Thailändische Forscher züchten Korallen für die Klimazukunft - Reisenews Thailand
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07.05.2025

Wissenschaft  

Thailändische Forscher züchten Korallen für die Klimazukunft

Kampf gegen Korallenbleiche - Hitzeresistente Korallen made in Bangkok

Thailändische Forscher züchten Korallen für die Klimazukunft - Reisenews Thailand - Bild 1

Forscher des Forschungsinstituts für aquatische Ressourcen an der Chulalongkorn-Universität haben erfolgreich eine Methode entwickelt, um hitzeresistente Korallen zu züchten und damit auf die wachsende Gefahr des Klimawandels zu reagieren. Angesichts der fortschreitenden globalen Erwärmung und der damit verbundenen Bedrohung für Korallenriffe hat ein Forscherteam in Bangkok unter der Leitung von Professorin Dr. Suchana Chavanich innovative Methoden entwickelt, um dem Korallensterben entgegenzuwirken.

Korallenriffe sind empfindliche Ökosysteme, die durch steigende Meerestemperaturen, Umweltverschmutzung und andere menschliche Einflüsse zunehmend gefährdet sind. Bereits ein Temperaturanstieg von 1 °C kann zu Korallenbleiche führen, bei der Korallen ihre symbiotischen Algen verlieren und somit ihre Hauptnahrungsquelle. Ohne diese Algen verhungern die Korallen und sterben ab. Prognosen zufolge könnten bis 2050 etwa 90 % der weltweiten Korallenriffe verschwinden, wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

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Das Team um Professorin Chavanich hat eine Methode entwickelt, bei der Korallen in kontrollierten Umgebungen gezüchtet werden, die höheren Temperaturen ausgesetzt sind. Hierzu werden während der Laichzeit bei Vollmond Koralleneier und -spermien gesammelt und in Laboren befruchtet. Die Larven werden anschließend in Wasser mit einer Temperatur von 34 °C aufgezogen, um ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Hitze zu erhöhen. Nach etwa zwei Jahren werden die jungen Korallen in natürliche Riffe zurückgeführt. Erste Erfolge zeigten sich 2023, als einige dieser Korallen in freier Wildbahn erfolgreich laichten.

Ein weiterer Meilenstein des Projekts ist die erfolgreiche Kryokonservierung von Korallenspermien. Dabei werden die Spermien bei -196 °C eingefroren, um sie für zukünftige Züchtungsprogramme verfügbar zu halten. Diese Methode ermöglicht es, genetisch vielfältige Korallenarten zu bewahren und bei Bedarf wieder in Riffe einzuführen. Die Überlebensrate der so gezüchteten Korallen liegt bei etwa 40–50 %, deutlich höher als die natürliche Überlebensrate von unter 0,01 %.

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Professorin Chavanich betont die Notwendigkeit einer sektorübergreifenden Zusammenarbeit, um den Erfolg solcher Projekte sicherzustellen. Neben wissenschaftlichen Innovationen sind politische Unterstützung, finanzielle Mittel und öffentliches Engagement entscheidend, um Korallenriffe langfristig zu schützen und wiederherzustellen. Die Entwicklungen an der Chulalongkorn University bieten einen vielversprechenden Ansatz im Kampf gegen das Korallensterben und könnten als Modell für ähnliche Initiativen weltweit dienen.

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