Gras? Nur mit Attest! - Thailands geplante Kräuterbürokratie

Nur noch medizinisch? Wer Spaß am Cannabis hat, kriegt Ärger... oder?

Achtung, dieser Artikel könnte Spuren von Ironie enthalten 😉

🌿 📜 In Thailand weht seit Kurzem nicht nur der süßlich-erdige Duft von Cannabis durch die Gassen – sondern auch der leicht säuerliche Geruch überbordender Regulierungsfreude. Gesundheitsminister Somsak Thepsutin, ganz in Mission „Zurück zur Ordnung!“, kündigte nun mit staatsmännischer Gravitas an: Wer kiffen will, braucht ein ärztliches Attest. Und zwar nicht irgendeines – sondern ein staatlich gesegnetes, amtlich gestempeltes, medizinisch begründetes Schreiben.

Klingt nach „High mit Hindernissen“? Korrekt. Der geneigte Konsument, ob Thai oder Tourist, muss künftig glaubhaft nachweisen, dass er sich nicht aus Spaß an der Freud’, sondern aus tiefster gesundheitlicher Not ins nächste Hanf-Café schleppt. Migräne, Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit – endlich erleben diese Volksleiden ihren großen Auftritt als Eintrittskarte ins staatlich geprüfte Chillout-Paradies.

Und wer länger als einen Monat pafft? Der gilt automatisch als suspekt – oder wie Dr. Somlerk Jeungsmarn es formulierte: "Dann ist das nicht mehr medizinisch. Dann wird’s kriminell." Strafe? Möglicherweise Haft. Yes, you can go to jail – for too much prescribed weed.

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Dabei war doch alles so schön grün: Vor drei Jahren wurde Cannabis auf Betreiben der Bhumjaithai-Partei entkriminalisiert. Damals träumte man von einer goldenen Gras-Zukunft mit Wellness-Salben, Hanfkeksen und Dorfwirtschaften, die plötzlich Exportpotenzial hatten.

Doch statt wirtschaftlicher Erleuchtung folgte das große Kiffer-Chaos. Weedshops sprossen wie Pilze aus dem Beton, die Backpacker-Quote verdoppelte sich – und jeder Student mit Husten diagnostizierte sich kurzerhand selbst „medizinischen Bedarf“. Dass jetzt plötzlich Atteste her müssen, ist also nur folgerichtig in einem Land, in dem politische U-Turns inzwischen genauso häufig vorkommen wie 7-Elevens.

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Man darf sich das dann vielleicht so vorstellen: Ein schummrig beleuchteter Cannabis-Shop, irgendwo in Chiang Mai. Neben der Glastheke ein zusammenklappbarer IKEA-Schreibtisch. Dahinter: Ein Arzt mit Stirnlampe, Kaffeeflecken auf dem Kittel und einem Stempel in der Hand.
„Kopfweh? Ja? 700 Baht, bitte. Diagnose: Chronisch gestresst durch südostasiatische Wetterumschwünge.“ Das einzige Heilmittel? Eine dicke Tüte oder ein duftender Kräuterteee…. Ein Hoch auf die neue Kräuter-Compliance.

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Und während die Regierung von Regulierung zu Regulierung taumelt, bleibt der eigentliche Witz: Das geplante Gesetz wurde bisher nicht einmal ins Parlament eingebracht. Vielleicht, weil es noch keine medizinische Begründung dafür gibt?

Thailand 2025: Legal Highs nur noch mit Legitimation – aber keine Sorge, ein Attest ist wahrscheinlich günstiger als ein Joint in Zürich. Denn so wirklich abwürgen will den Cannabisverkauf eigentlich niemand, wahrscheinlich am wenigsten der Finanzminister, denn der Umsatz mit dem Stimmungs-Kaut belief sich 2024 auf 1,4 Milliarden (EUR, nicht Baht!) und für 2025 werden 1,7 Milliarden prognostiziert.

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