10.05.2025
Lebensmüder Thailand-Tourist macht Selfies mit wildem Elefanten
Parkranger des Khao Yai Nationalpark bitten zur Kasse
Der Vorfall ereignete sich entlang einer der Straßen des beliebten Nationalparks. Der Tourist, Teil einer Gruppe aus Thailands östlicher Region, hielt es für eine glänzende Idee, den rollenden Verkehr zu ignorieren, aus dem Auto zu steigen und sich dem Elefanten bis auf wenige Meter zu nähern – für das perfekte Urlaubsfoto versteht sich. Der Elefant selbst nahm die Szene erstaunlich gelassen – was man von den Parkrangern nicht gerade behaupten kann.
Die Quittung für den Nervenkitzel kam prompt: 500 Baht Strafe (ca. 13 Euro) und eine ernste Verwarnung am nächsten Tag. Ob dem Betroffenen dabei klar wurde, dass die eigentliche Glückszahl an diesem Tag nicht die 500 war, sondern die Tatsache, dass er lebendig aus dem Park spazierte, bleibt unklar.
Sarut Phiraksa, der stellvertretende Leiter des Khao Yai Nationalparks, zeigte sich wenig erfreut über den Vorfall. Er erinnerte noch einmal ausdrücklich daran, dass ein Sicherheitsabstand von mindestens 50 Metern zu wilden Elefanten vorgeschrieben ist. „Bitte warten Sie auf die Parkaufsicht. Diese Tiere sind unberechenbar und können jederzeit angreifen“, erklärte er, vermutlich zum hundertsten Mal in seiner Karriere.
Auch das Anhalten am Straßenrand, um die Tiere zu beobachten oder gar anzulocken, ist streng untersagt – und zwar nicht, um den Touristen den Spaß zu verderben, sondern um Mensch und Tier vor gegenseitiger Dummheit zu schützen. Die Straßenränder gelten offiziell als Sperrzone – was leider zu oft ignoriert wird, insbesondere von selbsternannten Wildlife-Influencern auf Abenteuertrip.
„Wir haben derzeit viele Besucher, darunter auch regelrechte Elefanten-Fans. Aber bitte, keine Nahaufnahmen!“, appelliert Sarut. Die Message: Wer unbedingt Nahkontakt sucht, möge dies künftig mit Stofftieren oder Tierdokus ausleben – und nicht mit einem Tier, das sein Gewicht in Überrollpotenzial misst.
Dieser Fall ist kein Einzelfall, sondern vielmehr ein weiteres Kapitel in der unendlichen Geschichte „Wie Touristen Warnschilder als Deko betrachten“. Trotz unzähliger Hinweisschilder, Broschüren und Warnungen scheinen einige Besucher die Urlaubsrealität mit einem Safaritraum zu verwechseln, in dem sie selbst der Hauptdarsteller sind – bis die Natur zurückspielt.
Ein wild lebender Elefant ist kein Selfie-Requisit, sondern ein potenzieller Todesstoß auf vier Beinen. Wer also unbedingt Likes sammeln will, ohne sich dabei zum Sicherheitsrisiko für sich und andere zu machen, sollte sich lieber vor dem Parkeingang mit der Elefantenstatue fotografieren lassen – die ist garantiert stubenrein, gutmütig und instagramtauglich. Und wenn’s ganz mutig sein soll: einfach mal ein Bild vom Park aus sicherer Entfernung posten – vielleicht sogar mit dem Hashtag #IchHabDenHinweisGelesen.