17.10.2025
Franzose, Deutscher und Israelis auf Koh Phangan festgenommen
Polizei zerschlägt illegale Hotel- und Freizeitbetriebe auf Koh Phangan
Der Einsatz am 15. Oktober 2025 war das Ergebnis zahlreicher Beschwerden von Einheimischen, die sich zunehmend über ausländische Betreiber beschwert hatten, die unter dem Deckmantel thailändischer Strohmänner Hotels und Restaurants kontrollieren. An der koordinierten Aktion waren die Einwanderungspolizei, die Polizei von Koh Phangan, die Provinzpolizei Surat Thani sowie die Touristenpolizei beteiligt.
Resorts im Zentrum der Ermittlungen
Im Fokus der Razzien standen bekannte Tourismusbetriebe.1. Laplage Resort:
Hier wurde ein 40-jähriger Franzose namens Jody verhaftet. Ihm wird vorgeworfen, ein Hotel ohne gültige Lizenz betrieben und zudem eine Arbeitskraft aus Myanmar illegal beschäftigt zu haben.⇒ La Plage Resort & Beach Cub
2. Art of Nature Resort & Spa:
Im zweiten Fall traf es den 60-jährigen Israeli Avi, der ein Hotel unter einer veralteten Lizenz betrieb. Offiziell ist die Anlage noch als „Viewpoint“ registriert, während sie längst unter neuem Namen Gäste empfängt. Auch hier wurden zwei Arbeitnehmer aus Myanmar ohne korrekte Genehmigungen beschäftigt.⇒ Art of Nature Resort & Spa
Ermittler der Touristenpolizei, der Einwanderungsbehörde und der lokalen Polizei inspizierten beide Resorts vor Ort und stellten umfangreiche Unterlagen sicher.
Illegale ATV-Touren mit israelischer Verbindung
Parallel zu den Hotelrazzien schlug die Touristenpolizei an einem anderen Brennpunkt zu: Auf der Thong Nai Pan-Naturstrecke wurden fünf nicht lizenzierte Tourguides festgenommen – drei Thailänder und zwei Myanmaren. Sie hatten ATV- und Buggy-Touren für Urlauber angeboten, ohne die erforderlichen Genehmigungen.Die Beamten beschlagnahmten elf Geländefahrzeuge und Buggys, deren Gesamtwert auf mehrere Millionen Baht geschätzt wird (rund 80.000–100.000 EUR). Hinter dem Unternehmen soll laut Polizei eine thailändische Frau stehen, während ihr israelischer Ehemann mutmaßlich die tatsächliche Leitung innehat. Auffällig: Werbung, Apps und Beschilderung richteten sich gezielt an israelische Touristen – überwiegend in hebräischer Sprache.
Ermittlungen gegen Strohmänner ausgeweitet
Die Behörden gehen inzwischen dem Verdacht nach, dass es sich bei mehreren der betroffenen Unternehmen um sogenannte Nominee-Konstruktionen handelt. Dabei treten thailändische Staatsbürger offiziell als Eigentümer auf, während die Geschäfte de facto von Ausländern kontrolliert werden – ein klarer Verstoß gegen thailändisches Wirtschaftsrecht.Das Vorgehen steht im Einklang mit den Anweisungen des Chefs der Touristenpolizei, der einen landesweiten Feldzug gegen illegale ausländische Geschäftstätigkeit im Tourismussektor angekündigt hatte. Besonders Inseln wie Phuket, Samui und Koh Phangan gelten als Brennpunkte, wo sich in den vergangenen Jahren zahlreiche ausländische Unternehmer mit fragwürdigen Geschäftsmodellen etabliert haben.
Mit der Aktion will Bangkok offenbar ein deutliches Signal setzen: Wer in Thailand Geschäfte machen will, muss sich an die Regeln halten. Tourismus bleibt zwar ein entscheidender Wirtschaftsfaktor, doch die Regierung zeigt zunehmend Härte gegen ausländische Betreiber, die die gesetzlichen Vorgaben umgehen – insbesondere, wenn sie einheimische Unternehmen verdrängen oder thailändische Arbeitskräfte ausnutzen.
Koh Phangan, bislang vor allem als Partyinsel bekannt, erlebt damit eine neue Form der Kontrolle – eine, die sich gegen jene richtet, die das tropische Paradies etwas zu „unternehmerisch kreativ“ interpretiert haben.
Quelle: Khaosod TH
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