08.06.2025
Politik
Tausende zwischen Thailand und Kambodscha gestrandet
Grenzschließung in Sa Kaeo sorgt für Chaos
Die Schließung erfolgte um 16 Uhr durch thailändische Militärkräfte der Burapha Task Force in Abstimmung mit kambodschanischen Soldaten. Auch die Tore an der Freundschaftsbrücke Khlong Luek–Poipet wurden verriegelt. Anlass war die angespannte Sicherheitslage, ausgelöst durch einen militärischen Zwischenfall am 28. Mai in einem umstrittenen Grenzgebiet der Provinz Ubon Ratchathani. Seitdem verstärken beide Seiten ihre militärische Präsenz entlang der gesamten Grenze.
Die Folgen der plötzlichen Schließung waren sofort sichtbar: Tausende Menschen, Autos, Lkw und Motorräder stauten sich kilometerweit. Besonders betroffen war der Rong-Kluea-Markt, auf dem viele kambodschanische Händler tätig sind. Auch zahlreiche thailändische Touristen, die sich auf der kambodschanischen Seite befanden, konnten nicht wie geplant zurückkehren. Die Polizei von Khlong Luek musste ausrücken, um Verkehrschaos und Menschenansammlungen rund um den Grenzübergang unter Kontrolle zu bringen. Am Abend des 8. Juni befanden sich noch immer viele Menschen im Niemandsland zwischen den beiden Ländern.
⇒ Grenzkonflikt Thailand - Kambodscha spitzt sich zu
Neue Öffnungszeiten und verschärfte Auflagen 🕒
Die thailändischen Behörden öffneten den Kontrollpunkt zwar wieder, ordneten aber nun eine drastische Verkürzung der Grenzöffnungszeiten an: Statt wie bisher von 6 bis 22 Uhr ist der Übergang nun nur noch von 8 bis 16 Uhr geöffnet – bis auf Weiteres. Zudem wurden mehrere neue Regelungen angekündigt:- Thailändischen Staatsbürgern ist die Ausreise zum Zweck des Glücksspiels oder Tourismus derzeit untersagt.
- Kambodschanische Händler dürfen nur noch mit gültigem Reisepass oder Grenzpass passieren, wobei die Gültigkeit des Grenzpasses von 14 auf 7 Tage reduziert wurde.
- Humanitäre Krankentransporte sind nur noch mit Genehmigung der Thai-Cambodian Border Coordination Office erlaubt.
- Thailänder, die in Kambodscha arbeiten oder Handel treiben, benötigen ebenfalls Pass oder Grenzpass mit reduzierter Gültigkeit (7 Tage).
- Lastwagen mit sechs Rädern oder mehr dürfen den Grenzübergang Ban Khlong Luek nicht mehr benutzen, sondern müssen auf den offiziellen Freundschaftsbrücken-Checkpoint ausweichen.
Weitere Grenzposten vorübergehend geschlossen ⛔
Zusätzlich zu Ban Khlong Luek wurden auch zwei weitere thailändisch-kambodschanische Grenzposten in der Provinz Chanthaburi am Samstag vorübergehend geschlossen – ausschließlich für Touristen und kambodschanische Staatsbürger.Die betroffenen Übergänge sind:
- Baan Laem Checkpoint (Bezirk Pong Nam Ron)
- Baan Pak Kad Checkpoint (Bezirk Klong Yai)
Die Schließung erfolgte unter Berufung auf das Kriegsrecht durch die Marine Task Force von Chanthaburi. Kambodschaner mit gültiger Arbeitserlaubnis in Thailand dürfen jedoch weiterhin passieren.
Unsicherheit bleibt bestehen ⚠
Die aktuelle Situation verdeutlicht, wie schnell politische Spannungen in konkrete Einschränkungen für Zivilisten umschlagen können. Auch wenn das Militär auf beiden Seiten betont, man wolle Eskalationen vermeiden, zeigen die Ereignisse vom Wochenende, wie fragil der Alltag an dieser Grenze ist. Für Reisende, Händler und Grenzpendler bedeutet das: hohe Wachsamkeit und tägliche Prüfung der Lage sind derzeit unerlässlich.Wir empfehlen Thailand-Urlaubern, die beispielsweise die Tempelanlage Siam Reap in Kambodscha besuchen möchten, momentan von ihrem Vorhaben abzusehen, bis sich die aufgeheizte Lage beruhigt hat.
⇒ Grenzkonflikt Thailand - Kambodscha spitzt sich zu
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