05.05.2025
Wirtschaft
Thailand plant Milliardenoffensive für Nebensaison
Thailands Tourismus kämpft mit Gegenwind
Die Sorgen um die Nebensaison
Am Samstag lud Paetongtarn das Tourismusministerium und die Tourismusbehörde Thailands (TAT) zu einer Krisensitzung ein. Ziel: Maßnahmen zur Belebung des Tourismus – insbesondere während der anstehenden Nebensaison.Die Premierministerin nannte mehrere Ursachen für das ausbleibende Wachstum:
- Externe Faktoren wie die schwächelnde Weltwirtschaft
- Interne Probleme, darunter jüngste Erdbeben im Land
- Verunsicherung chinesischer Touristen aufgrund kursierender Gerüchte und negativer Nachrichten aus Thailand
Diese Kombination habe laut Paetongtarn das Vertrauen – vor allem aus China – geschwächt. „Gerade weil jetzt die Nebensaison beginnt, brauchen wir kurzfristig wirksame Lösungen, während langfristig neue, künstlich geschaffene Tourismusziele aufgebaut werden sollen“, betonte sie.
„Let’s Go Halves“ – Regierung will 50 % der Reisekosten übernehmen
Tourismusminister Sorawong Thienthong stellte bei dem Treffen das Projekt „Let’s Go Halves“ vor: Ein Programm, bei dem der Staat die Hälfte der Inlandsreisekosten für Thais übernimmt – Hotels, Transport, Eintrittspreise. Die andere Hälfte zahlen die Reisenden selbst. Ein erster Rahmenplan wurde bereits gebilligt.Geplant ist ein Budget von 3,5 Milliarden Baht (rund 88 Mio. Euro). Ursprünglich war der Start für Mai vorgesehen, nun wird die Umsetzung jedoch auf Juni verschoben, um besser mit dem Beginn der Nebensaison zusammenzufallen.
Die konkreten Modalitäten – Registrierung, Abwicklung, Plattformen – werden derzeit noch ausgearbeitet. Als mögliche digitale Schnittstelle steht die „TukTuk“-App im Raum, auch offene Zugangssysteme sind denkbar. Spätestens Mitte Mai soll das Programm dem Kabinett zur Genehmigung vorgelegt werden.
China wackelt, Indien und UK liefern
Besonders kritisch wird die Entwicklung im chinesischen Markt gesehen. Nach dem Songkran-Fest gingen die Buchungen aus China spürbar zurück – hauptsächlich wegen Reisebeschränkungen und Unsicherheiten im Hinblick auf Thailand.Dem gegenüber stehen positive Signale aus anderen Regionen: Langstreckenziele wie Großbritannien und Indien zeigen stabile Wachstumszahlen und gelten momentan als verlässliche Märkte.
Minister Sorawong sieht dennoch China als Schlüsselfaktor für Thailands Tourismus. Er hat den ständigen Staatssekretär seines Hauses beauftragt, kurzfristig Treffen mit Branchenvertretern zu organisieren, um gezielte Strategien zur Rückgewinnung chinesischer Besucher zu entwickeln.
Erwartungen verfehlt – jetzt muss der Staat investieren
Thailand steht mit 11,2 Millionen ausländischen Gästen und Milliarden an Einnahmen finanziell gut da – doch der Tourismusmotor stottert. Die Regierung plant nun nicht nur langfristige Strukturprojekte, sondern greift kurzfristig mit einem staatlich geförderten Inlandsreiseprogramm ein.Ob „Let’s Go Halves“ zum gewünschten Aufschwung führt, bleibt abzuwarten – vor allem, wenn ein Hauptmarkt wie China wackelt. Klar ist: Die Regierung hat erkannt, dass die Konkurrenz im globalen Tourismus härter geworden ist. Und Stillstand wäre in dieser Branche der Anfang vom Rückgang.
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