18.06.2025
Expats
Pattayas Barber enttarnt sich als deutscher Kokain-König
Schöner scheitern in Thailand: Von Soi Bua Khao direkt in die Zelle
Mike gab sich als Besitzer eines Barbershops und eines Sportclubs aus – natürlich im Herzen Pattayas, wo man bekanntermaßen niemals kritisch hinterfragt, ob ein Gym tatsächlich existiert oder nur eine Glastür mit Aufkleber ist. Dass sein wahres Geschäftsmodell eher „Kokain statt Koteletten“ lautete, wusste die Polizei offenbar schon länger. Und so lief ein klassisches Thai-Sting-Drama ab – inklusive Undercover-Agent, Parkplatz-Übergabe und Fluchtversuch mit dem Motorrad.
Mike hatte es sich zur Tarnung zunächst ganz zivil in einem beliebten Hähnchenladen gemütlich gemacht – charmante Ironie, wenn man bedenkt, wie schnell danach aus der Brathähnchen-Pause der Weg in die Untersuchungshaft führte. Nach der scheinbar harmlosen Übergabe von zwei Gramm Kokain für 5.000 Baht an einen Undercover-Officer (ca. 125 €) versuchte er zu fliehen. Sein Plan: Raus aus dem Laden, rauf aufs Bike, rein in die nächste Bar auf der Soi Bua Khao. Dumm nur, dass ihn die Polizei schneller gegrillt hat als der Chicken Shop sein Mittagsspecial und die Lokal-Vorlieben des Deutschen offensichtlich kannte.
Bei seiner Festnahme hatte Mike noch 2,61 Gramm Kokain dabei – und natürlich das Geld vom Deal. Doch die eigentliche Überraschung wartete in seiner Wohnung: 424 Gramm reinstes Kokain und eine scharfe Waffe vom Kaliber .380. Der Straßenwert: knapp eine halbe Million Baht (ca. 12.500 €). Und das alles unter dem Deckmantel von Proteinshakes und Rasiermessern.
Im anschließenden Verhör verhedderte sich Mike in wirren Aussagen – wie üblich, wenn einem das eigene Drogenschema über den Kopf wächst. Er gestand, dass ihm ein Landsmann regelmäßig größere Mengen Kokain zu Preisen von 2.500 bis 3.000 Baht pro Gramm geliefert habe. Bis zu ein Kilogramm pro Lieferung – fein portioniert für die feierwütige Expatszene von Pattaya. Die Einnahmen wurden dann brüderlich geteilt. Oder auch nicht – das erfahren wir wohl in Staffel 2 dieser tragikomischen Netflix-würdigen Pattaya-Novela.
Der Fall zeigt einmal mehr, dass Pattaya nicht nur Sonnenuntergänge und Streetfood zu bieten hat, sondern auch jede Menge realitätsfremde Aussteiger, die glauben, mit ein paar Tattoos und einem improvisierten Businessplan die Unterwelt neu zu erfinden und die Thai-Police für dumm zu halten. Am Ende bleibt: Mike sitzt voraussichtlich für ein paar Jahrzehnte, der Stoff ist weg – und die Polizei freut sich über ein sauberes Ergebnis mit Nachhall. Für alle anderen Möchtegern-Dealer in Badelatschen ein freundlicher Hinweis: Thailand ist vielleicht nicht der beste Ort für Drogen, Waffen und maßlose Selbstüberschätzung.
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