31.07.2024
Politik
Thailand diskutiert die Legalisierung von Erwachsenenspielzeug & -videos
Gesetzesvorschlag zur Entkriminalisierung von Erwachsenenunterhaltung
Taopiphop, der bisher vor allem für seine Bemühungen um die Liberalisierung der alkoholischen Getränkeindustrie bekannt war, hat nun beschlossen, dass Thailand nicht nur das Land des Lächelns, sondern auch das Land der legalen AVs und Sexspielzeuge sein sollte. Mit festem Blick zielt er auf Abschnitt 287 des Strafgesetzbuchs ab, der diese Gegenstände bisher rigoros verbietet. Schließlich, wer braucht schon solche antiquierten Gesetze, wenn man doch so viel Spaß haben könnte?
Taopiphops Vorschlag beinhaltet auch strenge Maßnahmen gegen die Darstellung von simulierter oder tatsächlicher sexueller Gewalt in AVs. Schließlich soll niemand denken, dass die neue Freiheit ohne Regeln daherkommt. Die thailändische Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde (TFDA) und das thailändische Institut für Industrienormen (TICI) werden die Wächter über die Qualität und Sicherheit der Produkte sein.
Der Abgeordnete ist sich bewusst, dass sein Vorschlag in einem Land, das für seine moralischen und kulturellen Vorbehalte bekannt ist, wie eine Bombe einschlagen wird. Doch Taopiphop ist bereit, sich den empörten Stimmen zu stellen und die hitzige Debatte anzuführen. Immerhin, wer möchte nicht der Held sein, der Thailand in eine neue Ära der freien Liebe und unzensierten Unterhaltung führt?
Es wird erwartet, dass die bevorstehende Parlamentsdebatte nicht nur eine breite Diskussion auslöst, sondern auch diverse Wutanfälle der alten weissen Männer, deren Thema, das eigentlich gar nicht mehr ist, die aber einen Verfall der Sitten wittern und damit den Untergang des Königreiches. Möglicherweise führen die Diskussionen aber auch einen bedeutenden Wandel in der thailändischen Haltung zur Erwachsenenunterhaltung und persönlichen Freiheit markieren könnte. Thailands Rotlicht-Wirtschaft wird auf rund 6,4 Milliarden Euro geschätzt und macht etwa 4 bis 10 Prozent des Bruttoinlandsprodukts des Landes aus.
Denn es ist nicht so, dass es in Thailand keine Sexspielzeuge oder Sexxfilme gäbe, nur findet der sehr florierende Handel damit, ausserhalb der Sicht der Behörden statt. In Bangkok wird Sexspielzeug in den Rotlichtvierteln wie Nana, Silom und Patpong offen verkauft. Man darf gespannt sein, ob die Politiker bereit sind, den Schritt in eine modernere und liberalere Zukunft zu wagen. Diverse Tempel, die vollgestopft sind mit hunderten Phalli in den unterschiedlichsten Grössen und Formen, deren grössere Versionen schon mal eine halbe Tonne auf die Waage bringen, haben die thailändische Welt bisher auch nicht zerstört.
Eine der Schwarzmarkt Händelrinnen Nisarat sagt: “ Der Schwarzmarkt profitiert von diesem Gesetz ungemein. Jeder kann schnelles Geld machen, weil es keine Regeln, keine Vorschriften gibt. Verkäufer können bei einem einzigen Verkauf das Zehnfache verdienen, wenn sie wollen, weil sie über dem Gesetz stehen. Deshalb muss es geändert werden". "Was würde passieren, wenn wir das Gesetz nicht ändern? Nun, nichts, aber in unserem Fall ist nichts schlecht, weil das bedeutet, dass wir festsitzen. Es wird Zeit für uns, vorwärts zu gehen."
Wenn sich die Regierung dafür entscheidet, den Verkauf von Sexspielzeug zu regulieren, kann sie zumindest diejenigen schützen, die es kaufen, indem sie Produktqualitätsprüfungen und faire Preise vorschreibt.
Taopiphop Limjittrakorns Vorschlag ist zweifellos mutig und könnte das Land revolutionieren. Ob Thailand bereit ist, diesen Schritt zu gehen, wird die Zukunft zeigen. Bis dahin bleibt uns nur, die Debatten mit einer großen Portion Popcorn zu verfolgen und gespannt abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln.
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