14.10.2024
Wetter
Nach den Sturzfluten: Wiederaufbau in Chiang Mai & Chiang Rai
Premierministerin verspricht komplette Instandsetzung bis 31. Oktober
Nordthailand
In Chiang Rai, das schwer von den Überschwemmungen betroffen war, sind die Wiederaufbauarbeiten in vollem Gange. Bis zum 11. Oktober wurden bereits 96 % der Haushalte im Hauptstadtbezirk wiederhergestellt, während im Bezirk Mae Sai 73 % der betroffenen Haushalte Hilfe erhalten haben.In Reaktion auf die wirtschaftlichen Folgen der Überschwemmungen hat die Regierung mehrere Maßnahmen eingeleitet, um die betroffenen Sektoren zu unterstützen. Der Minister für Tourismus und Sport besuchte Chiang Mai und Chiang Rai, um auf die Forderungen lokaler Geschäftsleute einzugehen. Diese baten um zinsgünstige Darlehen, um Betriebskosten wie Wasser- und Stromrechnungen zu senken. Darüber hinaus wird ein umfassendes Tourismusförderungsprojekt namens „Aew Nua“ (Reise in den Norden) gestartet, das die Wirtschaft in Chiang Mai und Chiang Rai ankurbeln soll. Die Kampagne soll im November beginnen und zielt darauf ab, die touristischen Aktivitäten in der Region nach den schweren Überschwemmungen wieder anzukurbeln.
Jirayu Huangsap, Sprecherin des Katastrophenschutzzentrums, berichtete, dass das Arbeitsministerium 400 Arbeiter eingestellt hat, die in den stark betroffenen Gemeinden Unterstützung leisten. Die Wiederherstellungsarbeiten in Mae Sai und den umliegenden Orten sollen zügig abgeschlossen werden. Parallel dazu beaufsichtigt Arbeitsminister Phiphat Ratchakitprakarn das Beschäftigungsprojekt vor Ort, das nicht nur den Wiederaufbau unterstützt, sondern den Arbeitern auch ein vorübergehendes Einkommen bietet.
Das Arbeitsministerium führt Schadensbewertungen durch und bietet finanzielle Entschädigungen für Unternehmen und Arbeiter an, die von den Überschwemmungen betroffen sind. Zudem wurden lokale Behörden angewiesen, den Einwohnern bei der Beantragung einer Entschädigung in Höhe von 10.000 Baht zu helfen, die für die Beseitigung von Trümmern zusätzlich zu den 9.000 Baht Fluthilfe bereitgestellt wird.
Am 15. Oktober wird Premierministerin Paetongtarn Shinawatra eine wichtige Sitzung zur Fluthilfe leiten. Der Schwerpunkt der Diskussionen liegt auf den laufenden Wiederaufbauarbeiten sowie auf Strategien zur wirtschaftlichen Erholung in den am stärksten betroffenen Gebieten. Besonders Chiang Rai und Chiang Mai, die wichtige touristische Regionen darstellen, werden im Fokus stehen. Bereits in einer Sitzung am 13. Oktober ging es darum, wie die Wirtschaft in diesen Regionen wieder angekurbelt werden kann. Der Premierminister setzte eine Frist bis zum 31. Oktober, bis zu der alle betroffenen Regionen wieder zur Normalität zurückkehren sollen. Damit dürften die Feierlichkeiten zu Yi Peng und Loy Kratong gesichert sein, was viele Touristen beruhigen dürfte.
Zentralthailand
Parallel zu den Aufräumarbeiten hat das Marineministerium Maßnahmen ergriffen, um den Schiffsverkehr auf den Flüssen Chao Phraya und Pa Sak sicherer zu gestalten und die umliegenden Bewohner vor weiteren Schäden zu schützen. Schiffsbetreiber wurden angewiesen, die Geschwindigkeit zu reduzieren und die Anzahl der Lastkähne zu begrenzen, um zu verhindern, dass starke Nachlaufwellen Häuser beschädigen. Auf dem Pa-Sak-Fluss wurden zudem die Fahrpläne so angepasst, dass flussaufwärts nur tagsüber und flussabwärts nur nachts Schiffe verkehren dürfen.Da sich Thailand dem Ende der Regenzeit nähert, wurde der Wasserabfluss des Chao-Phraya-Damms reduziert. Dies geschah aufgrund des rückläufigen Wasserzuflusses aus Nakhon Sawan. Der Abfluss wurde auf 1.950 Kubikmeter pro Sekunde gesenkt, was insbesondere den von Überschwemmungen betroffenen Gebieten in den Provinzen Ayutthaya, Sing Buri und Ang Thong zugutekommen soll. Die Entscheidung wurde auf Grundlage der Niederschlagsprognosen für den Zeitraum vom 13. bis 24. Oktober getroffen.
Südthailand
Während sich die Lage im Norden verbessert, bereitet sich der Süden Thailands auf schwere Regenfälle vor. Ein Monsuntrog bringt heftige Niederschläge und erhöht das Risiko von Sturzfluten und Erdrutschen, insbesondere in den Provinzen Surat Thani, Nakhon Si Thammarat und Yala. Den Bewohnern in diesen gefährdeten Gebieten wird geraten, wachsam zu bleiben und die Wasserstände in den Stauseen zu beobachten, da diese ihre Kapazitäten nahezu erreicht. Teilweise sogar überschritten haben. Besonders in städtischen Gebieten, die anfällig für wiederkehrende Überschwemmungen sind, wird Vorsicht geboten.Anm. der Red.: Die massiven Überschwemmungen und Stürme in Thailand haben enorme Schäden verursacht, aber die umfassenden Wiederaufbaumaßnahmen zeigen erste Erfolge. In Mae Sai und Chiang Rai werden Fortschritte gemacht, doch der Weg zur vollständigen Erholung ist noch lang. Die Regierung hat Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft und des Tourismus ergriffen, um die betroffenen Regionen zu stabilisieren. Langfristige Pläne zur Wasserbewirtschaftung sowie zur Vermeidung künftiger Katastrophen sind ebenfalls in der Entwicklung. Das Zusammenspiel aus Soforthilfe, wirtschaftlicher Unterstützung und technologischem Fortschritt wird entscheidend sein, um die betroffenen Gebiete wieder aufzubauen und gegen künftige Naturkatastrophen besser zu wappnen.
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