Covid hat Schwächen in Thailands Tourismus aufgedeckt - Reisenews Thailand
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21.05.2021

Covid-19  

Covid hat Schwächen in Thailands Tourismus aufgedeckt

Träume der Regierung werden sich als Schäume für die Tourismusanbieter erweisen

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Hat sich Thailand verkalkuliert?
Die globale Pandemie hat Probleme aufgedeckt, die seit Jahrzehnten in Thailands Tourismusstrategie verborgen waren. Verlassene Fußgängerzonen und verschlossene Hotels sind heute überall zu finden, und eine Erholung ist nicht in Sicht, da 80-90% der tourismusbezogenen Geschäfte wegen des Mangels an ausländischen Besuchern geschlossen wurden. Dieser Markt trug vor der Pandemie bis zu zwei Drittel zu den Gesamteinnahmen der Branche bei.

Der Plan, die Grenzen für geimpfte Besucher in 10 Gebieten in diesem Jahr wieder zu öffnen, ist ein Glücksspiel, um eine geprellte Industrie zu heilen, doch es gibt größere Risiken, wenn die Hindernisse ignoriert werden. Während viele Länder nach nachhaltigen Methoden suchen, um den heimischen Markt und die Wirtschaft zu stärken, träumt die thailändische Tourismusindustrie immer noch von den guten alten Zeiten mit 40 Millionen jährlichen Besuchern.

Eine sichere Wiedereröffnung kann funktionieren, wenn sowohl Touristen als auch Einheimische gegen Covid-19 geimpft sind. Aufgrund des langsamen Tempos der Impfung und der unzureichenden Versorgung war das Land jedoch nicht in der Lage, eine Herdenimmunität zu erreichen. Stattdessen hat das Land Pilotgebiete ausgewählt, die nach und nach wieder für ausländische Touristen geöffnet werden sollen, so dass die Gebiete, die sich am meisten für den internationalen Markt interessieren, geimpften Touristen die Einreise ohne Quarantäne erlauben können.

Phuket soll ab dem 1. Juli die Quarantäne für geimpfte Touristen aufheben und hat bereits damit begonnen, Einreisende zu überprüfen. Eine Bedingung des Pilotprojekts ist, dass die Andamaneninsel bis Juni eine Herdenimmunität erreichen muss, um sicherzustellen, dass der Anteil der geimpften Einwohner langfristig bei 70% bleibt. Seit dem dritten Ausbruch im April hat die Provinz strenge Maßnahmen ergriffen und verlangt von einheimischen Reisenden, dass sie vor der Einreise vollständig geimpft sind oder einen negativen Test vorweisen können.

Infolgedessen kam es diese Woche zu stundenlangen Warteschlangen an einem Landeinreisepunkt, da sich die Menschen über den umständlichen Einreiseprozess und die teuren Covid-19-Tests beschwerten. Diese neuen Beschränkungen kamen bei einkommensschwachen Einwohnern, die versuchen, sich während einer wirtschaftlichen Abschwächung über Wasser zu halten, nicht gut an.

Einheimische Touristen, die sich vor der Übertragung des Virus fürchten, meiden möglicherweise Reiseziele, die sich für Ausländer ohne Quarantäne öffnen. Und wenn Thais geimpft sind und frei in andere Länder reisen können, die für Touristen geöffnet sind, werden sich einige Thais vielleicht für internationale Reisen entscheiden.

Im Jahr 2022 wolle man die Lücke schließen, indem man einen Umsatz von 1,2 Billionen Baht aus dem thailändischen Markt und 1,3 Billionen aus internationalen Ankünften anstrebte, einen Ausgleich zu schaffen und damit die Abhängigkeit von ausländischen Reisenden etwas zu reduzieren. Aber das Land müsse in der Lage sein, das Angebot für Touristen zu verbessern, indem es beispielsweise die öffentlichen Verkehrsmittel verbessere und die Zahl der Reisebetrüger reduziere, ansonsten würde es schwer sein, Besucherzahlen wie in der Vergangenheit zurückzugewinnen, so der Deputy Prime Minister Yuthasak.

Das China-Dilemma

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Der grösste Tourismusmarkt für Thailand war China, das Land, aus dem bisher rund 40% aller Gäste kamen. Rund 11 Millionen Touristen aus dem Reich der Mitte hatten noch 2019 das Land des Lächelns besucht und mit sehr hohen pro Kopf Ausgaben für einen grossen Anteil der Einnahmen im Tourismus gesorgt. Die Hoffnung, dass nun nach einer Öffnung für Geimpfte gleich wieder Millionen Chinesen die Touristengebiete Thailands erstürmen, zerplatz allerdings wie einen Seifenblase, den China mach keine Anstalten, sein momentanen Reisereglungen zu ändern, die alle touristischen Auslandsreisen untersagt. China profitiert nun dadurch, dass die Chinesen wieder dem Inlandstourismus zugewandt haben und es ist fraglich, ob man diese enorme Geldquelle so schnell wieder von Haken lässt.

So wird sich Thailand, entgegen seiner Hoffnungen schon dieses Jahr wieder Millionen Touristen empfangen zu können, wohl etwas bescheidener geben müssen und akzeptieren, dass es wohl nur einige Hunderttausend werden könnten. Und man wird sich anstrengen müssen, dass die evt. ab Sommer ankommenden Touristen in den Folgejahren wiederkommen, denn mit den sicherlich noch stark eingeschränkten Möglichkeiten bei Infrastruktur und Unterhaltung, der fehlenden Möglichkeit andere Destinationen in Thailand aufzusuchen, muss schon alles andere perfekt laufen, damit aus dem Gast ein Stammgast wird. Und Stammgäste hätte Thailand gerade wirklich nötig.

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