26.09.2024
Wirtschaft
Thailand kämpft gegen die Folgen des Klimawandels
Bisherige Flutschäden auf über 6,5 Milliarden Euro geschätzt
Die Überschwemmungen, die durch die Wettermuster El Niño und La Niña verschärft wurden, haben die Landwirtschaft, Fischerei, Viehzucht und viele andere Wirtschaftssektoren in den betroffenen Regionen empfindlich gestört. Besonders stark betroffen sind die Provinzen Chiang Rai, Phayao, Sukhothai, Nong Khai und Nakhon Phanom.
Die Schadensbilanz alleine dieser Regionen zeigt die immense Zerstörungskraft der Fluten:
- Chiang Rai: 6,412 Milliarden Baht (ca. 173,3 Millionen Euro)
- Phayao: 2,689 Milliarden Baht (ca. 72,7 Millionen Euro)
- Sukhothai: 2,265 Milliarden Baht (ca. 61,2 Millionen Euro)
- Nong Khai: 2,030 Milliarden Baht (ca. 54,9 Millionen Euro)
- Nakhon Phanom: 1,576 Milliarden Baht (ca. 42,6 Millionen Euro)
Sanan Angubolkul, der Vorsitzende der Handelskammer, zeigte sich tief besorgt über die potenziellen weiteren Schäden, insbesondere angesichts der anhaltenden Hochwasserrisiken. Er forderte die thailändische Regierung auf, einen umfassenden Plan zur Eindämmung künftiger Überschwemmungen zu entwickeln, insbesondere für die zentrale Region und die Hauptstadt Bangkok. Angubolkul wies darauf hin, dass Überschwemmungen zwar in Thailand regelmäßig auftreten, ihre Häufigkeit und Schwere jedoch aufgrund des Klimawandels zunehmen. Dies bedrohe vor allem den Agrarsektor, der eine tragende Säule der thailändischen Wirtschaft darstellt.
Der internationale Wirtschaftsexperte Ath Pisavanich betonte, dass der menschlich verursachte Klimawandel weltweit zu immer verheerenderen Naturkatastrophen führe. Die Häufung von Überschwemmungen von Europa bis Afrika sei ein direktes Ergebnis der globalen Erwärmung. Pisavanich unterstrich, wie herausfordernd es werde, das im Pariser Abkommen festgelegte Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, zu erreichen.
Thailand hat sich verpflichtet, bis 2065 klimaneutral zu werden, was einen wichtigen Schritt zur Bekämpfung der Klimakrise darstellt. Jedoch wächst der Druck, diese Bemühungen zu beschleunigen, vor allem im Vergleich zu Ländern wie Vietnam, das sich ein ehrgeizigeres Ziel für 2030 gesetzt hat.
Der stellvertretende Vorsitzende der Handelskammer, Wisit Limluecha, warnte davor, dass die wirtschaftlichen Schäden durch die Überschwemmungen weiter ansteigen könnten, wenn die Situation nicht unter Kontrolle gebracht werde. Er schätzt, dass die Potenzielle zusätzliche Schäden bis zu 50 Milliarden Baht erreichen könnten, was die Notwendigkeit von effektiven Maßnahmen zur Hochwassereindämmung unterstreicht.
Krungsri Research, ein führendes Forschungsinstitut, identifizierte mehrere Regionen im Norden, der Zentralthailand sowie im unteren Norden als besonders hochwassergefährdet. Laut ihren Schätzungen könnten die Überschwemmungen Sachschäden in Höhe von 3,1 Milliarden Baht und landwirtschaftliche Verluste von 43,4 Milliarden Baht verursachen.
Geschätzte Schäden: 242 Milliarden Baht (ca. 6,54 Milliarden Euro)
Potenzielle zusätzliche Schäden: 50 Milliarden Baht (ca. 1,35 Milliarden Euro)
Zusätzliche Schätzungen:
Sachschäden: 3,1 Milliarden Baht (ca. 83,8 Millionen Euro)
Verluste in der Landwirtschaft: 43,4 Milliarden Baht (ca. 1,17 Milliarden Euro)
Abschließend steht Thailand vor der Herausforderung, nicht nur die direkten wirtschaftlichen Schäden zu bewältigen, sondern auch langfristige Lösungen zu entwickeln, um die wiederkehrenden Hochwasserrisiken zu minimieren. Die steigende Häufigkeit solcher Katastrophen im Zusammenhang mit dem Klimawandel verdeutlicht die Dringlichkeit eines nachhaltigen Ansatzes zur Klimapolitik und Katastrophenprävention.
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