18.06.2025
Sport
Formel 1 in Bangkok: Thailand soll 2028 ganz groß einsteigen
Mega-Budget, Mega-Pläne, aber (noch) kein FIA-Segen
Ein Rennen mitten in Bangkok – geplanter Austragungsort 🏁
Geplant ist ein spektakulärer Stadtkurs im Stadtteil Chatuchak, nördlich des Bangkoker Zentrums. Die Rennstrecke soll eine Länge von 5,7 Kilometern haben und durch einige der meistfrequentierten und bekanntesten Bereiche der Stadt führen – darunter das Krung Thep Aphiwat Central Terminal, der Mo Chit 2 Busbahnhof, das Umfeld des Chatuchak-Wochenendmarkts, der Königin-Sirikit-Park sowie weitere Flächen im Besitz der staatlichen Ölgesellschaft PTT und der thailändischen Eisenbahn.Die Rennen sollen im klassischen Drei-Tage-Format der Formel 1 abgehalten werden, mit Trainingsläufen am Freitag, Qualifying am Samstag und dem eigentlichen Grand Prix am Sonntag. Die organisatorischen Vorbereitungen rund um das Event – darunter Temperaturtests, Sicherheitsprüfungen und der Aufbau der technischen Infrastruktur – werden jedoch deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als das Rennwochenende selbst.
Der Preis der Pole Position: 41,4 Milliarden Baht 💰
Die thailändische Regierung hat ein beeindruckendes Finanzpaket geschnürt: Über den Zeitraum von fünf Jahren sollen insgesamt 41,4 Milliarden Baht (rund 1,1 Milliarden Euro) investiert werden. Allein für die Streckengestaltung sind kurzfristig 218 Millionen Baht bereitgestellt worden.Das Projekt wurde erstmals am 23. April 2024 in einer Kabinettssitzung prinzipiell bewilligt. Seither treiben mehrere Institutionen die Planung voran – darunter das Thailand Convention and Exhibition Bureau (TCEB), die Sportbehörde (SAT), die Bangkok Metropolitan Administration sowie verschiedene Ministerien.
Wirtschaftliche Ambitionen: Arbeitsplätze, Tourismus, nationale Strahlkraft 📈
Die thailändische Regierung verknüpft mit der Ausrichtung des Formel-1-Rennens enorme wirtschaftliche und gesellschaftliche Erwartungen. Pro Renntag rechnet man mit rund 99.875 Zuschauern, was sich auf fast 300.000 Besucher pro Veranstaltungswochenende summiert – etwa 70 Prozent davon aus dem Inland, 30 Prozent aus dem Ausland.Die jährliche Wirtschaftsleistung vor Ort soll dadurch um rund 16 Milliarden Baht (ca. 405 Millionen Euro) steigen, während sich die zusätzliche Wertschöpfung auf etwa 14 Milliarden Baht (ca. 355 Millionen Euro) belaufen soll. Gleichzeitig erwartet die Regierung jährliche Steuereinnahmen in Höhe von 1,4 Milliarden Baht (ca. 35 Millionen Euro) sowie Investitionen im Umfang von etwa 7 Milliarden Baht (ca. 175 Millionen Euro). Darüber hinaus sollen durch das Projekt jährlich rund 8.000 neue Arbeitsplätze entstehen.
Langfristig soll das Event aber nicht nur Motorsportbegeisterung entfachen, sondern auch als Katalysator für moderne Infrastrukturprojekte dienen – etwa durch den Ausbau urbaner Verkehrssysteme, digitaler Technologien und smarter Stadtentwicklung. Zudem will sich Thailand kulturell und kulinarisch international profilieren, etwa durch die Präsentation von Kunst, Gastronomie und nationaler Identität im globalen Scheinwerferlicht der Formel 1 – ganz im Sinne einer gezielten „Soft Power“-Strategie. Auch ein positiver Impuls für Bildung, Ingenieurswesen, Technologie und MINT-Fächer (STEM) wird erwartet.
Bemerkenswert ist auch das politische Framing: Das Event soll laut Regierungsangaben soziale Ungleichheit verringern. Man erhofft sich, dass Jobs nicht nur im Hightech-Sektor, sondern auch für weniger qualifizierte Arbeitskräfte entstehen – von Sicherheit über Catering bis zu Logistik und Tourismus.
Zwischen Vision und Realität 🏎️
Ein nicht ganz unwichtiges Detail fehlt jedoch: Die finale Genehmigung durch die Formel-1-Führung und die FIA steht noch aus. Bisher existiert lediglich ein Memorandum of Understanding (MoU) zwischen der thailändischen Sportbehörde und den Formel-1-Organisatoren. Das ist ein symbolischer Schulterschluss, aber kein bindender Vertrag. Die FIA hat sich bislang nicht offiziell zu einem Thailand-Grand-Prix bekannt – auch wenn die Zeichen offenbar positiv stehen.Der Sprecher des Premierministers, Jirayu Houngsub, kündigte jedoch an: „In zwei bis drei Jahren wird Thailand Gastgeber eines Weltklasse-Events sein, das wir uns nie hätten träumen lassen.“
So ambitioniert diese Vision ist – zwischen Traum und Realität liegen im Fall der Formel 1 nicht nur Asphalt und Benzin, sondern auch noch reichlich Machtpolitik, Verträge und globale Rennkalender.
Aber die Voraussetzungen sind gemacht, das Geld bereitgestellt, die Planung läuft, ohne das grüne Licht der FIA bleibt das Ganze jedoch zuerst mal ein ambitionierter Plan mit ungewissem Ziel. Sollte es gelingen, könnte Thailand sich dauerhaft im Kreis der Formel-1-Nationen etablieren – und sich von „Exotik-Location“ zu „Must-See-Grand-Prix“ entwickeln. Bis dahin heißt es: Daumendrücken und weiterverhandeln.
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