11.03.2021
Umwelt
Gefährliche Luft in Thailands Norden
Eine Viertelmillion Menschen in Behandlung wegen Atemwegs- und Augenproblemen
Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, sagt, dass die medizinischen Probleme auf übermäßige PM2,5-Staubpartikel in der Atmosphäre infolge lokaler Waldbrände zurückzuführen sind, die starken Smog erzeugt haben.
Der saisonale jährlich wiederkehrende Smog, der unter anderem Gebiete wie Chiang Mai, Chiang Rai und Mae Hong Son einhüllt, habe Menschen mit Atemwegserkrankungen stark betroffen hat, wobei kleine Kinder und ältere Menschen am anfälligsten seien. Krankheiten wie Asthma, Augeninfektionen und Erkrankungen der Herzkranzgefäße wurden auf die Zunahme der Umweltverschmutzung zurückgeführt, bei der seit Anfang dieses Jahres mehr als eine Viertelmillion Menschen in Krankenhäusern und Kliniken medizinisch behandelt worden seien. Die meisten Menschen mit Atemproblemen fielen in die Altersgruppe zwischen 45 und 54 Jahren.
Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums meinte, dass schutzbedürftige Menschen, die anfällig für staubbedingte Beschwerden seien, Aktivitäten im Freien vermeiden und geeignete medizinische oder N95-Gesichtsmasken tragen sollten. Er sagte, dass diejenigen, die an Atemproblemen oder Schmerzen in der Brust leiden, so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen sollten.
Allein in der Nordmetropole Chiang Mai ist die Luftverschmutzung dafür verantwortlich, dass mehr als 30.000 Menschen die örtlichen Klinken besuchten, um sich einer Behandlung von Atemwegserkrankungen zu unterziehen. Die von Smog geschwängerte Stadt, die für ihre „brennende Jahreszeit“ bekannt ist, hat kürzlich den Spitzenplatz mit der schlechtesten Luftqualität der Welt eingenommen. Auf der IQ AirVisual-Website zur Luftüberwachung wurde Chiang Mai heute Morgen als am stärksten verschmutzt eingestuft.
Feuerwehrleute sagen, dass sie Schwierigkeiten haben, die Feuer im Suthep-Pui-Nationalpark zu löschen. Ein KA-32-Hubschrauber wurde eingesetzt, um die Brände einzudämmen, nachdem sie sich schnell im Bambuswald ausgebreitet haben. Die Hubschrauber haben bereits etwa die Hälfte der Brände gelöscht. Die Behörden sagten, dass die Brände dank der mehr als 200 freiwilligen Helfer bald gelöscht werden sollten. Ein Mann wurde im Zusammenhang mit den Bränden festgenommen, aber er hat alle Anschuldigungen zurückgewiesen.
In der nördlichen Region gibt es 926 Smog-Hotspots, wobei Mae Hong Son mit 442 die meisten hat, gefolgt von Chiang Mai und Tak. Die Ursache für die Verschmutzung ist hauptsächlich auf Wald- und Feldbrände zurückzuführen, die durch Abbrennen der abgeernteten Felder oder durch Brandrodung in Myanmar und Thailand entstehen. Dieses Abbrennen der Felder ist zwar strikt untersagt, jedoch scheinen die Behörden Schwierigkeiten zu haben, die Gesetze durchzusetzen. Vielleicht sollte man auch mal die Zuckerfabriken in die Verantwortung nehmen und den Ankauf von Zuckerrohr aus Brandernte verbieten…
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