03.09.2025
Amüsantes
Thailändische Ex-Abgeordnete tanzt nackig fürs Karma
Thai-Politik als Reality-Show: Zwischen Gerichtssaal und Götterstatue
So geschehen am 1. September: Amarat Chokepamitkul, ehemalige Abgeordnete der Move Forward Party, löste ein Versprechen ein, das so spektakulär wie fragwürdig war. Sie hatte Monate zuvor auf Facebook verkündet: „Wenn Paetongtarn Shinawatra bis 2025 aus dem Amt fliegt, tanze ich nackt vor einer heiligen Statue.“ – eine Art politisches Wettritual zwischen Frustration und Aberglauben.
Während Paetongtarn noch beteuerte, sie habe nur versucht, die Grenzkrise diplomatisch zu entschärfen, tobte die Kritik über angebliche Mauscheleien mit Kambodscha. Doch in der öffentlichen Wahrnehmung verdrängte Amarats Nackttanz rasch die ernste Diskussion. Schließlich sieht man nicht alle Tage eine Politikerin, die ausgerechnet mit Splitterfasernackt-Ballett ihre Integrität beweist.
Kaum hatte das thailändische Verfassungsgericht Premierministerin Paetongtarn Shinawatra Ende August aus dem Amt gefegt – wegen einer unglücklichen Telefon-Diplomatie mit Kambodschas Hun Sen, die man auch als „WhatsApp-Verhandlung im Jahr 1995“ bezeichnen könnte –, stand Amarat zu ihrem Wort. Am 1. September stieg sie in Nakhon Pathom in ein weiß verhangenes Zelt, schmiss die Hüllen und schwang im Takt traditioneller Musik ihre Tanzbeine. Ein Video davon landete – natürlich – umgehend auf Facebook.
Die Reaktionen waren gemischt: Amarats Fans lobten sie als Frau, die „ihr Wort hält“ – wenn auch ohne Kleider. Andere hielten die Aktion für die endgültige Verschmelzung von Politik, Aberglauben und Reality-TV. Amarat selbst erklärte nüchtern, sie habe das Gelübde damals mehr aus Frust als aus echter Überzeugung abgelegt. Aber ein Versprechen sei nun mal ein Versprechen – selbst wenn es bedeutet, blank zu ziehen.
Während im Westen Politiker mit investigativen Ausschüssen, Rücktrittsreden oder Parteispenden-Skandalen Schlagzeilen machen, zeigt Thailand eine alternative Form der Transparenz: Politiker, die im Namen des Schicksals ihre Kleidung ablegen.
Ob das nun Demokratie, Esoterik oder schlicht Entertainment ist, sei dahingestellt. Fest steht: Die thailändische Politik hat einen neuen Standard für „ehrliche Versprechen“ gesetzt – und der ist buchstäblich hautnah.
Mehr zum Thema Amüsantes
⇒Miss Universe in Bangkok - Chaos-Soap als Schönheitswettbewerb 21.11.2025
Geheime Jury, Streit, Polizeibesuch & Walkout: Das volle Unterhaltungs-Paket
⇒Thailands Himmel zielt: Blitz schlägt in Restaurant-Toilette ein 14.11.2025
Zum Glück saß keiner drauf - Gewitter sorgt für göttliche Pointe ⚡💩
⇒Skandal um Miss Universe 2025 in Bangkok 05.11.2025
Drama, Dessous und Diplomatie in Thailand
⇒Der BH-Tempel auf der Brustmilch-Insel 05.11.2025
Chao Mae Nom Sao: Wenn Spiritualität Körbchengröße trägt
⇒Popo-Pistolen oder Toilettenpapier 02.11.2025
Thailändische Bum-Guns oder Toilettenpapier, was ist besser für deinen Hintern?
⇒Pattayas Polizei auf Spurensuche im Fall des Thong Raiders 31.10.2025
Schwer krimineller Lingerieräuber treibt sein angsteinflössendes Unwesen 😂
⇒Glosse: Thailand soll länger feiern und trinken 23.10.2025
Vom „Graskönig“ zum „Partypremier“ - Anutin will Partyzeiten verlängern 🍸
⇒Thailand zieht den Wintermantel an - offizieller Start der Kältesaison 22.10.2025
Pudelmützen und heiße Suppe: Tiefsttemperaturen zwischen 21 und 25 Grad
⇒Der Skandal um den nackten Popo von Patpong in Bangkok 20.10.2025
Blumen statt Backen: Die Zensurblüte an der Hotelmauer
⇒Wiesbaden im Alarmmodus - biologische Waffe aus Thailand 06.10.2025
Thailand lacht, Wiesbaden lüftet: Die Frucht, die alles kann - außer gut riechen
⇒ Mehr Reisenews Thailand zum Thema Amüsantes

Jetzt registrieren


