15.09.2025
Verkehr
Thai Airways streicht First Class
Neustart mit modernisierten Premiumkabinen
Zuletzt bot Thai Airways die First Class nur noch auf drei Boeing 777-300ER an. Doch der Aufwand blieb groß: separate Lounges, aufwendiges Catering, speziell geschultes Kabinenpersonal – all das musste für eine kleine und schrumpfende Zielgruppe aufrechterhalten werden. Branchenkenner urteilen daher nüchtern: „Das Produkt war nicht mehr skalierbar.“
Stattdessen richtet sich die Airline neu aus. Im Zentrum steht eine deutlich modernisierte Business Class, die über die kommenden zehn Jahre in der gesamten Langstreckenflotte eingeführt werden soll. Herzstück sind neue Business-Suiten mit Schiebetüren, die deutlich mehr Privatsphäre und Komfort versprechen.
Zusätzlich wird ein „Business Class Plus“-Produkt entstehen: Sitze in der vordersten Reihe, die noch mehr Raum bieten – ein Konzept, das inzwischen viele internationale Wettbewerber erfolgreich nutzen. Damit verabschiedet sich Thai Airways zwar von der exklusiven First Class, will aber zugleich eine zeitgemäßere Premium-Erfahrung schaffen, die für mehr Passagiere attraktiv ist.
Der Strategiewechsel ist eng mit dem umfassenden Flottenerneuerungsprogramm verknüpft. Ab 2028 erhält Thai Airways 45 brandneue Boeing 787-9 Dreamliner, die als Rückgrat der Langstrecke dienen sollen. Alle werden mit den neuen Business-Suiten ausgestattet.
Parallel dazu wird die bestehende 777-300ER-Flotte in den kommenden zwei bis drei Jahren umgebaut: Die bisherigen First-Class-Abteile weichen den neuen Premiumsitzen. Auch in der Kurz- und Mittelstrecke tut sich etwas: Ab Ende dieses Jahres setzt Thai Airways Airbus A321neo ein. Diese Maschinen bieten keine Luxus-Kabinen, sollen aber für Effizienz, moderne Technik und einheitlichen Komfort auf regionalen Strecken sorgen.
Ein Hauptargument für den Schritt: konsistente Qualität. In den vergangenen Jahren herrschte ein Flickenteppich aus verschiedenen Kabinenprodukten, je nach Flugzeugtyp. Mit der Vereinheitlichung will Thai Airways endlich ein gleichbleibendes Premium-Erlebnis auf allen Strecken anbieten.
Einige wenige Vielflieger – darunter auch Mitglieder der Königsfamilie – dürften der First Class nachtrauern. Doch die Airline verweist auf den internationalen Trend: Weltweit ziehen sich immer mehr Gesellschaften aus dem kostenintensiven First-Class-Segment zurück oder reduzieren es drastisch. Stattdessen setzen sie auf hochwertige Business-Produkte, die effizienter und marktgerechter sind.
Mit dem Verzicht auf die First Class, der Vereinheitlichung der Flotte und der Einführung neuer Produkte will Thai Airways Kosten senken, Effizienz steigern und ihre Wettbewerbsposition festigen. Gleichzeitig soll die Maßnahme die Basis für nachhaltiges Wachstum bilden – nach Jahren finanzieller Turbulenzen und Restrukturierungen.
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