13.06.2025
Umwelt
Müll-GAU - Phuket stinkt und keiner will es gewesen sein
Phuket: Müll, Regen, Gestank und das große Schweigen der Politik
Täglich landen über 1.200 Tonnen Müll in der städtischen Entsorgung, die jedoch mit dieser Masse völlig überfordert ist. Besonders prekär wird die Lage durch die anhaltenden Regenfälle: Sie durchnässen den Müll, spülen organische Reste durch die Deponien und sorgen dafür, dass der Gestank nicht nur bleibt, sondern sich aktiv verbreitet. Und das in einer Region, die jedes Jahr Millionen von Tourist:innen anzieht.
Die Lage hat sich weiter zugespitzt, seit einer der Müllverbrennungsofen in Saphan Hin aufgrund von Wartungsarbeiten ausgefallen ist. Der Müllberg wird nun notdürftig auf die Deponien 4 und 5 verteilt – behelfsmäßig und alles andere als langfristig tragbar. Der Bürgermeister von Phuket City, Suphot La-ongphet, hat sich zwar vor Ort ein Bild gemacht und Besserung angekündigt: Drainagegräben sollen entstehen, die Deponie angepasst werden. Aber mal ehrlich – das klingt eher nach Symptombekämpfung als nach einem tragfähigen Konzept.
Touristen mögen sich zurückhalten 😂 😝
Gleichzeitig richtet sich der Appell der Stadtverwaltung ausgerechnet an die Bevölkerung und Touristen: Man möge doch bitte weniger Müll produzieren, vor allem weniger organischen Abfall. Das ist zweifellos sinnvoll – aber auch etwas billig. Denn die Verantwortung für ein funktionierendes Müllmanagement liegt nicht beim westlichen Pauschalurlauber mit Mango-Sticky-Rice in der Hand, sondern bei jenen, die seit Jahren von Tourismus leben – und gleichzeitig an nachhaltiger Infrastruktur sparen.Die Realität ist: Phukets Abfallproblem ist nicht neu, sondern ein bekanntes Dauerproblem, das sich mit jeder Hochsaison und jedem Tropenregen verschärft. Schon seit Jahren warnen Umweltgruppen und Wissenschaftler (wir übrigens auch) vor genau diesem Szenario – passiert ist wenig oder sagen wir besser: NICHTS! Die Inselverwaltung reagiert, wie so oft, erst dann, wenn der Gestank politisch nicht mehr überriechbar ist.
Ob aus dem akuten Müll-GAU ein Weckruf wird, bleibt abzuwarten. Was sicher ist: Der Mix aus Regen, Müll, Überlastung und politischem Zaudern ist nicht nur ein Ärgernis für Touristen, sondern ein echtes Gesundheitsrisiko für die Bewohner Phukets. Und solange keine klare Strategie für Müllvermeidung, Recycling und Infrastrukturmodernisierung entwickelt wird, bleibt der üble Geruch sinnbildlich für ein tieferliegendes Problem: schön verpackter Tourismus mit stinkendem Kern.
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