Swiss streicht 1.400 Verbindungen im Sommerflugplan 2025 - Reisenews Thailand
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17.05.2025

Verkehr  

Swiss streicht 1.400 Verbindungen im Sommerflugplan 2025

Flugchaos bei Swiss - Personalkrise im Cockpit

Swiss streicht 1.400 Verbindungen im Sommerflugplan 2025 - Reisenews Thailand - Symbolfoto 1

Der Sommerflugplan 2025 von Swiss wird nicht so sonnig, wie man es sich als Reisender wünschen würde – zumindest nicht in der Luft. Denn die Schweizer Airline streicht in den Monaten zwischen Ende März und Ende Oktober satte 1.400 Flüge. Und das nicht nur im innereuropäischen Verkehr, sondern auch auf der Langstrecke. Während auf vielen europäischen Routen noch unklar ist, welche Destinationen konkret betroffen sind, steht bereits fest: Auf der Langstrecke wird kräftig zusammengeschrumpft.

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Die Verbindung zwischen Zürich und Chicago, bislang zweimal täglich bedient, wird ab September nur noch einmal pro Tag geflogen. Auch die Strecke nach Shanghai wird ausgedünnt – von täglich auf nur noch drei Flüge pro Woche. Ob das beliebte Ziel Bangkok mit seinen aktuell 13 Nonstop-Verbindungen pro Woche ebenfalls unter die Räder kommt, hat Swiss bisher nicht offiziell bestätigt. Aber allein die Tatsache, dass diese Frage überhaupt im Raum steht, dürfte viele Reisenden die Stirn runzeln lassen.

Die Ursache für diese massive Flugdiät liegt nicht etwa in einer plötzlichen Abneigung gegen Kerosin, sondern in einem altbekannten und ungelösten Problem: chronischer Personalmangel im Cockpit. Aktuell kämpft Swiss mit einer überdurchschnittlich hohen Zahl an Langzeitabwesenheiten. Verletzungen, Schwangerschaften und der Wunsch nach besserer Vereinbarkeit von Job und Privatleben setzen dem Flugbetrieb schwer zu.

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Vor allem das Cockpitpersonal für die Airbus-Typen A320, A321, A330 und A340 ist betroffen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Umstellung auf den neuen Airbus A350 weitere Personalressourcen bindet, die ohnehin schon knapp sind. Der neue Tarifvertrag, der die Arbeitsbedingungen verbessern soll, hat einen unerwarteten Nebeneffekt: Er erhöht den Bedarf an Piloten um 70 Vollzeitstellen – zusätzlich zu den ohnehin bestehenden Engpässen.

Swiss hat nach eigenen Angaben versucht, sich Hilfe innerhalb des Lufthansa-Konzerns zu holen oder mit externen Wet-Lease-Partnern zu arbeiten. Beides blieb ohne nennenswerten Erfolg. Zwar konnten einige Ruheständler zum temporären Comeback überredet werden, und Teilzeitkräfte schieben derzeit Zusatzschichten. Urlaubstage wurden teilweise gegen Geld getauscht. Doch selbst diese Maßnahmen reichen nicht aus, um den Normalbetrieb aufrechtzuerhalten.

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Das strukturelle Problem liegt tiefer: Zwar bildet Swiss jedes Jahr rund 80 neue Pilotinnen und Piloten aus, verliert aber fast genauso viele durch Renteneintritte oder Arbeitszeitreduzierung. Am Ende bleiben im Schnitt nur 30 bis 40 neue Vollzeitkräfte übrig – eine Bilanz, die kaum Raum für Wachstum lässt. Daher prüft das Unternehmen nun, die Ausbildungskapazitäten auf jährlich bis zu 110 Personen zu erhöhen, auch wenn das frühestens mittelfristig greifen wird.

Immerhin bemüht sich die Airline um Transparenz. Sämtliche Flugplanänderungen sollen frühzeitig kommuniziert werden, um den Reisenden möglichst viel Planungssicherheit zu bieten. Dennoch dürfte sich der kommende Sommer für viele Swiss-Passagiere weniger nach Ferien und mehr nach Terminkalender-Management anfühlen. Wer seine Flüge bereits gebucht hat, sollte also lieber regelmäßig kontrollieren, ob die Reisedaten noch mit dem tatsächlichen Flugplan übereinstimmen.

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Unter dem Strich zeigt sich: Swiss befindet sich in einer ausgewachsenen Schieflage zwischen ambitionierter Flottenpolitik, wachsender Nachfrage, neuen Arbeitszeitmodellen – und schlicht zu wenigen Menschen im Cockpit. Der Sommerflugplan 2025 wird so zum Drahtseilakt, bei dem man hoffen darf, dass zumindest die Maschinen, die noch starten, auch sicher ankommen. Und dass der Rest der Reise nicht auf dem Gate-Bildschirm mit dem Wort „cancelled“ endet.
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