Kampf gegen Dengue: Mehr als 120 Todesfälle in diesem Jahr - Reisenews Thailand
Unterstütze unsere Arbeit mit einer kleinen Spende
aktivJetzt registrieren
15.11.2023

Reiseinfos  

Kampf gegen Dengue: Mehr als 120 Todesfälle in diesem Jahr

Eindrigliche Warnung vor Selbstmedikation bei Denguefieber in Thailand

Kampf gegen Dengue: Mehr als 120 Todesfälle in diesem Jahr - Reisenews Thailand - Bild 1

Kampf gegen Dengue: Mehr als 120 Todesfälle in diesem Jahr - Reisenews Thailand - Bild 2

In Thailand hat sich die Situation hinsichtlich des Denguefiebers besorgniserregend verschärft. Im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 1. November dieses Jahres wurde eine alarmierende Zunahme der Denguefälle verzeichnet. Die Anzahl der erfassten Patienten stieg auf über 123.000 an, was im Vergleich zum Vorjahr einem enormen Anstieg von nahezu 300% entspricht.

Nach Angaben von Dr. Thongchai Keeratihattayakorn, dem kommissarischen Generaldirektor des Department of Disease Control, gehörten die meisten der infizierten Personen zur Altersgruppe zwischen 25 und 34 Jahren. Bedauerlicherweise haben von diesen 123.000 Infizierten 139 Personen ihr Leben verloren. Die Anzahl verstorbener Personen hat sich seit August dieses Jahres weit mehr als verdoppelt.

Eine besondere Herausforderung stellt die Bekämpfung der Brutstätten der Überträgermücke, der sogenannten gestreiften Moskitos, dar. Bei umfassenden Felduntersuchungen in verschiedenen öffentlichen und privaten Einrichtungen wie Tempeln, Moscheen, Kirchen, Hotels, Resorts, Schulen, Fabriken, Krankenhäusern und Regierungsgebäuden stellte sich heraus, dass insbesondere Tempel mit 60,9% sowie Fabriken mit 55,6% und Schulen mit 46% zu den Hauptbrutstätten der Moskitos zählen.

Dr. Thongchai wies darauf hin, dass das Denguevirus in vier verschiedenen Stämmen existiert. Eine Infektion mit mehr als einem Stamm erhöht das Risiko, schwerere Symptome zu entwickeln. Er betonte die Wichtigkeit einer professionellen medizinischen Behandlung für Personen, die Symptome von Denguefieber zeigen. Selbstmedikation, wie der Kauf von Aspirin in der Apotheke, sei nicht angebracht und könne die Situation verschlimmern. Stattdessen sollten Betroffene unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Besonders warnte er vor den Gefahren einer verzögerten medizinischen Behandlung bei Erwachsenen mit bestehenden Grunderkrankungen wie Leberzirrhose oder bei menstruierenden Frauen. In solchen Fällen könnte eine Verzögerung der Behandlung lebensbedrohliche Folgen haben. Diese Entwicklungen zeigen, wie ernst die Situation in Thailand ist und wie wichtig präventive Maßnahmen sowie eine rasche medizinische Versorgung im Falle einer Dengue-Infektion sind.


Warnung vor Selbstmedikation

Kampf gegen Dengue: Mehr als 120 Todesfälle in diesem Jahr - Eindrigliche Warnung vor Selbstmedikation bei Denguefieber in Thailand Bild 1
Bei der Behandlung von Dengue-Fieber ist es von entscheidender Bedeutung, bestimmte Medikamente zu meiden. Insbesondere sollten Patienten auf die Einnahme von Aspirin, Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen und Diclofenac verzichten. Der Grund hierfür liegt in der Zusammensetzung dieser Medikamente: Sie enthalten Wirkstoffe, die das Risiko von Blutungen erhöhen können, was bei Dengue-Fieber besonders gefährlich ist.

Die medizinische Behandlung von Dengue-Fieber gestaltet sich oft schwierig, da es keine spezifische Therapie gibt, die direkt gegen das Virus wirkt. Die medizinische Versorgung konzentriert sich daher primär auf die Linderung der Symptome. Typischerweise umfasst dies die Verabreichung von fiebersenkenden und schmerzlindernden Medikamenten. Ein wesentlicher Aspekt der Behandlung ist auch die Sicherstellung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr, um den Körper bei der Bewältigung der Krankheit zu unterstützen.

