15.10.2025
Umwelt
Similan-Islands starten Kampagne für nachhaltigen Tourismus
Save Similan - Zwischen Naturschutz, PR-Show und royaler Hoffnung
Ein Neustart mit Verantwortung
Über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – von Einheimischen bis zu Tourismusunternehmern – machten beim Auftakt mit und sorgten gemeinsam dafür, dass das Inselarchipel rechtzeitig fit für den Saisonstart ist. Die Initiative folgt der Linie von Vizepremierminister und Umweltminister Suchart Chomklin, der nachhaltigen Tourismus als zentrales Ziel seiner Umweltpolitik formuliert hat. Statt „mehr Touristen um jeden Preis“ soll die Zukunft der Similan-Inseln auf verantwortungsbewusstem Reisen und ökologischer Balance beruhen.Similan-Islands
Der Plan: Besucher sollen das Naturerlebnis genießen können, ohne die fragile Meeresumwelt zu gefährden. Das bedeutet klarere Regeln, strengere Kontrollen, begrenzte Besucherzahlen – und mehr Bewusstsein dafür, dass das Paradies nur dann bleibt, wenn man es schützt.
Einsiedlerkrebse und Schildkrötenbabys
Statt symbolischer Reden gab es bei der Auftaktveranstaltung handfeste Aktionen: Freiwillige setzten grüne Meeresschildkröten-Babys in die Andamanensee aus, halfen, Einsiedlerkrebse in ihre natürlichen Lebensräume zurückzubringen, und lernten in Workshops den sachgemäßen Umgang mit Marinebojen, die Korallenriffe vor Anker- und Bootsschäden schützen sollen.Diese Aktivitäten sind Teil einer größeren Bewegung, die von Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Sirivannavari Nariratana Rajakanya inspiriert wurde. Die Prinzessin engagiert sich seit Jahren für den Schutz mariner Ökosysteme und ruft zu gemeinschaftlichen Aktionen auf, um Thailands Küsten und Meeresfauna zu erhalten – von Seegraswiesen bis zu Dugong-Habitaten. Ihre Botschaft: Meeresschutz ist keine Pflichtübung, sondern ein gemeinsames nationales Erbe.
Teamarbeit für ein nachhaltiges Paradies
Der Leiter des Nationalparks erklärte, dass die Similan-Inseln nach intensiver Vorbereitung „bereit und sicher“ für Besucher seien. Sicherheitsvorkehrungen, Infrastruktur und ökologische Auflagen seien auf den neuesten Stand gebracht worden. Ein besonderer Dank ging an die Marinebasis Phang Nga, das Third Naval Area Command und die zahlreichen Behörden und Freiwilligen, deren Zusammenarbeit das Projekt überhaupt erst möglich machte.Die „Save Similan“-Kampagne ist mehr als ein PR-Slogan – sie gilt als Modellprojekt für nachhaltigen Tourismus in Thailand. Der Fokus liegt auf Umweltbildung, gemeinschaftlicher Verantwortung und einem klaren Bewusstsein für ökologische Grenzen. Die Inseln, bekannt für ihre leuchtenden Korallenriffe, Mantarochen und türkisfarbenen Buchten, gehören zu den empfindlichsten Ökosystemen des Landes – und gleichzeitig zu den beliebtesten Touristenzielen.
Mit „Save Similan“ versucht Thailand, beides zu vereinen: wirtschaftlichen Nutzen und ökologisches Gewissen. Die Botschaft an Besucher ist klar: Wer auf die Similans reist, soll nicht nur Fotos mitnehmen, sondern auch Respekt – und vielleicht ein bisschen Stolz, Teil einer Bewegung zu sein, die das Paradies aktiv schützt.
Quelle: NBT World, Pressestelle der Regierung
Kommentar: Zwischen Show, guten Absichten und der Hoffnung auf echten Wandel
So schön das Ganze auch klingt – die Kampagne „Save Similan“ ist nicht der erste Versuch, die weltberühmten Inseln zwischen Taucherromantik und Touristenansturm zu retten. Schon mehrfach wurden dort Besucherzahlen begrenzt, Regeln verschärft und Umweltprogramme angekündigt – nur um später, wenn die Kassen wieder klamm wurden, still und leise gelockert zu werden. Der Zyklus ist bekannt: Nach einer Phase der Empörung über zerstörte Korallenriffe und zu viele Boote folgt ein großer Aufräum-Aktionismus, ein paar Pressefotos mit ausgerollten Bannern, und dann – business as usual.Auch diesmal hatte der Auftakt wieder etwas von einer perfekt inszenierten PR-Show: Einsiedlerkrebse werden medienwirksam „nach Hause“ gebracht, frisch geschlüpfte Schildkröten ins Meer entlassen – alles sehr fotogen, alles sehr rührend. Aber wer sich länger in der Region auskennt, weiß: Diese Aktionen sind oft symbolischer Natur und haben auf das eigentliche ökologische Problem – die Übernutzung durch Massentourismus – nur begrenzten Einfluss.
Und doch: diesmal könnte es tatsächlich anders sein
Denn mit Prinzessin Sirivannavari als Schirmherrin bekommt das Projekt eine Dimension, die über die übliche Behördenroutine hinausgeht. Sie genießt nicht nur Ansehen in der Öffentlichkeit, sondern bringt auch internationales Renommee und echten Einfluss mit. Ihre konsequente Haltung zum Meeresschutz – von Dugongs bis Korallen – ist bekannt, und sie versteht es, Nachhaltigkeit gesellschaftsfähig zu machen, ohne dass sie nach Verzicht klingt.Wenn also jemand die Macht hat, die „Save Similan“-Kampagne zu mehr als einer PR-Aktion zu machen, dann vermutlich sie. Denn genau das fehlt seit Jahren: Kontinuität, Kontrolle – und der politische Wille, kurzfristige Gewinne nicht über langfristige Verantwortung zu stellen.
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