte die Wirksamkeit und Kosteneffizienz nachgewiesen werden, könne die Impfung künftig Teil des staatlich finanzierten Impfprogramms werden. Allerdings: Die Aufnahme in das nationale System sei ein mehrstufiger Prozess, der nicht nur medizinische, sondern auch wirtschaftliche Bewertungen durchlaufen müsse.

Die Entscheidung liegt letztlich beim Impfkomitee des Gesundheitsministeriums. Aktuell sind Dengue-Impfstoffe in Thailand nur über private Anbieter erhältlich – und entsprechend teuer. Ein staatlich finanziertes Angebot könnte für Millionen Thais erstmals erschwinglichen und gerechteren Zugang zur Schutzimpfung bedeuten.

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Dengue-Fieber ist in über 100 Ländern endemisch – besonders im tropischen Asien, Afrika und Lateinamerika. Die WHO schätzt, dass jährlich bis zu 400 Millionen Menschen infiziert werden – viele davon Kinder. Thailands neue Initiative gilt daher nicht nur als gesundheitspolitischer Meilenstein im eigenen Land, sondern auch als Modell für die gesamte Region.

Mit dem klaren Ziel, Todesfälle durch Dengue auszurotten, positioniert sich Thailand als Vorreiter im Kampf gegen eine vernachlässigte, aber höchst gefährliche Infektionskrankheit – und macht Hoffnung auf eine Zukunft, in der ein Mückenstich nicht mehr tödlich enden muss.

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