Kampf gegen Dengue: Mehr als 120 Todesfälle in diesem Jahr - Eindrigliche Warnung vor Selbstmedikation bei Denguefieber in Thailand Bild 3
In schwereren Fällen, wie bei Dengue-hämorrhagischem Fieber oder dem Dengue-Schocksyndrom, ist eine umgehende Krankenhauseinweisung unumgänglich. In solchen Situationen ist eine intensivmedizinische Betreuung erforderlich, um potenziell lebensbedrohliche Komplikationen zu überwachen und zu behandeln. Die frühzeitige Erkennung und adäquate medizinische Versorgung sind entscheidend, um schwere Verläufe der Krankheit zu vermeiden und die Genesungschancen zu optimieren.

Impfung gegen Dengue

Kampf gegen Dengue: Mehr als 120 Todesfälle in diesem Jahr - Eindrigliche Warnung vor Selbstmedikation bei Denguefieber in Thailand Bild 2
Im Dezember 2022 markierte die Zulassung eines Lebendimpfstoffs gegen Denguefieber in der Europäischen Union einen bedeutenden medizinischen Fortschritt. Dieser Impfstoff, der für Personen ab einem Alter von vier Jahren geeignet ist, stellt eine wichtige präventive Maßnahme dar. Er bietet nicht nur Schutz vor einer Ansteckung mit dem Dengue-Virus, sondern auch vor schweren Krankheitsverläufen, die einen Krankenhausaufenthalt erforderlich machen könnten.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut und die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit e.V. (DTG) sind momentan damit beschäftigt, die Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs zu bewerten. Ebenso wird geprüft, ob eine generelle Impfempfehlung für deutsche Reisende ausgesprochen werden sollte. Diese Überprüfung ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass der Impfstoff den deutschen Standards entspricht und effektiv zum Schutz vor Denguefieber beitragen kann.

Die Verfügbarkeit dieses Impfstoffs könnte für Reisende, die in Dengue-Gebiete reisen, von großer Bedeutung sein, da sie ein zusätzliches Maß an Sicherheit gegen eine Krankheit bietet, die weltweit Millionen von Menschen betrifft. Mit der potenziellen Einführung dieses Impfstoffs in Deutschland könnte sich das Risiko einer Dengue-Infektion für deutsche Reisende erheblich verringern.
Diese Seite verwendet
Stock images by Depositphotos

Mehr zum Thema Reiseinfos


Neues ETA-System in Thailand: Was Reisende wissen müssen   07.09.2024
    Elektronische Reisegenehmigung (ETA) für visumbefreite Einreisen

Touristen erhalten jetzt 60 Tage Einreisestempel am Airport   16.07.2024
    Thailand ermöglicht 60-Tage visafreien Aufenthalt bereits vor offizieller Veröffentlichung

Thailand ermöglicht längere visafreie Aufenthalte für EU-Bürger   12.07.2024
    Einreiserleichterung 60 Tage visumfrei für 93 Länder ab 15. Juli

Thailand schließt Duty-Free-Shops an allen Ankunftsterminals   03.07.2024
    Shops an 8 Airports werden zugunsten des lokalen Einzelhandel geschlossen

Thailand warnt vor Giftschlangen in der Regenzeit   29.06.2024
    Erhöhte Wachsamkeit vor Giftschlangen und Dengue-Fieber geboten

Dringende Warnung vor tödlichen Quallen in Krabi   29.06.2024
    Gefahr im Meer - Tödliche Würfelquallen stechen Touristen in Krabi

Thailändische Regierung bestätigt 60-Tage visafreie Einreise erneut   04.06.2024
    PRD klärt Probleme mit den 60-Day-Stempeln in Touristen-Pässen auf

Feiertage und Lange Wochenenden - Halb Thailand unterwegs   17.11.2023
    Hotels stark ausgelastet: Koh Samed, Koh Chang, Koh Maak, Koh Kood im Fokus

Verbotene Waren in Thailand   26.10.2023
     Was man für seine Thailand-Reise nicht einpacken sollte

Schnäppchenflüge nach Bangkok oder Phuket   21.09.2023
    Ab 585.- Euro inklusive Gepäck im Dezember nach Thailand

⇒ Mehr Reisenews Thailand zum Thema Reiseinfos
Diese Seite Teilen: