23.10.2025
Verkehr
Thailand hebt ab: Erste fliegende Taxis über Bangkok unterwegs
Chinesisches Unternehmen EHang startet Testflüge mit autonomen Lufttaxis
Die futuristischen Fluggeräte mit dem Modellnamen EH216-S sind elektrisch betrieben, starten senkrecht und landen wieder auf engstem Raum – also perfekt für Thailands chaotische Innenstädte, in denen ein Parkplatz oft seltener ist als ein ehrlicher Tuk-Tuk-Fahrer.
🛫 Bangkok als Testzone, Inseln folgen bald
Die ersten autonomen Testflüge fanden bereits in Bangkok statt – mit genehmigter Flugroute und voller offizieller Aufsicht. Aber das ist erst der Anfang: Schon bald sollen die Drohnen auch über Touristenzonen wie Pattaya, Koh Larn, Phuket und Koh Samui schweben.In diesen sogenannten „Sandbox-Zonen“ wird nicht nur getestet, wie sicher und zuverlässig die Maschinen fliegen, sondern auch, wie gut sie sich in den städtischen Luftraum integrieren lassen – also in das System, das bisher nur mit klassischen Flugzeugen und Hubschraubern rechnet. Das Ganze läuft nicht unter „Science Fiction“, sondern unter einem speziellen rechtlichen Rahmen, den Thailand für EHang geschaffen hat. Das bedeutet: Es handelt sich nicht um ein Experiment im Hinterhof, sondern um ein reguliertes Pilotprojekt mit echtem Zukunftspotenzial.
👏 Große Show beim Start – und viel Prominenz
Beim offiziellen Start in Bangkok zeigte der EH216-S gleich, was er kann: mehrere autonome Punkt-zu-Punkt-Flüge, ohne Pilot, ohne Steuerknüppel, einfach per Programmierung. Das Publikum war beeindruckt – darunter Vertreter des thailändischen Verkehrsministeriums, der CAAT und zahlreicher Partnerfirmen wie Bangkok Airways, VietJet, Aerial Sea Ventures, China Harbour Engineering Company und Tahira Group aus Malaysia.Auch die thailändische Regierung ist begeistert – und das aus gleich mehreren Gründen. Air Chief Marshal Manat Chavanaprayoon, Chef der Luftfahrtbehörde, betonte, dass Thailand mit seinem „sicherheitsorientierten Innovationsansatz“ auf dem besten Weg sei, das erste Land der Welt mit kommerziellen eVTOL-Diensten zu werden.
Das Verkehrsministerium ergänzte, dass das Projekt perfekt zur nationalen Strategie für CO₂-Neutralität und Smart City-Entwicklung passt. Panya Chupanit, stellvertretender ständiger Sekretär des Ministeriums, brachte es auf den Punkt: „Autonome Luftmobilität ist nicht nur modern, sondern auch sauber, effizient und vernetzt – genau das, was Thailand in Zukunft braucht.“
Das Ganze ist kein spontaner Höhenflug: EHang hatte bereits im letzten Jahr in Bangkok eine bemannte Testdemonstration durchgeführt – damals noch mit viel Staunen und Skepsis. Jetzt wird aus der Vision allmählich Realität. Thailand positioniert sich damit als Vorreiter für urbane Luftmobilität in Südostasien. Während andere Länder noch über Zulassungsrichtlinien diskutieren, fliegen in Bangkok schon die ersten Drohnen-Taxis über die Skyline. Wenn alles nach Plan läuft, könnte in ein paar Jahren das Taxi der Zukunft nicht mehr auf der Straße hupen, sondern sanft über den Dächern summen.
Quellen: Thaiger, Cities Today, Asean Now
Mitfliegen?
Ich würde mich vermutlich erst reinsetzen, wenn das Ding seit mindestens einem Jahr unfallfrei über Bangkok kreist – und zwar bei Regen, Smog und Stromausfall. Denn so faszinierend die Idee vom fliegenden Taxi auch ist: Thailands Wartungsstandards sind, sagen wir mal, nicht immer auf NASA-Niveau. Wer schon mal in einem thailändischen Minibus saß, bei dem der Rückspiegel mit Tesafilm befestigt war, weiß genau, wovon ich rede.Die Vorstellung, dass so ein eVTOL ohne Pilot durch den Himmel summt, während unten ein halbes Dutzend lose Stromkabel über der Straße hängt, hat einen gewissen Nervenkitzel. Und „autonomes Fliegen“ klingt ja toll – bis man sich fragt, ob das Ding die gleiche Wartung bekommt wie ein Bangkok-Taxi mit 450.000 Kilometern auf dem Tacho.
Also: Ja, ich würde vielleicht irgendwann einsteigen – aber garantiert nicht als Beta-Tester. Erst wenn das Teil so zuverlässig ist wie ein Schweizer Uhrwerk und nicht wie ein thailändischer Busfahrplan.
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