10.11.2022
Verkehr
Das Zweiradgemetzel auf Thailand Strassen
Es tut sich nichts und die Anzahl getöteter Zweiradfahrer steigt!
- Vor achtzehn Jahren starb 1 Motorradfahrer pro Stunde. Jetzt sterben fast zwei pro Stunde - einer pro 35 Minuten.
- Zwischen starben 2011 und 2019 insgesamt 26.126 Kinder und Jugendliche.
- In den nächsten elf Jahren könnte die Zahl der Todesopfer unter Jugendlichen bei 40.000 liegen, wenn nichts unternommen wird.
- Früher war Ertrinken die Todesursache Nummer eins bei den unter 15-Jährigen - jetzt liegt sie gleichauf mit den Todesfällen durch Motorradfahren.
Dr. Chaimaiphan Santikan - ehemalige WHO-Beraterin in Asien sagte, dass pro Jahr eine Million mehr Motorräder auf Thailands Straßen auftauchen und die Zahl der Zweiradfahrzeuge nun 21 Millionen beträgt - mehr als doppelt so viele als Autos.
Besonders besorgniserregend seien die fehlenden Sicherheitsspezifikationen für Motorräder in Thailand, das Fehlen einer abgestuften Fahrerlaubnis, die schlechte Ausbildung von Fahranfängern, die unzureichenden Regeln darüber, wer welche Art von Motorrad fahren darf, und die fehlenden Motorradspuren auf den Straßen.
Sie sagte, dass Motorradfahrer durch das Gesetz gezwungen sind, den gleichen Platz auf den Straßen einzunehmen wie große Lastwagen und Busse, was dazu führt, dass die Unvorsichtigen aufgrund von Aerodynamik, Zugluft und Windschatten unter die Räder der größeren Fahrzeuge gesaugt werden.
Dr. Chamaiphan hatte im März einen Sechs-Punkte-Plan an den thailändischen Premierminister Prayuth Chan-ocha geschickt, um die Sicherheit von Motorrädern zur Chefsache zu machen. Sie forderte die Änderung von Gesetzen und Vorschriften, eine bessere Verwendung von Helmen und Änderungen der Motorradspezifikationen und Geschwindigkeitsbegrenzungen, um eine einfache Anpassung und Straßenrennen zu verhindern.
Sie schlug außerdem vor, die Bezeichnung "Big Bike" zu ändern, für die es einen gesonderten Führerschein bedarf, und diese auf Motorräder von früher über 400 ccm bereits auf Motorräder ab einem Hubraum von 249 cm³ und mehr zu erweitern.
Sie schlug desweiteren eine "L"-Kategorie für Mopdes vor, in der der die Zweiräder auf eine Geschwindigkeit von maximal 50 km/h beschränkt sind, sowie Änderungen bei der Ausstellung von Führerscheinen, so dass sie sich auf das Alter und die Erfahrung des Fahrers beziehen.
Interessanterweise wird, wenn es um die enorme Anzahl von Verkehrsunfällen geht, nirgendwo die Polizei erwähnt. Kritiker sagen, dass die mangelnde Durchsetzung der Straßenverkehrsregeln ein wesentlicher Teil des Problems seien, und solange dies nicht adäquat angegangen würde, seien andere Maßnahmen zur Begrenzung des entsetzlichen Gemetzels auf Thailands Straßen zum Scheitern verurteilt.
Und was hat sich seit März getan?
Das kann man mit einem Wort erklären: Nichts!
Anm. der Redaktion
Auch wir haben schon mehrere Opfer, verursacht durch Unfälle mit dem Motorrad, in der Familie zu beklagen.
- Mein Schwager ist vor einigen Jahren auf dem Motorrad von einem Bus überrollt worden und dabei verstoben. Er hinterliess 3 Kinder.
- Mein Neffe hatte einen schweren Unfall, lag 1 Monat auf Intensiv und war dann insgesamt 3 Monaten im Krankenhaus. Er wurde von einem PKW abgedrängt und ist nun bewegungseingeschränkt.
- Zwei Nichten haben sich vor 2 Jahren schwer verletzt, eine davon kann immer noch nicht wieder richtig laufen.
- Ein US-Freund von uns ist auf dem Motorrad Opfer eines verpeilten Strassenhundes geworden und hat von seinen geplanten 4 Wochen Urlaub 3 ½ Wochen im Bangkok Phuket Hospital verbracht, ein anderer musste wegen eines gebrochenen Knöchels seinen 3-wöchigen Urlaub auf dem Hotelzimmer verbringen.
Wir haben unsere Konsequenz gezogen und alle unsere Familien-Mopeds verkauft. Für uns sind Zweiräder jetzt ein Tabu, egal wie bequem das manchmal auch ist.
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