28.02.2025
Phuket
Nai Harn Beach Phuket - Kommerz schlägt Naturschutz
Millionen-Deal hinter den Kulissen? Bettenburg am Naturstrand
Der etwa 600 Meter lange Hat Nai Harn Strand liegt ganz im Süden der Ferieninsel Phuket und ist in ca. 20-40 min. vom Patong Beach aus per Auto, Moped, TukTuk oder auch per Bus zu erreichen und erfreut sich leider zunehmender Beliebtheit. Allerding gab es direkt am Strand bisher ekin Hotel.
Das Sheraton Nai Harn Beach Resort wird jetzt auf einem 4,3 Hektar großen Strandgrundstück entlang der Nai Harn Bay errichtet und soll über 600 Zimmer, Suiten und Villen verfügen, von denen die meisten einen direkten Blick auf die Andamanensee bieten. Zu den geplanten Einrichtungen zählen zwei Swimmingpools, ein großes Fitnesscenter, ein Spa mit sechs Behandlungsräumen sowie ein Kinderclub. Für Veranstaltungen wie Hochzeiten stehen 763 Quadratmeter Veranstaltungsfläche zur Verfügung.
Nai Harn Beach auf Phuket hatte sich seinen natürlichen Charme bisher glücklicherweise bewahrt, was maßgeblich auf die Präsenz des Samnak Song Nai Harn-Klosters zurückzuführen ist, das einen Großteil des umliegenden Landes besitzt. Diese klösterliche Verwaltung hatte die kommerzielle Entwicklung in der Region stark eingeschränkt und somit den Bau großer Hotelanlagen und touristischer Infrastrukturen verhindert. Infolgedessen präsentierte sich der Strand baulich weitgehend unberührt und bot zumindest ausserhalb der Saison Besuchern eine ruhige Alternative zu den stärker frequentierten Stränden der Insel.
Die Kombination aus klösterlichem Einfluss und bewusster architektonischer Zurückhaltung hat dazu geführt, dass Nai Harn Beach einen Rest seines authentischen Charakter trotz steigender Besucherzahlen bewahren konnte. Die Entscheidung, nun doch ein Luxushotel am Nai Harn Beach zu bauen, wirft Fragen auf – nicht nur in Bezug auf den Umweltschutz, sondern auch hinsichtlich der plötzlichen Veränderung der bisher strikten Bauvorgaben. Jahrzehntelang galt das Gebiet als geschützt, vor allem aufgrund des Einflusses des Samnak Song Nai Harn-Klosters, das große Teile des Landes verwaltet. Nun scheint jedoch eine neue Strategie Einzug zu halten, die wirtschaftliche Interessen über den bisherigen Erhalt der natürlichen Umgebung stellt.
Über Jahrzehnte wurde jeder größere Bau in Nai Harn blockiert. Jetzt scheint es plötzlich möglich, ein gigantisches Hotel mit mehreren Pools, Veranstaltungsräumen und Luxussuiten zu errichten. Hat es hier hinter den Kulissen Deals gegeben, um diese strengen Vorschriften zu umgehen? Nai Harn Beach ist bekannt für seine intakte Natur und ruhige Atmosphäre – ein massives Hotelprojekt wird diese Idylle zwangsläufig beeinträchtigen. Die Frage ist, wie sehr. Abholzung, Betonbauten, steigende Besucherzahlen und die Auswirkungen auf die Meeresökologie sind Probleme, die bislang kaum diskutiert wurden. Phuket ist bereits überschwemmt mit Luxushotels. Die Eröffnung eines weiteren 5-Sterne-Resorts dürfte vor allem den Investoren und internationalen Ketten zugutekommen, während die lokale Bevölkerung von den steigenden Preisen und der zunehmenden Kommerzialisierung eher wenig profitiert.
Mit der Eröffnung des Sheraton Nai Harn Beach wird es das fünfte Sheraton-Hotel in Thailand sein, neben bestehenden Standorten in Bangkok, Koh Samui, Hua Hin und Pranburi. Obwohl das genaue Eröffnungsdatum noch nicht feststeht, wird erwartet, dass das Resort im Jahr 2029 Gäste empfangen wird.
Die schrittweise Kommerzialisierung von einst geschützten Gebieten ist in Thailand kein neues Phänomen. Lediglich die durch die Nationalparkbehörden als Naturschutzgebiete ausgewiesenen Gegenden haben noch Bestand, Forstschutz- oder Landschaftsschutzgebiete scheinen doch eher verhandelbar zu werden. Die Frage ist nur, ob es wirklich klug ist, die letzten ruhigen Strände ebenfalls in riesige Hotelanlagen zu verwandeln. Das Sheraton Nai Harn Beach könnte der Beginn einer neuen Welle von Bauprojekten sein, die den Charakter dieser besonderen Region für immer verändern. Es bleibt abzuwarten, ob und wie das Projekt reguliert wird – oder ob hier erneut ein weiteres Stück unberührter Natur zugunsten von Profitinteressen verschwindet.
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