08.07.2025
Amüsantes
Foodporn wörtlich genommen: Wenn Thai-Küche viral geht
Marketing mit Mamasan-Vibes - Prece bewirbt Business mit Ausschnitt
Prece hat mit ihren „sexy Cooking Videos“ auf TikTok und Instagram einen regelrechten Ansturm ausgelöst – allerdings nicht nur auf ihre Speisekarte. Während sich die einen für Khao Man Gai und ein Selfie mit der Chefin anstellen, wettern die anderen mit erhobenem Zeigefinger über fehlende Schürzen, offene Haare und die Frage, ob Hygiene unter Push-up-BHs überhaupt möglich sei.
Die Antwort? Aber sicher, sagt Prece – allerdings nicht in der Kommentarspalte, sondern ganz professionell im thailändischen Fernsehen. Dort erklärte sie, dass die freizügigen Outfits ausschließlich für den Online-Content gedacht seien. Ihre Küche? Eine hygienisch einwandfreie Zone. Keine Nudeln zwischen Brüsten, keine Suppe im Dekolleté. Während auf Social Media das Marketing brutzelt, wird in der realen Küche mit Haarnetz, Schürze und Desinfektionsmittel gearbeitet – ganz nach Vorschrift.
Prece, so betont sie, trägt Verantwortung für über 100 Mitarbeiter – und damit nicht nur für Geschmack, sondern auch für Gehälter. In Zeiten wirtschaftlicher Dürre und steigender Konkurrenz müsse man eben kreativ sein. Ihre Strategie: „Wenn der Kunde nicht zur Suppe kommt, dann bring halt die Suppe zu den Klicks.“
Das Rezept scheint aufzugehen: Kunden kommen wegen des Looks – und bleiben wegen des Geschmacks. Und obwohl sich auf Facebook die selbsternannten Moralapostel gegenseitig überbieten, zeigen sich ihre Tische voll, die Kassen klingeln – und die Speisekarte bleibt scharf, auch ohne Mode-Debatte.
Natürlich ist Prece kein Einzelfall. Bereits im letzten Jahr versuchte eine Durian-Verkäuferin im Bikini in Kamphaeng Phet das Gleiche – mit gemischtem Erfolg. Und eine snackverliebte Verkäuferin in Chiang Mai tauschte letztlich die Tüte Erdnüsse gegen einen Influencer-Account ein. Moral der Geschichte: In Thailand verkauft sich eben alles besser mit ein bisschen Haut – solange der Geschmack stimmt.
Prece fasst es pragmatisch zusammen: „Ich bin Unternehmerin. Ich mache, was nötig ist, damit mein Team nicht hungert – außer natürlich nach gutem Essen.“ Und genau das serviert sie – heiß, hygienisch und, wenn’s sein muss, mit einem Augenzwinkern und High Heels.
In Pattaya ist das Essen heiß, das Marketing heißer – und die Diskussionen manchmal schwer verdaulich. Aber wenn man sich zwischen Moralpanik und Massaman-Curry entscheiden muss, greift der Gast dann doch lieber zur Gabel als zur Empörung. Guten Appetit! 🍜🔥
Bilder: Courtesy of Preece Naphakon Jiratchapat (พรีซ ณภัคอร จิรรัชตภัค)
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