13.07.2022
Cannabis
Cannabis-Legalisierungsgegner mit absurden Argumenten
Selbstdarsteller aus Politik, Behörden und Wissenschaft machen sich zum Horst
"Die thailändische Cannabispolitik ist sehr unausgereift", sagte Sarana Sommano, außerordentliche Professorin an der Fakultät für Pflanzen- und Bodenwissenschaften der Universität Chiang Mai. Sie sagte, die Regierung hätte die Folgen eines solchen Schrittes untersuchen und alle Schlupflöcher schließen sollen, bevor sie die Legalisierung in Angriff nimmt. Es sollte geregelt werden, dass wir in Thailand nur medizinische und therapeutische Anwendungen zulassen. So weit, so gut…
Der Schritt Thailands hätte auch Warnungen aus anderen asiatischen Ländern ausgelöst. Sarana sagte, die Regierung solle sich genau überlegen, wie sie auf die Bedenken reagieren solle, zumal die Wirtschaft stark vom Tourismus abhänge. Thailändische Botschaften in vielen Ländern, darunter Indonesien und Japan, erinnerten thailändische Besucher daran, dass sie kein Cannabis oder damit zusammenhängende Produkte in diese Länder mitnehmen sollten, da sie sonst mit Strafen rechnen müssten.
Auch Länder wie China warnten ihre Bürger vor dem Konsum von Cannabis in Thailand, da sie bei der Rückkehr in ihre Heimat mit rechtlichen Problemen rechnen müssten, da die Rückstände im Körper nachgewiesen werden könnten.
Sarana sagte ausserdem, sie sei besorgt, dass die Einführung von Cannabis in der Landwirtschaft der Industrie und den thailändischen Exporten schaden könnte, da andere Länder besorgt darüber sein könnten, ob Cannabis-Biomasse in Tierfutter verwendet wird.
Unser Kommentar
Sicherlich ist die Legalisierung, wie sie durch leicht unüberlegtes Handeln verschiedener Regierungsinstitutionen zustande gekommen ist, kritisierbar. Und es gibt auch viele Argumente, die gegen die Legalisierung sprechen, aber man sollte schlagkräftige Diskussionspunkte einsetzen und keine solch hanebüchenen Gedanken.Wir denken, Frau Sarana sollte mal eine schicke Tüte rauchen und sich etwas locker machen. Denn man verfüttert zwar Hanfblätter an Tiere, die aber praktisch kein THC * enthalten. Kaum einer wird auf die Idee kommen, die THC haltigen Blüten der weiblichen Hanfpflanzen an Tiere zu verfüttern, wenn der Preis pro Gramm bei rund 500 Baht (14.- EUR/Gramm) liegt. Bis das Hühnchenschnitzel wirkungsvolle THC-Konzentrationen zeigen würde, läge der Preis dafür wohl im 5-6 stelligen Bereich. Interessant ist, dass die Agrar-Professorin doch offensichltich sehr wenig Wissen über das Produkt hat, dessen Nutzung sie kritisiert.
*Anm der Red.: nur die Blüten der weiblichen Hanfpflanze enthalten nennenswerte THC-Konzentrationen
Auch der Aktionismus vieler Selbstdarsteller, die nun für jede einzelne Institution ein Cannabis-Verbot aussprechen, ist völlig überflüssig. Da spricht jeder Schuldirektor einen Cannabis-Bann aus, die Gerichte, die Armee, jeder Einzelne muss sich nun in der Presse wichtigmachen, denn der Konsum von Cannabis ist in der Öffentlichkeit grundsätzlich sowieso verboten.
Und die Furcht, von einem Land, in dem sich nur noch schwer bekiffte Personen bewegen, ist vorerst gänzlich unbegründet, denn bei den zurzeit noch extrem hohen Preisen, kann sich der Durchschnitts-Thai das Gras eh nicht leisten. Die Frage, wie das dann aussieht, wenn die Million Hanf-Hobbyfarmer ihre Ernten auf den Markt werfen, sei vorerst einmal dahingestellt.
Und die Befürchtungen um den Tourismus, der unter der Freigabe leiden könnte, sind völlig unbegründet. Die Regierungen der Nachbarländer mögen sich darüber aufregen, aber die Reisenden sicher nicht. Es gibt ja keinen Zwang zum Kiffen. Der eine oder andere Reisende, wird sich vielleicht abends eine kleine Tüte geben, der andere lässt es.
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