Thailand in Staatstrauer - Was sich ändert - Reisenews Thailand
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26.10.2025

Thailand in Staatstrauer - Was sich ändert

Wichtige Tipps für Touristen während der Gedenkzeit

Thailand in Staatstrauer - Was sich ändert - Reisenews Thailand - Symbolfoto 1

Nach dem Tod von Königinmutter Sirikit, der hochverehrten Mutter des amtierenden Monarchen König Maha Vajiralongkorn, hat Thailands Premierminister eine landesweite Staatstrauer angeordnet. Regierungsangestellte sollen ein Jahr lang Trauer tragen, während für die allgemeine Bevölkerung eine offizielle Trauerzeit von 90 Tagen gilt. Diese Phase ist von tiefem Respekt, Zurückhaltung und stiller Anteilnahme geprägt – Werte, die im öffentlichen Leben Thailands eine zentrale Rolle spielen.


Verhalten in der Trauerzeit: Zurückhaltung und Respekt

Während der kommenden Wochen und Monate wird von Thais – und ausdrücklich auch von ausländischen Besuchern – angemessenes Verhalten erwartet. Kleidung sollte schlicht, dunkel und unauffällig sein; grelle Farben gelten als unangebracht, insbesondere an königlichen Stätten und bei offiziellen Veranstaltungen. Touristen müssen nicht zwingend Schwarz tragen, sollten sich aber dezent kleiden und auf jegliche demonstrative Fröhlichkeit verzichten.

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Auch die soziale Etikette ändert sich: laute Feiern, ausgelassene Partys oder auffälliges Verhalten in der Öffentlichkeit gelten in dieser Zeit als respektlos. Besucher werden gebeten, öffentliche Diskussionen oder gar Kritik an der Monarchie strikt zu vermeiden – ein ungeschriebenes, aber in Thailand äußerst ernst genommenes Gebot. Wer an offiziellen Orten, in Tempeln oder bei öffentlichen Versammlungen unterwegs ist, sollte zudem den Anweisungen der Behörden Folge leisten, denn einzelne Stätten könnten eingeschränkten Zugang oder geänderte Öffnungszeiten haben.


Keine generelle Absage – aber leisere Töne

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Die thailändische Regierung betonte, dass keine landesweite Verbotsregelung für öffentliche oder private Veranstaltungen besteht. Dennoch wurden Veranstalter angewiesen, ihre Programme respektvoll anzupassen: weniger Lautstärke, weniger Show, weniger Feierlaune. Besonders Konzerte, Festivals und Unterhaltungsformate sollen mit Zurückhaltung gestaltet werden. Große landesweite Veranstaltungen wie Loy Kratong werden stattfinden, die Shows dazu, werden wohl „gedimmt“ oder abgesagt. Vijit Chao Phraya wird auch stattfinden, wobei das Ausmass an Programmänderungen noch nicht bekannt ist. Anders könnte sich das bei reinen Partyveranstaltungen verhalten.

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In diesem Sinne hat bereits das „Leo Beach Music Festival“ aus Respekt vor der verstorbenen Königinmutter seine Veranstaltung abgesagt. Andere große Events – etwa in Bangkok oder auf den Ferieninseln – werden aktuell überprüft oder auf spätere Termine verschoben. Ob andere, reine Feste, wie die Full Moon Partys auf Koh Phangan am 05. November und 05. Dezember stattfinden, ist zweifelhaft. Tourismusbehörden berichten, dass viele Festivitäten im November und Dezember nicht gestrichen, sondern modifiziert werden. Das Motto lautet sinngemäß: „Feiern ja, aber mit Haltung.“


Beispiel Sukhothai: Lichtshow abgesagt, Tradition bleibt

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Ein besonders symbolträchtiges Beispiel ist das Loy Krathong Festival 2025 in Sukhothai, eines der wichtigsten Feste des Landes. Die beliebte Light-and-Sound-Show im Historischen Park wurde offiziell abgesagt – als Zeichen des Respekts gegenüber der Königinmutter. Die übrigen Programmpunkte, darunter das traditionelle Schwimmenlassen der geschmückten Krathongs, finden jedoch wie geplant statt. Bereits gekaufte Tickets für die Lichtshow werden vollständig erstattet. Die Organisatoren baten um Verständnis und kündigten an, den festlichen Charakter des Festivals in einer „angemessen stillen Atmosphäre“ fortzusetzen.


Zwischen Glanz und Stille: Thailands Balanceakt

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In Bangkok, wo normalerweise Lichtershows, Konzerte und Feuerwerke dominieren, zeichnet sich derzeit eine dezentere Festkultur ab. Selbst Großevents wie das „Vijit Chao Phraya“-Lichterfestival könnten in diesem Jahr mit „gedämpfter Strahlkraft“ stattfinden – weniger Feuerwerk, mehr Symbolik. Man könnte sagen: „Vijit in Moll“ – die Stadt leuchtet weiter, aber mit schwarzer Krawatte und Pokerface.

Thailand steht in ehrfürchtiger Stille, ohne in Stillstand zu verfallen. Die Regierung setzt auf Fingerspitzengefühl statt Zwang, die Menschen zeigen Trauer mit Haltung – und selbst in der Unterhaltungsbranche überwiegt der Respekt. Für Besucher bedeutet das: Thailand bleibt offen und gastfreundlich, doch in diesen Wochen sollte man nicht mit grellem Auftritt, sondern mit leiser Wertschätzung reisen.
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