29.06.2024
Leben
Steigende Kosten belasten Auswanderer und Einheimische
Die menschlichen Auswirkungen der Inflation in Thailand
Die Lebenshaltungskosten in Thailand steigen rapide, was sowohl Einheimische als auch Expats vor erhebliche Herausforderungen stellt. Besonders betroffen sind die Preise für Lebensmittel, Nebenkosten und Mieten. Ein Beispiel für den drastischen Anstieg der Lebensmittelpreise ist Jasminreis, ein Grundnahrungsmittel in Thailand. Im Jahr 2022 kostete ein 5-kg-Beutel etwa 120 Baht, heute liegt der Preis bei über 180 Baht, was einem Anstieg von 50% entspricht. Auch die Preise für Gemüse wie Morning Glory und grüne Bohnen sind um 20-30 Baht pro Kilogramm gestiegen. Eine thailändische Familie, die früher 2.000 Baht im Monat für Lebensmittel ausgab, muss nun mit Ausgaben von 2.500 Baht oder mehr rechnen.
Neben den Lebensmittelpreisen steigen auch die Nebenkosten. Der Preis für Strom ist in einigen Gebieten von durchschnittlich 4 Baht pro Kilowattstunde auf 5 Baht gestiegen. Auch die Wasserrechnungen haben zugenommen. Diese scheinbar kleinen Erhöhungen haben für Menschen mit festem Einkommen eine spürbare Wirkung. Die Transportkosten sind ebenfalls gestiegen. Öffentliche Verkehrsmittel wie Songthaew (geteilte Minibusse) sind mit Fahrpreisen von etwa 20-30 Baht pro Fahrt weiterhin relativ erschwinglich, ihre Routen sind jedoch nicht immer praktisch. Taxis, die früher eine gelegentliche Ausgabe darstellten, werden aufgrund steigender Treibstoffkosten und überhöhter Preise immer weniger tragbar.
Diese Inflation, kombiniert mit stagnierenden Löhnen, stellt viele Thais vor finanzielle Schwierigkeiten. Analysten von Moody´s prognostizieren, dass die Inflation in den kommenden Monaten weiter steigen wird. Der globale Wirtschaftsausblick ist ebenfalls besorgniserregend. Die Krungsri Economic prognostiziert ein unterdurchschnittliches Wachstum von durchschnittlich nur 3,1%. Das anhaltende El Niño-Phänomen droht zusätzlich, die Lebensmittelversorgungsketten durch Dürre zu stören und Thailand bis Mitte 2025 zu beeinflussen.
Für Expats wird die Situation durch steigende Mietpreise weiter erschwert. Die Tourismusbranche, die nun stark auf russische Besucher angewiesen ist, hat einen Wandel erfahren. Einige Vermieter nutzen die Gelegenheit und treiben die Mieten in die Höhe, was viele Destinationen weniger attraktiv für Expats macht und eine Immobilienblase schaffen könnte. Diese Blase könnte in den nächsten 12-18 Monaten platzen, wenn neue Immobilien auf den Markt kommen, und viele Expats auf der Suche nach erschwinglichem Wohnraum zurücklassen.
Statistiken zeichnen ein klares Bild, aber die wahren Auswirkungen sind auf persönlicher Ebene spürbar. Auswanderer berichten, dass die Mieten im letzten Jahr um 60% gestiegen sind. Diese steigenden Kosten zwingen viele Expats und thailändische Bewohner, ihre Lebenssituation zu überdenken.
Die aktuelle Situation, insbesondere rund um die Urlaubsdestinationen erfordern einen nachhaltigen Ansatz. Unrealistische Mietpreise und steigende Lebenshaltungskosten könnten langfristig nicht nur Auswanderer, sondern auch thailändische Bewohner vertreiben. Vermieter sollten eine vernünftigere Preispolitik verfolgen, und die Regierung muss Maßnahmen ergreifen, um die Inflation zu bekämpfen und das Wirtschaftswachstum zu fördern.
Die steigenden Lebenshaltungskosten in Thailand stellen sowohl Einheimische als auch Expats vor erhebliche Herausforderungen. Ein nachhaltiger Ansatz und gezielte Maßnahmen sind notwendig, um die Situation zu stabilisieren und die Lebensqualität in Thailand zu erhalten.
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