Gras, Glamour und Grenzkontrollen - Knast statt Cannabis - Reisenews Thailand
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05.06.2025

Gras, Glamour und Grenzkontrollen - Knast statt Cannabis

Nicht allein im Gras-Dschungel: Die britischen Exportprinzessinnen 😝 🤪

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Von wegen entspannter Heimflug – eine junge Britin landet nach einem spontanen Zwischenstopp in München nicht am Familienesstisch, sondern hinter Gittern. Und sie ist nicht allein: Willkommen im Club der internationalen „Ganja Girls“.

Insta High Society trifft High Risk

Es gibt viele Gründe, warum man sich spontan umentscheidet und statt via Singapur lieber über München nach Hause fliegt: besserer Kaffee am Flughafen vielleicht, oder Lust auf eine Brezn. Im Fall von Cameron Bradford, 21, zweifachem Instagram-Filter und offenbar selbsternannter Exportmanagerin für pflanzliche Genussmittel, lag die Motivation wohl woanders.

Die junge Mutter aus Knebworth (Hertfordshire, wo sonst) tauschte Ende April kurzerhand ihren Rückflug aus Thailand um. Statt brav über Changi ging’s also via Bayern zurück in die Heimat – ein Move, den deutsche Grenzbeamte offenbar in ihrer Ausbildung unter „Verdächtigkeitsgrad: Hoch“ durchgenommen haben. Am 21. April 2025 klickten in München die Handschellen, just als sie ihr Gepäck aufnahm. Was genau in ihrem Koffer war, verriet die bayerische Staatsanwaltschaft nicht, aber man kann sich’s denken – es war wohl weder Leberkäs noch Urlaubswäsche.

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Während Cameron sich mit deutschen Justizvollzugsanstalten vertraut machte, herrschte in Hertfordshire Alarmstufe Rosé. Ihre Familie meldete sie als vermisst – der klassische „sie ist nicht aus dem Urlaub zurückgekommen“-Albtraum. Die Auflösung kam postwendend aus München: „Ihre Tochter sitzt bei uns.“ – Romantischer hätte es Interpol auch nicht sagen können.

Nun drohen der frisch gebackenen Cannabis-Logistikerin mindestens vier Monate Untersuchungshaft, möglicherweise mehr – je nachdem, was die Ermittlungen ergeben. Offiziell angeklagt wurde sie noch nicht, aber die bayerische Justiz hat Zeit. Sehr viel Zeit.



Cameron ist allerdings nur der neueste Spross in einer wachsenden Reihe junger, britischer Frauen, die sich offenbar dem internationalen Drogenhandel verschrieben haben – und das ganz ohne Fortune 500-Ranking.

Thailand, Tüten, U-haft – die neue britische Reiseroute

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Da wäre zum Beispiel Clara Wilson, 36, Mutter von vier Kindern und OnlyFans-Enthusiastin aus Nottinghamshire. Sie wurde mit satten £200.000 an thailändischem Gras in Spanien erwischt – ein Umstand, der ihr nun vier Jahre Haft und eine mögliche Geldstrafe von £750.000 einbringen könnte. Da hätte sich der Content vielleicht doch eher auf Kochrezepte konzentrieren sollen.

Oder Charlotte Lee May, ehemalige Flugbegleiterin, die mit 46 Kilogramm „Kush“ in Sri Lanka aus dem Verkehr gezogen wurde. Sie behauptet natürlich, jemand habe ihr die Ware „untergejubelt“ – vermutlich im Duty-Free.

Nicht zu vergessen: Bella May Culley, 18, verschwand in Thailand spurlos, bis man sie schließlich in Georgien wieder aufspürte – mitsamt 14 Kilo Cannabis im Gepäck. Und letzte Woche wurde in Ghana eine 23-Jährige festgenommen, die mit 18 Kilo Gras im British-Airways-Flieger nach Gatwick einchecken wollte. Also entweder war das für einen sehr großen Joint – oder für sehr viele kleine.

Was in Bangkok passiert … landet selten in Heathrow

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Ob Instagram-Fame, Influencer-Glam oder schlicht die Lust am schnellen Geld: Der Trend zum interkontinentalen Gras-Export unter britischen Jungfrauen ist offenbar ungebrochen. Leider vergessen viele dabei, dass Cannabis in Deutschland zwar legalisiert wurde – aber nicht für Touristinnen auf Schmuggeltour.

Mit der aktuellen Gesetzeslage drohen weiterhin mehrere Jahre Haft – besonders bei professionellem Import aus Regionen mit tropischem Terroir und großzügigem THC-Gehalt. Also: Wer in Bangkok chillt, sollte sich gut überlegen, was er mitnimmt. Denn der Satz „Ich bring nur ein Souvenir mit“ endet bei Zollbeamten in Uniform selten mit einem Lächeln.

Es bleibt zu hoffen, dass Cameron Bradford bald wieder bei ihrer Familie ist – allerdings nicht mit einem neuen Eintrag im Strafregister. Bis dahin sitzt sie in München und reflektiert wahrscheinlich über Flugrouten, Lebensentscheidungen und das bayerische Justizsystem. Und vielleicht, ganz vielleicht, über eine Karriere ohne Beutelkraut im Gepäck.
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