30.04.2025
Wirtschaft
Regenbogen bringt Thailand Milliarden - Die neue Normalität
Thailands LGBTQ+-Community als Wirtschaftsmotor 🌈
Laut der Studie des „College of Management“ der Mahidol University (CMMU) identifizieren sich rund 5,9 Millionen Thailänder*innen, also etwa 9 % der Gesamtbevölkerung, als Teil der LGBTQIA+-Community. Diese Gruppe ist nicht nur sichtbar, sondern auch kaufkräftig und strategisch relevant. Die Untersuchung mit dem Titel „Love Wins Marketing: Decoding LGBTQIA+ Consumer Insights in the Era of Marriage Equality“ beleuchtet, wie diese Konsumentengruppe denkt, plant – und ausgibt.
🌈 Mit dem neuen Equal Marriage Act erfüllt sich für viele queere Paare ein lang ersehnter Wunsch – rechtlich anerkannte Partnerschaften. Und mit der Ehe kommen auch Wünsche nach Zeremonien, Flitterwochen, Familiengründung und Eigentum.
- 56,1?% der LGBTQIA+-Befragten möchten heiraten - am liebsten im Hotel (48,7?%), besonders beliebt bei Gen Z.
- Die meisten planen mittelgroße Feiern mit Budgets zwischen 300.000 und 500.000 Baht, während 4,7?% großzügig über 1 Million Baht investieren wollen.
- Für die Flitterwochen ziehen es 51,8?% vor, in Asien luxuriös zu verreisen, wobei Gen Y (zwischen 30-40 Jahre alt) die höchsten Ausgaben tätigt.
🌈 Die Themen Familienplanung und finanzielle Zukunft stehen ganz oben auf der Agenda. Mehr als die Hälfte (54 %) der Befragten möchte innerhalb von zwei Jahren nach der Hochzeit Kinder bekommen. Reproduktionsmedizin wie IVF und Leihmutterschaft gewinnen an Akzeptanz.
In puncto Vermögensaufbau zeigt sich ein klares Bild:
- Immobilienbesitz ist ein zentrales Ziel, mit durchschnittlichen Budgets von 3 bis 5 Millionen Baht.
- Lesbische Paare fokussieren sich stark auf Hausbesitz,
- während schwule Männer eher Fahrzeuge und geschlechtsangleichende Maßnahmen priorisieren.
🌈 Auch beim Thema Versicherung und Gesundheit zeigt sich ein deutliches Profil:
- Fast 49?% geben zwischen 10.000 und 30.000 Baht jährlich für Versicherungen aus.
- Mentale Gesundheit, sexuelle Aufklärung und transspezifische medizinische Versorgung spielen eine zentrale Rolle.
- Beim Konsum zählt nicht nur der Preis: 77?% der LGBTQIA+-Kund*innen achten auf Qualität, aber auch stark auf die Haltung von Marken zu Vielfalt und Gleichberechtigung. Wer queerfreundlich auftritt, gewinnt - wer ignoriert, verliert.
Ein besonders starker Wachstumsbereich ist der LGBTQIA+-Tourismus. Dank Thailands Ruf als eines der offensten und sichersten Länder für queere Reisende erwartet man vier Millionen queere Tourist*innen allein in diesem Jahr – ein Schub, der das BIP um 0,3 % steigen lassen dürfte. Und das ist erst der Anfang.
Thailand steht an der Schwelle zu einer neuen wirtschaftlichen Realität, in der Inklusion nicht nur ethisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist. Unternehmen und Entscheidungsträger, die diese Entwicklung erkennen und aktiv unterstützen, positionieren sich in einem der am stärksten wachsenden Märkte der Region. Wer dagegen weiter glaubt, die LGBTQIA+-Community sei ein Nischenpublikum, riskiert, in dieser Zukunft keine Rolle mehr zu spielen.
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