12.12.2025
Reiseinfos
Gigantische Tourismusoffensive soll verlorene Gäste zurückbringen
Nach der Flut braucht Thailands Süden seine Touristen zurück
Im Zentrum dieser Initiative steht die Tourismusbehörde TAT, die die Region mithilfe einer groß angelegten Kommunikationskampagne aus ihrer Schockstarre befreien will. Unter dem Motto „Smile@Hatyai“ soll der Süden wieder zum einladenden Drehkreuz werden, das er vor der Katastrophe war. Die TAT möchte verlorenes Vertrauen zurückholen, besonders weil die Statistiken düster aussehen: Der sonst so stabile Besucherstrom aus Malaysia dürfte um bis zu zwölf Prozent sinken, und selbst die Reiselust der thailändischen Bevölkerung Richtung Songkhla ist um beinahe ein Viertel eingebrochen.
Der erste Schritt besteht darin, Hat Yai wieder sichtbar zu machen. Großveranstaltungen wie der traditionelle New-Year-Countdown oder das chinesische Neujahrsfest sollen ein Signal senden, dass das Leben zurückkehrt und Gäste willkommen sind. Gleichzeitig arbeitet die TAT eng mit sieben Fluggesellschaften zusammen, um sicherzustellen, dass die wichtigsten In- und Auslandsrouten zuverlässig bedient werden. Der angestrebte durchschnittliche Sitzladefaktor von 85 Prozent ist dabei weniger ein ökonomischer Wert als ein psychologischer: Er steht für Normalität, für Stabilität und dafür, dass die Nachfrage wieder wächst.
Ein weiterer Kernpunkt der Strategie liegt in der geografischen Ausweitung des Marktes. Da der malaysische Tourismus traditionell dominiert – und aktuell schwächelt –, richtet Thailand den Blick verstärkt nach Laos, Vietnam, Singapur und Südchina. Diese Länder sollen verstärkt angesprochen werden, um die Abhängigkeit von nur einem Herkunftsmarkt zu verringern und die touristische Basis breiter zu machen.
Neben dem kurzfristigen Wiederbeleben des Reiseverkehrs betreibt die TAT aber auch langfristige Strukturpolitik. Sie setzt sich für steuerliche Anreize für Inländer ein, die ihre Reisen über lokale Anbieter buchen, und fördert Cashback-Modelle und elektronische Steuergutschriften, die Urlaub im Süden finanziell attraktiver machen sollen. Für internationale Gäste wiederum sind großzügige Promotions geplant – allen voran die auffällige „Book 2 Nights, Get 2 Nights Free“-Kampagne, die das Reisen in die Region während der nächsten Saison deutlich vergünstigt. Auch der Landverkehr soll eine größere Rolle spielen: Reisekarawanen aus den Nachbarländern, die traditionell gern über die südlichen Grenzübergänge einreisen, werden gezielt angesprochen, um im Frühjahr 2026 zusätzlichen Schwung zu bringen.
Parallel zur TAT hat die Thailand Convention and Exhibition Bureau (TCEB) ihre eigene Großbaustelle zu bewältigen. Der MICE-Sektor, üblicherweise ein Garant für planbare Einnahmen und internationale Sichtbarkeit, hat durch die Flut empfindliche Verluste erlitten. Ein Großevent wurde komplett gestrichen, mehrere weitere mit insgesamt über elftausend Teilnehmern mussten verschoben werden, und der finanzielle Schaden liegt bei geschätzten 120 bis 150 Millionen Baht. Während zentrale Veranstaltungsorte wie das Kongresszentrum ICC Hat Yai unversehrt blieben und nach Sicherheitsprüfungen wieder einsatzbereit sind, befinden sich mehr als 15 MICE-Hotels nach wie vor in der Restaurierungsphase.
Die TCEB versucht nun, verlorenes Terrain zurückzuerobern. Unter dem Banner „Southern MICE Ready“ wird ein Maßnahmenpaket umgesetzt, das die Rückkehr von Veranstaltungen beschleunigen und neue Formate in die Region holen soll. Dafür vereinfacht die Behörde ihre Förder- und Antragsprozesse, um Organisatoren die Entscheidung zur Rückkehr so leicht wie möglich zu machen.
Gleichzeitig arbeitet die TCEB als strategischer Vermittler zwischen Eventplanern und lokalen Unternehmen, hilft bei Budgetfragen, Marketing und Logistik und bemüht sich darum, dass geplante oder verschobene Veranstaltungen nicht in andere Regionen abwandern. Besonderes Augenmerk liegt auf der langfristigen Professionalisierung: Servicequalität, Veranstaltungsstandards und die Weiterbildung lokaler Fachkräfte sollen den Süden nicht nur wieder auf Kurs bringen, sondern dauerhaft konkurrenzfähiger machen.
Am Ende steht ein gemeinsames Ziel beider Behörden: das Vertrauen von Reisenden, Organisatoren und Investoren so schnell wie möglich zurückzugewinnen. Der Süden Thailands soll nicht nur wieder funktionieren, sondern stärker aus der Krise hervorgehen, widerstandsfähiger werden und neue Märkte erschließen.
Ob dieses große Lächeln, das die Behörden nun über die Region legen wollen, am Ende auch bei den Besuchern ankommt, wird sich erst zeigen. Doch der Wille, den Süden sichtbar, attraktiv und wirtschaftlich stabil zu machen, ist unübersehbar – und selten hat Thailand seine Tourismusstrategie so geschlossen, so koordiniert und so offensiv präsentiert wie jetzt.
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