06.06.2022
Wirtschaft
Fünffach höhere Eintrittspreise für Ausländer
Dual-Pricing für Thais, Auswanderer und Touristen bleibt
Diese Ankündigung ist eine Fortsetzung der seit langem praktizierten doppelten Preispolitik, bei der von Ausländern höhere Gebühren verlangt werden, in diesem Fall das Fünffache der von Thailändern verlangten. So kostet der Eintritt für thailändische Kinder 10 THB, für Nicht-Thais jedoch 50 THB. Für Erwachsene beträgt die Gebühr 20 THB, aber 100 THB für Ausländer. Thailändische Senioren über 60 Jahre sind frei, während Ausländer weiterhin 100 THB zahlen müssen. In einigen Nationalparks sind sowohl die Grundpreise für Thais sogar noch erheblich höher. Im Koh PhiPhi Nationalpark verzehnfachen sich die Ticketkosten auf 200 THB für Kinder und 400 THB für Erwachsene.
Während Touristen das Dual-Pricing oft noch zähneknirschend akzeptieren, ist eine häufige Reaktion von Auswanderern, dass sie diese Attraktionen einfach meiden und zuhause bleiben. Die doppelte Preisgestaltung für langfristig in Thailand lebende Personen ist einer der umstrittensten Regelungen in Thailand für viele Expats.
Noch im Jahr 2020 erklärte Yuthasak Supasorn, Gouverneur der thailändischen Fremdenverkehrsbehörde (TAT), dass die TAT mit der Abteilung für Nationalparks, Wildtiere und Pflanzenschutz über die Abschaffung der doppelten Preisgestaltung für Auswanderer diskutieren werde. Herr Yuthasak sagte dann, dass dieser Schritt den Auwanderern die Möglichkeit geben soll, Geld zu sparen und mehr Geld auszugeben, die den Inlandstourismus ankurbeln.
Seine Behörde plante eine Identitätskarte für Expats einzuführen, um sie von Touristen zu unterscheiden, damit sie nur den gleichen, niedrigen Preis wie Einheimische zahlen müssen.Der Schlüsselfaktor sei, dass Expats gleich behandelt werden müssten, ohne Diskriminierung oder eine negative Einstellung gegenüber Ausländern. Diese Absichten scheinen jedoch auf taube Ohren zu stoßen, insbesondere bei den Beamten des Nationalparks.
Die doppelte Preisauszeichnung ist nicht nur ein thailändisches Phänomen, denn in vielen Ländern gibt es solche Praktiken, wenn auch subtiler und viel zurückhaltender als in Thailands Nationalparks.
Thailand nicht das einzige Land, welches unterschiedliche Preise für Ausländer und Einheimische kassiert. Einer der bekanntesten Orte, an denen die Preise für Besucher in die Höhe getrieben werden, ist Venedig. Das "Zwei-Klassen-System" der Stadt wurde so extrem, dass 2015 eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission einging, in der diskriminierende Praktiken gegenüber Touristen geltend gemacht wurden - die Beschwerde wurde jedoch abgewiesen.
Allerdings ist Thailand mit seinen 5 Mal höheren Eintrittsgeldern für staatliche Einrichtungen - wie z.B. die Nationalparks - doch ziemlich “einzigartig“, um nicht zu sagen unverschämt… und damit es nicht so auffällt, werden die vielfach geringeren Ticketpreise für Thais oft in thailändischen Ziffern auf die Preistafeln geschrieben, die der Tourist ja normalerweise nicht lesen kann. Bei privat geführten, oder halbstaatlichen Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, ist der Unterschied und auch die Grundpreise oft noch höher.
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