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15.10.2023

Oberster Gerichtshof nimmt Ashleys Fall zur Prüfung an

Zu lebenslanger Haftstrafe verurteiltes Mädchen schöpft Hoffnung

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Ashleys Fall wird vor dem Obersten Gerichtshof erneut verhandelt werden! Am Miittwoch hatte Ashley ein Treffen mit dem Richter, der bestätigte, dass ihr Fall vom Obersten Gerichtshof nochmals angehört werden wird.

Für diejenigen, die mit dem Verfahren nicht vertraut sind:
Der Beklagte muss zunächst eine Petition beim Obersten Gerichtshof einreichen, um eine Anhörung zu erreichen. Das kann bis zu 1 Jahr dauern, in manchen Fällen auch länger. Falls die Petition abgelehnt wird, ist der Weg ist zu Ende. Wenn der Oberste Gerichtshof annimmt kann es bis zu 2 Jahre dauern, bis ein neuer Gerichtstermin avisiert wird, an dem dann ein Urteil gesprochen wird.

Nun drücken wir Ashley unsere Daumen, dass die Anhörung zu ihren Gunsten ausfällt und das Verfahren auf dem Obersten Gerichtshof möglichst zeitnah stattfinden kann.

Die traurige Geschichte von Ashley

Ashley Oosthuizen ist 24 Jahre alt und sitzt seit drei Jahren im Thai-Knast
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Ashley geriet am 8. Oktober 2020 in eine verhängnisvolle Situation, als sie während ihrer Tätigkeit als Managerin im Restaurant "Hot in the Biscuit" ein Paket entgegennahm und dafür unterschrieb. Seit diesem Moment durchlebt sie unter harten Bedingungen den Alltag eines thailändischen Gefängnisses.

Die Umstände ihres Falles sind alarmierend – es fehlt an handfesten Beweisen, abgesehen von dem ungeöffneten Paket, das für ihren Ex-Freund bestimmt war. Doch aufgrund der 250 Gramm Drogen im Paket wird sie als die Schuldige behandelt.

Früher als Kindergärtnerin auf der Insel tätig, verlor Ashley ihren Job und kämpfte darum, eine Vollzeitbeschäftigung mit entsprechender Arbeitserlaubnis zu finden. Ein aus den USA stammender Expatriate bot ihr schließlich eine Position in seinem Frühstücks- und Brunch-Restaurant an, inklusive der Zusage für eine gültige Arbeitserlaubnis. Genau dort war sie tätig, als das besagte Paket geliefert wurde.

Bevor Ashley das Paket überhaupt in Empfang nahm, waren die thailändischen Behörden bereits über den Drogeninhalt informiert. Das an "Dave Rensburg" adressierte Paket war in einem Bangkoker Sortierzentrum durchleuchtet worden, wobei der Verdacht auf Drogen aufkam. Tatsächlich enthielt es mehr als 260 Gramm MDMA, was die Behörden dazu veranlasste, das Paket an seinen Bestimmungsort weiterzuleiten und eine Festnahme durchzuführen.



Zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung war Ashley mit einem Amerikaner namens Tristan Nettles liiert, der Thailand jedoch bereits am 3. August 2020 verlassen hatte. Tristan hat eine Website ins Leben gerufen, auf der er behauptet, der eigentliche Kopf hinter dem Drogengeschäft zu sein, und beteuert, dass Ashley unschuldig ist. Er gab an, ein "internationaler Dark-Web-Drogendealer" zu sein und in der Vergangenheit als Lehrer auf Koh Samui gearbeitet zu haben, wobei er Drogen in die Schule geschmuggelt hatte.

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Ashley sah sich zunächst mit einer Todesstrafe konfrontiert, die später zu lebenslanger Haft umgewandelt und im August 2022 auf 33 Jahre reduziert wurde. Dies bedeutet einen lebensverändernden Schicksalsschlag für eine junge Frau von nur 24 Jahren.

Die Behörden Thailands haben bisher das Gesuch von Ashleys Familie, sie in ihr Heimatland auszuliefern, zurückgewiesen, da zwischen Südafrika und Thailand kein Auslieferungsabkommen besteht. Anfangs war Ashley im Koh Samui Gefängnis untergebracht, bevor sie im Dezember des vorherigen Jahres in das Zentralgefängnis von Nakhon Si Thammarat verlegt wurde.

Laut Ashleys Eltern hat sie mittlerweile gelernt, die thailändische Sprache fließend zu sprechen, lesen und schreiben. Sie bereichert das Gefängnisleben durch die Organisation von Cha-Cha-Tanzkursen und nahm sogar eine Hauptrolle in einer Theateraufführung im Gefängnis ein. Ashleys Vater, Andre, teilt mit, dass das Gefängnis nun eine neue App bereitgestellt hat, die einen häufigeren Austausch von Briefen und Fotos ermöglicht.

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