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09.09.2025

Bangkok  

Mehr Grünes Licht für Bangkoks Autofahrer

Künstliche Intelligenz lernt und steuert die Ampeln der Stadt

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Bangkok und Staus – zwei Begriffe, die seit Jahrzehnten untrennbar miteinander verbunden sind. Stundenlanges Warten im stickigen Verkehr gehört für viele Bewohner der Millionenmetropole zum Alltag. Doch seit Februar dieses Jahres läuft im Hintergrund ein technisches Experiment, das den Verkehr in der thailändischen Hauptstadt spürbar verändern könnte: Projekt Green Light, eine Kooperation zwischen der Stadtverwaltung (BMA) und Google.

Die Idee ist simpel, aber revolutionär: Mit Hilfe künstlicher Intelligenz werden die Ampelphasen an 561 Kreuzungen in Bangkok analysiert und optimiert. Grün, Gelb und Rot sollen sich künftig nach dem tatsächlichen Verkehrsaufkommen richten – in Echtzeit.

Jede Kreuzung habe ihren eigenen Rhythmus. Die Aufgabe sei es, diesen zu finden – und die KI helfe dabei, erklärt der Direktor des Amtes für Verkehrstechnik. Dafür sammelt die BMA Daten, Google wertet sie aus, und anschließend werden die Ampelphasen angepasst. Die Ergebnisse sprechen für sich: an den ersten 55 getesteten Kreuzungen verbesserte sich der Verkehrsfluss um 80 bis 90 Prozent. Die KI ersetzt nicht die menschliche Aufsicht, sie nimmt dem den Behörden nur das Rätselraten ab.

Vom starren Takt zum lernenden System

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Bislang arbeiteten Bangkoks Ampeln entweder mit festen Zeitplänen oder sie wurden in Stoßzeiten von Polizisten manuell gesteuert – ein oft stressiges und fehleranfälliges Verfahren. Mit der KI können die Signale jetzt dynamisch reagieren: Wenn eine Seitenstraße plötzlich überfüllt ist oder auf der Hauptstraße das Verkehrsaufkommen sinkt, passt das System die Ampelphasen automatisch an.

Laut Vizegouverneur Wisanu Subsompon, der das Projekt beaufsichtigt, hat das gleich mehrere Vorteile: Weniger Stopps, weniger Wartezeiten, geringerer Benzinverbrauch – und damit auch weniger Treibhausgase. Weltweit habe man ähnliche Erfahrungen gemacht: In Städten wie Seattle, Hamburg oder Jakarta reduzierten KI-Ampeln die Anzahl von Fahrzeugstopps um rund 30 Prozent und die Emissionen um etwa 10 Prozent.

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Für Bangkoks Verkehrspolizei bedeutet die KI ein Ende der nervenaufreibenden Ampel-Schieberei in der Rushhour. „Früher mussten wir minutenlang den Hauptstraßen Vorrang geben, während die Seitenstraßen verzweifelten“, berichtet ein Beamter. „Es war immer ein Balanceakt – und manchmal spielte sogar persönliche Einschätzung eine Rolle. Die KI hat keine Vorlieben, sie sorgt einfach für gleichmäßigen Fluss.“ Wichtig sei jedoch, dass die Daten, die das System füttern, zuverlässig bleiben. Deshalb testen die Beamten die Ergebnisse regelmäßig.

Zwischen Euphorie und Skepsis

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Nicht alle sehen die Zukunft ausschließlich im algorithmischen Grünlicht. Skeptiker finden die Idee zwar gut, warnen aber, dass wenn öffentlicher Nahverkehr nicht gleichzeitig günstiger und besser erreichbar werde, blieben die Straßen trotzdem voll.

Gouverneur Chadchart Sittipunt betrachtet das Projekt als Teil einer größeren Vision. Unter dem Motto „9 Good 9 Opportunities“ setzt er auf Technologie und internationale Kooperation, um Bangkok lebenswerter zu machen – mit weniger Staus, besserer Luft und effizienterer Verwaltung.

Projekt Green Light ist mehr als nur eine technische Spielerei. Für Millionen Pendler bedeutet es Hoffnung auf kürzere Wege, weniger Hupkonzerte und vielleicht sogar ein bisschen sauberere Luft. Für Bangkok könnte es der Beginn einer neuen Ära sein – einer Stadt, die nicht nur schneller, sondern auch smarter und nachhaltiger wird.
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