Magic Mushrooms - der ganz unnormale Wahnsinn auf Samui - Reisenews Thailand
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16.05.2025

Magic Mushrooms - der ganz unnormale Wahnsinn auf Samui

Zauberpilze, Zoff & Zellen und die Imageprobleme israelischer Touristen

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Willkommen auf Koh Samui, wo sich Palmen im Wind wiegen, Touristen ihren Detox-Smoothie mit Rum mischen und legale Cannabisläden plötzlich zu psychedelischen, illegalen Pilz-Paradiesen mutieren. In dieser tropischen Wunderwelt hat die thailändische Polizei mal wieder gnadenlos zugeschlagen.

Im Zentrum des jüngsten Auftritts auf der Bühne thailändischer Drogendramatik: Ein 29-jähriger Israeli, bekannt unter dem subtil unauffälligen Namen Ben, und seine 39-jährige thailändische Komplizin Bualoy – ein Duo, das offenbar meinte, dass „Snoopy Samui“ nicht nur nach einem Cartoon-Hund klingt, sondern auch nach einem Ort, an dem man in Paralleluniversen fliegen darf.

Die zwei betrieben einen vermeintlich harmlosen Cannabis-Shop in Bo Phut – also das, was auf Samui inzwischen zwischen Friseur und Fußpflege so üblich ist. Doch ein aufmerksamer Lokalpatriot roch Lunte und informierte die Behörden, dass hinter dem Laden mit der sanften Grasfassade offenbar härtere Kaliber versteckt waren.

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Ein Team aus Polizisten, Militäreinheiten und wahrscheinlich auch einem Hellseher führte daraufhin eine Razzia durch. Undercover-Ermittler kauften mit markierten 1.000-Baht-Scheinen für schlappe 800 Baht eine Tüte „Cow Dung Mushrooms“ – also Kuhfladenpilze. Der Name klingt zwar nach einem veganen Bauernhofprodukt, gehört in Wahrheit aber zur Kategorie 5 der thailändischen Drogenliste – also ganz unten durch.

Nach dem Kauf schnappten die Behörden zu. Neben dem erworbenen Rauschpaket fand man auch gleich einen Mini-Pilzgroßhandel: 2,32 Gramm im Tütchen, 58 Gramm im Beutel, 247 Gramm im Glas und – wer hätte es gedacht – noch mal 173 Gramm im zweiten Glas. Fazit: Die Pilze waren nicht nur halluzinogen, sondern auch ordentlich portioniert. Die beiden Besitzer wurden verhaftet und erwartet nun ein Aufenthalt – nicht in einem Spa, sondern im thailändischen Gefängnissystem. Ohne Aussicht auf Early Check-out.

Israeli Bad Behaviour: Staffel 4, Episode 6

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Aber dieser Vorfall ist nur das Sahnehäubchen auf einem zunehmend schimmeligen Kuchen. Denn israelische Touristen liefern in Thailand derzeit Schlagzeilen am Fließband: Ob Schuhverweigerung im Café („Ich mache Thailand reich!“), Dschungeltouren mit Kindern unter der Leitung eines Ex-Militärs oder spontane Notdurft im Taxi – man fragt sich langsam, ob da eine Reality-Show ohne Kameras läuft.

Im Februar gab’s eine israelische Mini-Revolte im Krankenhaus von Pai, im Januar versuchte jemand in Pattaya, Monopoly-Geld in echtes Geld zu verwandeln. Man könnte fast meinen, das israelische Tourismusbüro sponsere gerade eine provokante Imagekampagne mit dem Titel: „Wie man ein ganzes Königreich verärgert – in sechs einfachen Schritten.“

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Selbst die israelische Botschaft in Bangkok sah sich inzwischen gezwungen, einen höflich verzweifelten Appell zu veröffentlichen: Bitte, liebe Landsleute, benehmt euch doch wenigstens ein kleines bisschen wie zivilisierte Menschen. Die Thais – bekanntlich weltmeisterlich in Sachen Geduld – scheinen nämlich langsam die Nase voll zu haben von touristischen Kulturclashs der unangenehmen Sorte.

Zurück zu Ben und Bualoy, den Zauberpilz-Zauberern von Samui. Sie stehen nun vor der Realität jenseits aller psychedelischen Trips: mehrere Jahre Knast. Denn während Cannabis in Thailand inzwischen legal ist, bleibt bei Magic Mushrooms der Spaß sehr schnell auf der Strecke – besonders, wenn man ihn verkauft. Und auch für Kunden kann der Kauf den schnellsten Weg von der Hängematte in die Arrestzelle bedeuten… also bitte Finger weg!
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