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20.05.2025

Politik  

Thailand plant 10-Jahres Visa und 99-Jahres Landpacht

Thailand will die Wirtschaft und Langzeittourismus ankurbeln

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Mit einem Bündel mutiger Reformvorschläge und einem klaren Fokus auf Langfristigkeit und internationale Investoren möchte die Regierung unter Premierministerin Paetongtarn Shinawatra die angeschlagene Wirtschaft des Landes wieder in Schwung bringen. Finanzminister und Vizepremier Pichai Chunhavajira präsentierte im Rahmen des „Thailand Capital Market Forum 2025“ eine Reihe ambitionierter Maßnahmen, die aufhorchen lassen – und weit über klassische Konjunkturpakete hinausgehen.

10 Jahres Visa als neuer Magnet für Weltenbürger

Im Zentrum der Pläne steht ein neues Langzeit-Touristenvisum, das Ausländer künftig bis zu zehn Jahre Aufenthalt in Thailand ermöglichen soll – inklusive der Möglichkeit, legal zu arbeiten. Das Modell orientiert sich an „Work and Live“-Konzepten, wie sie etwa Dubai oder Portugal für Digitale Nomaden, Ruheständler oder Investoren anbieten.

Bereits Anfang letzten Jahres wurde ein sogenanntes LTR Visum eingeführt, ebenfalls ein 10-Jahres Visum, dass sich allerdings in erster Linie an sehr Vermögende, Millionäre, sehr wohlhabende Rentner mit 80.000 USD Jahreseinkommen oder erfolgreiche Selbstständige richtet. Die Regularien werden nun hoffentlich ein wenig mehr in Richtung Realität wandern, denn welcher Rentner hat eine Rente von über 6.000 EUR im Monat.

Premierministerin Paetongtarn Shinawatra
Thailand will damit nicht nur die Tourismusbranche stimulieren, sondern das Land zu einem dauerhaften Lebensmittelpunkt ausländischer Menschen machen. Angesichts global wachsender Mobilität, Homeoffice-Mentalität und Rentnerwanderung könnte diese Strategie den entscheidenden Unterschied machen. Mehr jedoch wird der Grund sein, dass sowohl Vietnam, als auch Kambodscha, die erhebliche Zuwächse im Tourismussektor verzeichnen können und immer mehr zur Konkurrenz für Thailand werden, 10-Jahres Visa (Golden Visa) eingeführt haben.

99 Jahre auf staatlichem Boden

Ebenfalls auf dem Tisch liegt ein Vorschlag zur Einführung von 99 jährigen Nutzungsrechten auf staatlichem Land. Dieses Modell soll vor allem Immigranten und Investoren ansprechen, die bisher durch rechtliche Hürden beim Landbesitz ausgebremst wurden.

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Durch die Langzeitverpachtung nach dem Modell „land use rights“ könnten neue Projekte im Bereich Wohnen, Tourismus, Technologie und Industrie entstehen – mit klarer internationaler Perspektive. Die Regierung rechnet mit einem Schub für Grundstücksentwicklung, Bauwirtschaft und lokale Beschäftigung.

Parallel dazu plant Thailand massive Investitionen in die digitale Infrastruktur. Man will das Land als regionale Daten- und Technologie-Drehscheibe etablieren. Der Aufbau von Rechenzentren, die Förderung von E Mobilität sowie der Ausbau von Doppelgleis-Eisenbahnnetzen stehen auf der Agenda.

Die vorgeschlagenen Reformen sollen zeitnah im wirtschaftspolitischen Koordinierungskomitee unter Leitung von Premierministerin Paetongtarn diskutiert werden. Dabei geht es um die Zuständigkeiten, Finanzierung und Umsetzung, insbesondere bei den Themen Visum, Landverpachtung und Digitalwirtschaft.

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Die Mischung aus Langzeitvisa, strategischer Bodenpolitik und digitalem Umbau zielt darauf ab, das Königreich im globalen Wettbewerb um Investoren, Talente und Wachstum neu zu positionieren. Ob die ehrgeizigen Pläne zünden, hängt nicht nur von der Umsetzungsgeschwindigkeit ab – sondern auch davon, wie glaubwürdig und nachhaltig Thailand diese Transformation tatsächlich gestalten kann und vor allem, wie leistbar die für Farangs ist. Doch der Wille, sich neu zu erfinden, ist spürbar. Und genau das könnte den Unterschied machen.


Quellen: Thai News Agency, MCOT und ASEAN NOW
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