Luxus-Omelett oder Touristenfalle - Jay Fais wirre Preise - Reisenews Thailand
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19.08.2025

Essen  

Luxus-Omelett oder Touristenfalle - Jay Fais wirre Preise

Streit um Preise bei Jay Fais Michelin-Stern-Imbiss in Bangkok

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Bangkok hat viele kulinarische Tempel, aber kaum ein Restaurant sorgt für so viel Gesprächsstoff wie Jay Fai. Die legendäre Garküchen-Köchin mit Michelin-Stern ist bekannt für ihr ikonisches Krabbenomelett, das regelmäßig Scharen von Feinschmeckern und Touristen anlockt. Doch nun steht das kleine Lokal im Rampenlicht einer Kontroverse, die selbst für thailändische Verhältnisse ungewöhnlich ist: Eine populäre YouTuberin zahlte satte 4.000 Baht (ca. 110 Euro) für genau dieses Gericht – obwohl im Menü 1.500 Baht angegeben waren.

Die thailändische YouTuberin und Food-Bloggerin Pitchaya „Peachii“ Chaychana, besser bekannt als Peachii Stephen Oppa, schilderte ihre Erfahrung am 15. August auf X (ehemals Twitter). Sie sei regelrecht verdutzt gewesen, als auf der Rechnung plötzlich fast das Dreifache des ausgeschriebenen Preises stand.

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„Das Krabbenomelett hat 4.000 Baht gekostet. Ja, das Fleisch war süß, frisch und von sehr guter Qualität. Aber ich habe keine Sonderwünsche geäußert, niemand hat mir gesagt, dass der Preis abweichen würde – im Menü stehen 1.500 Baht. Erst beim Bezahlen wurde ich mit dieser Zahl konfrontiert. Das wirkt einfach willkürlich“, so Peachii in ihrem Posting.

Während sie betonte, dass Geschmack und Wert eines Essens subjektiv seien, störte sie vor allem die Intransparenz. Ihr Vorschlag: Das Restaurant solle künftig Preisbereiche im Menü angeben, um Missverständnisse zu vermeiden. Auch ihre ausländische Begleitung sei vom Essen begeistert, aber vom Preis ebenso schockiert gewesen.

Die Erklärung von Jay Fai

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Auf die Nachfrage, warum der Preis so drastisch höher ausgefallen sei, erklärten die Mitarbeiter, das Omelett sei mit besonders edlem Premium-Krabbenfleisch zubereitet worden. Dieses sei teurer eingekauft worden und rechtfertige daher den Aufpreis. Peachii jedoch blieb dabei: So etwas müsse klar kommuniziert werden, bevor der Kunde am Ende staunend auf die Rechnung blickt.

Die Geschichte löste sofort hitzige Diskussionen in den sozialen Medien aus. Zahlreiche Nutzer berichteten, auch sie hätten schwankende und schwer nachvollziehbare Preise bei Jay Fai erlebt. Manche gaben zu, den legendären Stand nur ein einziges Mal aufgesucht zu haben – vor allem aus Neugier und wegen des Michelin-Ruhms. Ein zweites Mal sei für sie ausgeschlossen, da die Kosten schlicht zu hoch seien.

Andere rieten Peachii, sich direkt an die Verbraucherschutzbehörden zu wenden. Viele sahen in dem Fall ein Beispiel dafür, wie schnell Touristen und auch Einheimische bei berühmten Lokalen das Gefühl haben können, übervorteilt zu werden.

Jetzt wird offiziell ermittelt

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Die Resonanz war so groß, dass die Debatte nicht mehr nur in den sozialen Medien blieb. Das Department of Internal Trade kündigte gegenüber der Zeitung ThaiRath an, die Preisgestaltung von Jay Fai unter die Lupe zu nehmen. Eine Untersuchung sei bereits in Vorbereitung, um mögliche Verstöße gegen das Verbraucherschutzrecht zu prüfen.

Jay Fai, die für ihre ikonische Skibrille und ihr handwerkliches Können berühmt ist, hat seit Jahren Kultstatus. Doch mit wachsendem Ruhm steigen auch die Erwartungen – und die Preise. Der aktuelle Vorfall zeigt, wie empfindlich das Thema Preis-Transparenz in der Gastronomie ist. Ob es sich bei den 4.000 Baht um ein Missverständnis, eine bewusste Entscheidung oder schlicht einen Kommunikationsfehler handelt, wird die Untersuchung klären müssen.

Bis dahin bleibt für viele Gäste die Frage: Handelt es sich bei Jay Fai um ein kulinarisches Erlebnis der Extraklasse – oder doch um eine teure Touristenfalle?

Kommentar

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Ganz ehrlich: Für 4.000 Baht kriegt man in vielen 1-Sterne-Restaurants in Europa schon ein komplettes Degustationsmenü mit sieben Gängen, Weinbegleitung, Sommelier, klimatisiertem Ambiente und einer Servicebrigade, die einem nicht nur das Wasser einschenkt, sondern es wahrscheinlich noch persönlich segnet. In Bangkok dagegen: ein Omelett. Zugegeben, mit Krabben – aber ohne Tischtuch, ohne Silberbesteck, dafür mit dem Flair einer Garküche bei 35 Grad im Schatten.

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Wenn Michelin-Sterne so inflationär teuer serviert werden, dann frage ich mich ernsthaft, ob man sich beim Bezahlen wenigstens auf eine Schulterklopf-Massage oder einen Rabatt-Gutschein für die nächste Steuerprüfung einstellen darf. Vielleicht sollte Jay Fai ihre Preise gleich so gestalten wie die Börse: schwankend, volatil und völlig unberechenbar – dann wüsste man wenigstens, worauf man sich einlässt. Und welche Premium-Krabbe das denn sein soll, die für rund 70-80 Gramm Krabbenfleisch einen Aufpreis von rund 70.- EUR - also einem EUR pro Gramm - rechtfertigt, bleibt uns schleierhaft.

Kurz gesagt: In Paris bekommt man für denselben Preis Gourmet-Kunst mit Trüffel, Gänseleber und Stoffservietten. In Bangkok gibt’s eben ein Omelett am Plastiktisch mit Überraschungsfaktor.

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