Neue COVID-Welle - stark steigende Infektionszahlen

Mediziner der Chulalongkorn-Uni warnt vor verheerender Sorglosigkeit

Während viele schon vergessen haben, wie man „Pandemie“ buchstabiert, schlägt ein Experte der Chulalongkorn-Universität in Bangkok Alarm: Thailand erlebt aktuell einen besorgniserregenden Anstieg von COVID-19-Fällen, der laut Fachleuten weit mehr ist als nur ein saisonaler Schnupfen.

In der vergangenen Woche wurden über 111.000 neue Infektionen und 31 Todesfälle registriert – Tendenz steigend. Insgesamt haben im laufenden Jahr bereits mehr als 400.000 Menschen medizinische Hilfe wegen COVID-19 in Anspruch genommen. Damit übersteigt die Zahl der Corona-Toten inzwischen das Influenza-bedingte Sterbegeschehen um das Dreifache. Und vor allem sind das keine Zahlen, die durch Massentests zustande gekommen sind, sondern durch Diagnosen nach Beschwerden bei Ärzten und in Klinken.

„Das ist kein harmloser Schnupfen“ – Professor Thira warnt eindringlich

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Dr. Thira Woratanarat von der medizinischen Fakultät der Chulalongkorn-Universität warnt ausdrücklich vor einer Verharmlosung des Virus. Die aktuelle Dynamik werde durch mehrere Faktoren befeuert:

die aggressive Verbreitung der neuen Virusvariante Nimbus (NB.1.8.1),

nachlassende Immunität in der Bevölkerung,

und ein verbreitetes Fehlen präventiver Maßnahmen wie Maskentragen oder Abstandhalten.

Die Folge sei eine Infektionslage, die sich nicht mehr nur auf Ballungszentren beschränkt, sondern längst auch ländliche Regionen erfasst hat.

Hohes Risiko für Ältere und Schwache

Besonders gefährdet sei laut Thira die ältere Bevölkerung, die oft mit Vorerkrankungen lebt und auf funktionierende Prävention angewiesen ist. Er kritisiert die weitverbreitete Haltung, COVID-19 mit einer Erkältung oder Grippe gleichzusetzen. Diese falsche Gleichsetzung führe zu gefährlicher Nachlässigkeit, die nicht nur das individuelle Risiko erhöht, sondern ganze Gemeinschaften in Gefahr bringt.

In aller Deutlichkeit fordert Dr. Thira: Wer sich mit COVID-19 infiziert hat, darf nicht zur Arbeit oder in Bildungseinrichtungen gehen – auch nicht „nur kurz“ oder „mit Maske“. Gerade in sensiblen Bereichen wie Schulen, Kindertagesstätten, Universitäten, Großraumbüros oder Seniorenheimen könne ein einzelner Infektionsfall schnell zum Brandbeschleuniger für eine größere Ausbruchswelle werden.

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Die Botschaft des Mediziners ist klar: Nur durch kollektive Wachsamkeit, individuelle Rücksichtnahme und gezielte Vorsorgemaßnahmen könne Thailand eine Eskalation verhindern. Dazu gehören:

rechtzeitige medizinische Abklärung bei Symptomen,

das Meiden enger sozialer Kontakte bei Krankheit,

und eine neue Ernsthaftigkeit im Umgang mit dem Virus.

Die Pandemie ist (leider) nicht vorbei

Trotz Impfungen, früheren Wellen und einem trügerischen Gefühl von „Normalität“ ist die Pandemie noch lange kein abgeschlossenes Kapitel. Die jetzige Infektionswelle zeigt eindrucksvoll, wie schnell sich COVID-19 zurückmelden kann – insbesondere, wenn es auf eine Gesellschaft trifft, die ihre Lehren aus der Vergangenheit zu vergessen scheint.

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