03.09.2025
Cannabis
Cannabis in Thailand: Regeländerungen im Monatstakt
Unternehmer verzweifeln, Patienten rätseln – wer blickt noch durch?
Was früher nach „Freedom Weed“ aussah, ist jetzt streng geregelt: Ab sofort dürfen Cannabisblüten nur noch für fünf medizinische Zwecke verschrieben werden – Schlaflosigkeit, chronische Schmerzen, Migräne, Parkinson und Anorexie. Wer einfach so einen Joint drehen will, guckt in die Röhre.
Und damit das Ganze auch schön offiziell bleibt:
- Patienten brauchen ein Rezept von Arzt oder Apotheker.
- Die Behandlung darf maximal 30 Tage abgedeckt sein.
- Verkauft wird nur in lizenzierten Shops.
- Werbung, Online-Verkauf und Automaten? Streng verboten.
Damit niemand heimlich doch auf die Idee kommt, Cannabis „falsch“ zu nutzen, hat die Regierung das Cannamed Connect-System eingeführt. Klingt nach einer Mischung aus Überwachungsplattform und digitaler Patientenakte: Rezepte werden erfasst, Distributoren überwacht, Nutzungen protokolliert und alle lizenzierten Shops fein säuberlich registriert. Kurz: Gras ist jetzt offizieller Teil der Bürokratie – fast so aufregend wie Steuererklärung machen.
Seit der Legalisierung 2022 taumelt Thailand zwischen Hippie-Euphorie und bürokratischer Spaßbremse. Erst freie Fahrt für alle, dann plötzlich Klinikpflicht für Dispensaries, jetzt Rezeptpflicht für Blüten. Befürworter der strengen Regeln argumentieren: Schutz für Schwache. Unternehmer kontern: Kapitalschutz für die Mülltonne.
Und über allem hängt die Frage: Wie lange gelten diese Regeln überhaupt? Schließlich könnte Anutin Charnvirakul, jener Gesundheitsminister, der 2022 die Legalisierung maßgeblich vorangetrieben hat, noch Premierminister werden. Dann wird vermutlich alles wieder umgedreht – vom medizinischen Joint zurück zur „kiffenden Nation“. Wer weiß: Vielleicht gilt Cannabis dann wieder als offizielles Heilmittel gegen Politikfrust.
Thailand hat Cannabis in Rekordzeit erst legalisiert, dann reguliert und jetzt so sehr eingehegt, dass man sich fragt: War das alles nur ein schlechter Trip? Während die Patienten brav ihre Atteste vorzeigen, träumen Touristen vom einstigen „Kiffer-Paradies“. Und die Händler? Die sitzen wie beim Monopoly-Spiel und warten, welche Regeländerung als nächstes gezogen wird. Eines ist klar: Das einzige, was in Thailands Cannabis-Politik zuverlässig wächst, ist die Zettelwirtschaft.
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