07.07.2025
Phuket
Phuket schippert in die Zukunft: Neues Kreuzfahrtterminal
Südthailands große Wette: Tourismusboom durch Luxus-Terminal?
Das neue Kreuzfahrtterminal ist mehr als ein architektonisches Upgrade. Offizielle sprechen von einem „Tor für Luxusreisende“ – ein Drehkreuz, das Komfort, Effizienz und Stil miteinander verbindet. Statt wie bisher in wackeligen Beibooten bei Wind und Wellen an Land gekarrt zu werden, können Passagiere nun direkt an den neuen Tiefwasserliegeplätzen von Bord gehen.
Diese Infrastruktur ermöglicht erstmals auch größeren Kreuzfahrtschiffen einen direkten Anlauf. Im Inneren des Terminals setzt sich der Qualitätsanspruch fort: Moderne Passkontrollen, zügige Zollabfertigung, klimatisierte Lounges mit kostenlosem WLAN und mehrsprachiger Beschilderung bieten internationalen Gästen eine reibungslose und angenehme Ankunft.
Phuket als Drehscheibe für neue Routen
Durch den Ausbau wird Phuket in Zukunft nicht nur Start- und Zielpunkt internationaler Kreuzfahrten sein, sondern auch zum Ausgangspunkt neuer Routen im Andamanensee-Raum und bis in die Bucht von Bengalen. Damit rückt Südthailand in den Fokus globaler Kreuzfahrtanbieter – mit Potenzial für neue, vielfältige Reiseerlebnisse.Ein Sprecher der Tourismusbehörde erklärt: „Phuket kann sich nun ernsthaft mit regionalen Schwergewichten wie Singapur messen. Die logistischen Hürden der Vergangenheit sind beseitigt.“
Bereits jetzt zeigt das Projekt Wirkung: Reiseveranstalter entwickeln sogenannte „Cruise & Stay“-Pakete, bei denen Kreuzfahrtpassagiere im Anschluss an ihre Schiffsreise über Land weiter nach Krabi, Khao Lak oder Phang Nga reisen können. Auch lokale Touranbieter und Hotelgruppen erweitern ihr Angebot – ein regelrechter Wettlauf um die Gunst der neuen Touristenklientel ist entbrannt.
Denn eines ist klar: Kreuzfahrttouristen sind erfahrungsgemäß zahlungskräftig. Laut einem Vertreter der Unternehmervereinigung auf Phuket bringt selbst ein kurzer Aufenthalt erhebliche Umsätze – von Tuk-Tuk-Fahrten über Seafood-Dinners bis hin zu Wellness-Anwendungen.
Neben der zahlungskräftigen Zielgruppe werden auch umweltbewusste oder preisbewusste Reisende vom neuen Knotenpunkt profitieren. Verbesserte Straßen- und Busverbindungen nach Bangkok erleichtern die Kombination von Kreuzfahrt und Überlandreise. Damit wird Kreuzfahrt zunehmend auch für junge oder alternative Zielgruppen attraktiv.
Zudem soll eine bessere Abstimmung zwischen Fährverbindungen und Kreuzfahrtschiffen für nahtlose Anschlüsse zu umliegenden Inseln wie Koh Phi Phi oder Koh Yao Yai sorgen – und damit neue Inselhopping-Routen erschließen.
So groß die wirtschaftlichen Hoffnungen sind – Tourismusverantwortliche mahnen auch zur Vorsicht. Nachhaltigkeit dürfe nicht auf der Strecke bleiben. Themen wie Umweltverträglichkeit und gerechte Einkommensverteilung müssen aktiv gesteuert werden, um langfristig Akzeptanz in der Region zu sichern. „Wenn wir es richtig machen“, so ein ranghoher Vertreter, „dann wird Phuket nicht nur zum Reiseziel, sondern zum Vorzeigemodell für nachhaltigen Kreuzfahrttourismus – mit echtem Mehrwert für die gesamte Region Südthailand.“
🧱 Kommentar der Red.:
Phuket träumt vom großen Durchbruch als Kreuzfahrthauptstadt Südostasiens – doch der Preis für diesen Traum könnte hoch sein. Mit dem neuen Milliarden-Terminal zieht die Insel nicht nur Luxusliner und Pauschaltouristen an, sondern auch ein Problem, das sie längst kennt: Overtourismus.Schon jetzt ächzt Phuket unter Umweltproblemen, Plastikmüll, zerstörten Korallenriffen und illegalen Hotelanlagen in Naturschutzgebieten. Der Verkehr kollabiert regelmäßig, lokale Ressourcen wie Wasser und Energie sind vielerorts am Limit. Und nun sollen täglich tausende weitere Kreuzfahrtpassagiere dazu kommen?
Kreuzfahrten gelten nicht gerade als Paradebeispiel für Nachhaltigkeit. Die CO₂-Bilanz dieser schwimmenden Städte ist verheerend, die lokale Infrastruktur leidet, während viele Einnahmen an internationale Reedereien abfließen.
Zwar versprechen lokale Behörden mehr Nachhaltigkeit und faire Verteilung der Einnahmen – doch man fragt sich: Wo ist der konkrete Plan? Wer kontrolliert die Umsetzung?
Wenn Phuket nicht aufpasst, verwandelt sich der neue Terminal vom Tor zur Welt in ein Einfallstor für Umweltzerstörung und soziale Ungleichheit. Der Tourismus darf nicht nur wachsen – er muss bewusst gesteuert werden. Sonst wird aus dem viel beschworenen Aufschwung ein schleichender Abstieg.
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