08.11.2023
Umwelt
Luftqualität in Chiang Mai bedroht Hochsaison
Tourismussektor schlägt Alarm - Dringender Handlungsbedarf gefordert
Das alljährlich zwischen Februar und April wiederkehrende enorme Feinstaubproblem sorgte auch 2023 für viele Stornierungen und ausbleibende Touristen. In der Hauptsaison Anfang 2023 hatte sich Chiang Mai über Tage hinweg den Titel „Stadt mit der höchsten Luftverschmutzung weltweit“ eingefangen, Tausende litten an Atemwegserkrankungen und nicht nur der Tourismussektor litt an der dicken Luft. Das jährliche Problem wird hauptsächlich durch die vielen Brandrodungen, das Abbrennen der Zuckerrohrfelder und eine besondere Konstellation der Luftschichten zu dieser Jahreszeit ausgelöst.
Die Touristiker von Nordthailand setzen sich nun für eine beschleunigte Verabschiedung des "Clean Air Act" (Gesetzes für saubere Luft) ein sowie für die Umsetzung wirksamer Maßnahmen zur Reduzierung der Verschmutzung, insbesondere derjenigen, die durch landwirtschaftliche Praktiken entsteht.
Der Präsident des Tourismusrates, Punlop Saejew, weist auf die komplexe Problematik des Feinstaubs PM2.5 hin und betont die Notwendigkeit eines gemeinschaftlichen Ansatzes. Dieser sollte Anreize für die Einhaltung und Strafen für Verstöße in der geplanten Gesetzgebung beinhalten. Der Rat schlägt zudem vor, dass die Regierung Landwirte belohnen sollte, die auf Brandrodungen verzichten, indem sie die Produktion ihrer Ernten unterstützt und Alternativen für diejenigen sucht, die bisher auf das Abbrennen von Wäldern für ihren Lebensunterhalt angewiesen waren.
Zur Finanzierung dieser Initiativen zur Reduzierung der Verschmutzung wurde die Schaffung eines speziellen Fonds vorgeschlagen, der Investoren Steueranreize bieten könnte. Dieser Fonds würde auch die Umwandlung lokaler landwirtschaftlicher Praktiken in umweltfreundlichere Methoden unterstützen und die notwendige Ausrüstung zur Kontrolle von Verbrennung und Smog bereitstellen.
Der private Sektor, einschließlich der Chiang Mai Universität, arbeitet bereits an technologischen Lösungen wie Luftreinigungstürmen, und die Provinz hat ein Reservierungssystem für kontrolliertes landwirtschaftliches Abbrennen eingeführt, um die Fälle von ungeregelten Feuern besser zu verwalten und zu reduzieren.
Trotz dieser Bemühungen und der Rückkehr der Touristen in die Region sorgen sich die Akteure der Branche um die langfristigen Auswirkungen des Smogs auf das Image von Chiang Mai. Dies betrifft insbesondere Langzeitbesucher und digitale Nomaden, die dazu neigen, während der Hochphase des Smogs die Stadt zu verlassen.
Diese Seite verwendet
Stock images by Depositphotos
Stock images by Depositphotos
Mehr zum Thema Umwelt
⇒Nachhaltige, grüne Zukunft für Bangkok 23.07.2024
Bangkoks Gouverneur verspricht 130 neue Parks bis 2026
⇒Eine Million Black-Tiger-Garnelen für den König, Umwelt und Fischer 19.07.2024
Garnelenfreisetzung zum Schutz des Tha Chin Flusses
⇒Die thailändische Antwort auf invasive Arten 14.07.2024
Glosse: Ein einfallsreiches kulinarisches Abwehrprogramm
⇒Korallenbleiche im Ang Thong Marine Park 11.07.2024
Klimawandel und Folgen - Kampf gegen das Korallensterben
⇒Koh Nang Yuan - Inselparadies setzt auf strenges Plastikverbot 11.07.2024
Nachhaltiger Tourismus: Wie eine Insel ihre Korallenriffe schützt
⇒Bangkoks Baum-Pflanzprogramm für eine grünere Stadt 04.07.2024
Über eine Million Bäume wurden gepflanzt - die zweite Million läuft
⇒Infrastrukturkrise in Phuket bedroht den Tourismussektor 03.07.2024
Phukets Kampf gegen Urbanisierung und Überschwemmungen
⇒Umweltverschmutzung ist die größte Sorge der Thailänder 17.06.2024
Umweltbewusstsein wächst - Thais priorisieren Umweltschutz und Nachhaltigkeit
⇒Thailands Marine Warning App - Echtzeit-Warnungen für Meeresgefahren 10.06.2024
Neue App warnt vor möglichen Gefahren wie Quallen, Strömungen und mehr
⇒Nach Bangkok setzt auch Pattaya auf Elektro-Taxis 23.05.2024
Raus aus dem Smog - Förderung umweltfreundlicher Transportmittel
⇒ Mehr Reisenews Thailand zum Thema Umwelt