22.11.2025
Drama vor Koh Larn: Fischereiboot mit Touristen sinkt
15 Menschen über sieben Stunden im Meer vor Pattaya
Der Tag begann noch völlig unspektakulär. Am Morgen gegen sieben Uhr verließ die Gruppe, bestehend aus zwölf thailändischen Touristen und drei Crewmitgliedern, den Bali-Hai-Pier in Pattaya. Ihr Ziel war ein Angelausflug zu den Inseln Koh Phai und Koh Marwichai. Doch kaum hatten sie Koh Larn hinter sich gelassen, verschlechterte sich das Wetter. Der Wind frischte auf, die Wellen wurden höher, und die ohnehin schon schwierigen Bedingungen verschärften sich, als die Wasserpumpe des Bootes versagte.
Während der Kapitän versuchte, den Defekt zu beheben, kippte das Boot plötzlich zur Seite und sank schneller, als die Passagiere reagieren konnten. Innerhalb kürzester Zeit befand sich die gesamte Gruppe im Wasser, ohne Boot, ohne Orientierung und ohne ausreichend Rettungswesten. Besonders bedrohlich war die Situation für jene, die nicht schwimmen konnten, darunter auch zwei Kinder.
Vier Personen schafften es aus eigener Kraft durch die Brandung an den Strand und informierten die Behörden. Die übrigen elf Menschen trieben zu diesem Zeitpunkt bereits seit Stunden im Meer – ungefähr dreißig Kilometer von der Pattaya-Küste entfernt. Der Überlebende Natthawut, 28 Jahre alt, schilderte später, dass die Gruppe ab neun Uhr morgens im Wasser trieb und verzweifelt auf Rettung wartete, während der Wind stärker wurde und die Kraft schwand.
Die Wellen erreichten an diesem Tag Höhen von ein bis zwei Metern, und die Behörden hatten aufgrund der gefährlichen Bedingungen bereits die rote Flagge gehisst, die ein absolutes Auslaufverbot für Boote signalisiert. Doch das verunglückte Boot war zu diesem Zeitpunkt längst unterwegs gewesen. Auf die lang vorher verkündete Unwetterwarnung hatten sich die Bootsbetreiber eher nicht verlassen...
Gegen halb zwei am Nachmittag ging der Notruf beim Maritime Enforcement Command Center in Chonburi ein. Sofort wurden Suchboote der Marine, Rettungseinheiten aus Pattaya und die Seenotstelle mobilisiert. Die Suche gestaltete sich schwierig, da die Strömung stark war und die Gruppe vermutlich weit abgetrieben wurde. Während die Crew an Land verzweifelt um jede Minute kämpfte, wurde auf See gegen Wind, Wellen und Zeit angearbeitet. Die Behörden baten zudem alle Schiffe in der Umgebung, aufmerksam nach Personen im Wasser Ausschau zu halten und verdächtige Beobachtungen sofort der Seenot-Hotline zu melden.
Erst gegen zehn vor fünf am Nachmittag sichteten die Rettungskräfte die Überlebenden. Sie waren erschöpft, unterkühlt und in einem besorgniserregenden Zustand, jedoch am Leben. Wenige Minuten später bestätigten die Behörden offiziell, dass alle fünfzehn Menschen, Touristen wie Crew, lebend geborgen wurden. Die Suchaktion wurde daraufhin beendet.
Die genaue Ursache des Unglücks wird weiterhin untersucht. Erste Hinweise deuten jedoch auf eine Kombination aus schlechtem Wetter, technischem Versagen und möglicherweise unzureichender Sicherheitsausrüstung hin. Die Stadt Pattaya kündigte an, den Vorfall gründlich zu prüfen und stärker gegen Boote vorzugehen, die trotz roter Flaggen auslaufen oder nicht ausreichend gewartet sind.
Der Fall zeigt einmal mehr, wie gefährlich die See rund um Pattaya werden kann, wenn Technik, Wetter und menschliche Fehlentscheidungen aufeinandertreffen. Dass alle Beteiligten überlebten, grenzt angesichts der Umstände fast an ein Wunder – eines, das nicht darüber hinwegtäuschen sollte, wie knapp dieses Unglück an einer Tragödie vorbeigeschrammt ist.
Diese Seite verwendet
Stock images by Depositphotos
Stock images by Depositphotos

Jetzt registrieren



